Olga's Room
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The first play by Dea Loher, one of Europe's foremost contemporary dramatists, is based on real events of the 1930s and 1940s focusing on the life of Olga Benario, a German-Brazilian communist militant.







The first play by Dea Loher, one of Europe's foremost contemporary dramatists, is based on real events of the 1930s and 1940s focusing on the life of Olga Benario, a German-Brazilian communist militant.
DAS LETZTE FEUER: An einem hellen Augusttag wird in einem vergessenen Viertel am Rande der Stadt ein Junge überfahren. Er ist einer Polizistin ins Auto gelaufen, die einen jungen Raser verfolgte, den sie für einen Terroristen hielt. Kurz zuvor hatte ein Fremder das Viertel betreten und mit dem Jungen gespielt. Er ist der einzige Zeuge des Unfalls. In der Rückschau wird langsam deutlich, wie sich das Unglück in das brüchige Leben aller Beteiligten frisst – in das der Eltern und der Großmutter, der Polizistin und des jungen Rasers ohne Führerschein, der Lehrerin, die ihm das Auto "geliehen" hatte, des Freundes und des geheimnisvollen Fremden. Es ist eine Gesellschaft, die den Begriff "Aufschwung" nicht kennt, die in ihrer suche nach Trost und Glück Hoffnung schöpft und am Ende doch scheitert. In LAND OHNE WORTE begibt sich eine Malerin auf die Suche nach einer Sprache des Schmerzes. Wie dem Gestaltlosen, das einen zu überwältigen droht, Gestalt geben? Angesichts der allgegenwärtigen Gräuel von Krieg und Elend erkundet die Malerin Möglichkeiten, den Schmerz darzustellen, auf die Leinwand zu bannen. Dea Loher gelingt es in dem Monolog, den Schrecken der Opfer wie den des Betrachtens zu beschreiben und dabei die eigene Kunstproduktion zu reflektieren.
Zwölf Existenzen am Rande einer großen Stadt: ein junger moribunder Versicherungsagent und seine Schwester, die von Wölfen träumt, sowie deren Vater im Altersheim; eine Supermarkt-Angestellte, die Chefin werden will, und ihr Mann, ein Polizist; eine schwangere Siebzehnjährige und der viel ältere Kindsvater, ein Wahrheitssucher bei Herrn und Frau Schmitt; ein betrügerischer Womenizer und eine alte Sängerin, die nach vielen Jahren ihren Mann vermisst. Dea Loher verknüpft in 37 szenischen Skizzen scheinbar absichtslos die Geschichten dieser Figuren zu einem Netzwerk, in dem sie mit ihren Verlusten wie mit ihren Sehnsüchten gefangen sind. Ein Tomason sei er, sagt Finn, der sich umbringen wird, ein Ding, das – nach der Erfindung eines japanischen Philosophen – Sinn und Zweck verloren hat, für das es früher mal eine Verwendung gab, an die sich aber heute niemand mehr erinnert. Eine Komödie der Tomasone also, eine Sammlung von Lebensresten, ins Überreale getrieben, oft komisch und grotesk, eben loheresk, - über die condition humaine im 21. Jahrhundert.
Medea wohnt im heutigen New York. Sie und Jason haben als illegale Einwanderer im Untergrund gelebt, bis Jason die Tochter des reichen Sweatshop-Bosses kennen lernte und Medea und das Kind verließ, um die andere zu heiraten. Das Stück spielt in der Hochzeitsnacht. Medea wartet vor dem Elternhaus der Braut, entschlossen, Jason zurückzuholen. Der Doorman Velazquez, ein heimlicher Künstler und nachkomme seines berühmten Namensvetters, hütet das Haus. Medea bringt ihn dazu, Jason aus dem Haus zu holen und zu ihr zu bringen. Medea will Jason, und sie will ihr Kind – aber gegen Jasons Entscheidung gegen das Elend und für den Reichtum hat sie keine Chance. Der Versuch, den Sweatshop-Boss zu bestechen, bleibt ohne Erfolg. Sie bittet den tauben Transvestiten Deaf Daisy, ein Kind der Unterwelt, ihr aus den Abfällen der Gerbereien am Fluss ein Kleid zu holen – aus rotem Leder, von Säure durchtränkt.
[Theater der Gegenwart]
Eine Schwimmerin droht im Meer zu ertrinken – aus Angst vor den Behörden zögern zwei illegale Immigranten zu lange, sie zu retten. Einer von ihnen findet eine Tüte Geld, bemächtigt sich ihrer, um seine Freundin glücklich zu machen – und sperrt sich zornig gegen deren eigene Wünsche. Eine Frau erfindet einen Sohn und recherchiert Kriminalfälle, um bei den Angehörigen von Verbrechensopfern um Vergebung für ihr Kind zu bitten – und reißt so alte Wunden auf. Am Ende geht einer mit der Tüte Geld, den anderen gelingt der Durchbruch zur eigenen (Mit-)Menschlichkeit.In lose verbundenen Szenen und poetischer Sprache umkreist das 2003 uraufgeführte Stück der vielfach preisgekrönten Theaterautorin Dea Loher sein Thema. Es entsteht ein eindringliches Tableau über (Un-)Schuld und Freiheit.Mit einem Nachwort von Andrea Geier.
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2012 Ein junger Mann wird während der Fasnacht 2008 in Locarno von einer Gruppe Jugendlicher umgebracht. Aber je genauer die Tat rekonstruiert wird, umso fraglicher wird, was geschehen ist. Den oder die Schuldigen zu finden ist trotz klarer Beweise schwierig. Ein Freund der Familie des Opfers sucht einen anderen Weg: Er erinnert sich an ein Autowrack, das seit 75 Jahren im Lago Maggiore liegt – ein Bugatti Brescia 22. Die Bergung wird ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Dea Loher fragt nach dem Sinn des Lebens angesichts eines sinnlosen Todes.
In Dea Lohers neuem Stück geht es um eine Fernbeziehung zwischen zwei Männern, ihrer Nichte und der betagten Nachbarin Frau Yamamoto. Durch miteinander verwobene Szenen wird eine Gesellschaft dargestellt, die trotz gemeinsamer Aktivitäten Intimität verloren hat. Die Jüngste, Milena, beobachtet dies und fragt sich, wie trüb ihre eigenen Aussichten sind.