Bora Cosic's My Family's Role in the World Revolution enjoyed a successful run as a play, but the film version was closed immediately and ultimately caused Cosic's publications to be banned for over four years. This volume also includes several Cosic short stories, and recent essays on the war in the former Yugoslavia.
Bora Ćosić Livres
Bora Ćosić est un auteur dont les œuvres se caractérisent par un ton satirique et polémique, explorant les réalités sociales et historiques de sa patrie. Il emploie souvent la perspective d'un enfant pour révéler l'absurdité de la vie quotidienne, avec un style narratif qui ressemble à un montage de matériaux trouvés. À travers cette approche distinctive, il dévoile les liens complexes entre les histoires personnelles et les grands événements historiques. Son écriture, fréquemment inspirée par de grands noms de la littérature, représente un processus continu de découverte et d'entrelacement des significations.






Die vorliegenden Satiren gehen zurück auf den 1966 erschienenen Prosaband »Geschichten vom Handwerk«. Sie stellen aus serbischer Sicht, und gebrochen durch die Optik eines Kindes, große Ereignisse dar: das Ende des zweiten Weltkriegs, die Befreiung Beograds vom Hitlerfaschismus, die ersten Jahre des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaftsordnung in Jugoslawien. Scheinbar naiv und wahllos, dabei aber wohlkalkuliert, vermengt der Erzähler Authentisches mit Fiktivem, Nebensächliches mit Wesentlichem, Banalitäten mit tragischen Vorkommnissen, und unterzieht die historisch-heroische Epoche nebst ihren späteren Darstellungen sowie vor allem ihre Auswirkungen auf das private Leben einer ironisch-kritischen Analyse, einer Analyse, die im wesentlichen von dieser Zeit selbst vorgenommen wird: ihr Jargon, ihre rasch zu Klischees erstarrten Parolen und Verhaltensregeln bedürfen nur eines intelligenten Organisators, um sich großenteils selbst ad absurdum zu führen. Den hat das schier unerschöpfliche Material jener so bewegten Zeit in Bora Cosic zweifelsohne gefunden.
Die Reise eines Schriftstellers auf den Spuren Marcel Prousts in der Normandie geht gleich zu Beginn gründlich schief, denn das befreundete französische Ehepaar will in ein bretonisches Städtchen, in dem Proust nie war. Die kleine Reisegesellschaft quartiert sich im Hotel Armor ein. Der übergriffige Portier, der vor Kraft und Klischees über »uns« und »die anderen« nur so strotzt, liefert dem kränkelnden Schriftsteller reichlich Stoff zum Nachdenken. Nachdem seine Frau zu einem Vortrag enteilt und das befreundete Ehepaar wieder in Paris ist, bleibt er allein im tristen Tréboul zurück und wertet fröhlich grummelnd Dekadenz und Langeweile um. Seine eigene Suche nach der verlorenen Zeit karikiert jedes Pathos, voller Selbstironie und Witz zerpflückt der Ich-Erzähler eine vermeintliche Selbstverständlichkeit nach der anderen, am Ende auch den eigenen Traum vom Buch über Proust. »Im Zustand stiller Auflösung« ist eine hochkomische Suada, wie sie schon bei Ćosićs großem Familienepos Die Tutoren anklang. Auch hier verbirgt sich hinter seinem geistreichen Hadern eine mutige Kritik an den Auflösungserscheinungen der europäischen Kultur.
Im Frühjahr 2005 bricht der serbische Schriftsteller Bora ? osi? zu einer Reise durch das frühere Jugoslawien auf. Er hat das Land Anfang der neunziger Jahre verlassen und findet nun ein Gebiet neuer Widersprüche vor. Müllberge türmen sich in Kroatien, Dörfer sind noch vom Krieg gezeichnet. In Sarajevo überblenden sich die Gegenwart und das Wissen um die Jahre der Belagerung, in Belgrad erfährt er sich als dazugehörender Außenseiter. ? osi? verbindet sinnliche Anschauung mit politischer Kritik, scharfsinnige Reflexion mit Erinnerungen an die avantgardistische jugoslawische Kulturszene. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es zur Katastrophe kommen konnte.
Die Zollerklärung. Aus d. Serb. v. Katharina Wolf-Grieshaber
- 153pages
- 6 heures de lecture
„Die Zollerklärung“ ist die Lebensbilanz eines mitteleuropäischen Intellektuellen, geprägt von der Melancholie des Abschieds. Es ist ein literarisches Dokument über Emigration und Heimatverlust, das auch heute noch relevant ist.
Operation Kaspar
Roman
Vom »Stall« über »die Straße« zum »Garten« führt der eigenartige Weg eines namenlosen Ehepaars in mittleren Jahren. Der Stall ist eine großbürgerliche, aber vermüllte Wohnung in irgendeiner europäischen Stadt des vergangenen Jahrhunderts. Umgeben von Zeitungen und wuchtigen Möbeln, dreht der Ehemann darin ab und zu mit dem Fahrrad eine Runde durch den Flur und sinniert über das Leben, die Frau kocht, fegt und näht wortlos Knöpfe an. Eines Tages durchbrechen sie die Routine, flüchten ins Ausland und finden sich mit nichts als einem überdimensionalen leeren Pappkoffer auf der Straße wieder. Dort werden sie von der Polizei aufgegriffen, die ihre Sprache nicht versteht und sie überfordert abschiebt. So landen sie im Garten, dessen Besitzer, Professor Daumer, Helfer für die Spargelernte braucht. Wie der Lehrer des berühmten Findelkindes Kaspar Hauser bringt er seinen Schützlingen anhand der Botanik eine neue Sprache bei. Doch eine Geheimoperation, die unbemerkt im Hintergrund abläuft, endet abrupt in einem Fiasko. Der »große alte, listig-heitere Mann der serbischen Avantgarde«, wie die Neue Zürcher Zeitung Bora Ćosic nannte, hat mit »Operation Kaspar« einen pointierten, hintersinnigen Roman geschrieben, der den alten Migrantentraum von Bildung und einem besseren Leben gnadenlos zerplatzen lässt.
Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution
- 117pages
- 5 heures de lecture
Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution, heute ein Klassiker der europäischen Literatur, war ein Kultbuch in Jugoslawien. Aus der Perspektive eines Kindes - unschuldig bis zur Idiotie - wird in kaum zu überbietender Knappheit vorgeführt, wie Krieg, Faschismus und Kommunismus den Mikrokosmos einer heruntergekommenen Familie in Belgrad der vierziger Jahre heimsuchen. Hier hält man Lenins Schrift »Ein Schritt vor, zwei zurück« für ein Tango-Lehrbuch, diskutiert über Zwerge in Einmachgläsern und geht in Deckung, wenn die Partisanen den Freund von gestern zum Feind erklären. Die unheimliche Lakonie des Erzählers, der irrsinnige Witz und melancholische Humor des Buches machen es zu einem Meisterwerk der Subversion.
"Podróż na Alaskę" to znakomity dziennik podróży w czasie i przestrzeni. Wybitny intelektualista i pisarz Bora Ćosić wraz z żoną Lidiją Klasić zabiera nas do kraju, w którym się urodził, a który nie istnieje już ani na geograficznych ani na mentalnych mapach - do byłej Jugosławii, na Alaskę swego życia. Barwne portrety jugosłowiańskiej bohemy, reminiscencje lektur, zaduma nad burzliwą historią ostatnich dekad XX wieku tworzą swoisty pejzaż pamięci zaznaczony jedynie cienkim konturem czasu. Łagodna zaduma nad światem zapamiętanym i zastanym nie osłabia jednak znakomitego pióra Mistrza. Ostra jak brzytwa ocena kondycji współczesnego świata i nieprzyjemna prawda o cynizmie rodaków wypowiedziana prosto w twarz zapiera dech i budzi szacunek.
In der Erzählung von Bora Ćosić wird das Leben einer Gruppe von Gymnasiasten in einer künstlichen Klassenzimmergemeinschaft thematisiert. Der Ich-Erzähler empfindet die Situation als eingeschränkt und absurd, während die Schüler, die das Schuljahr wiederholen, im Mittelpunkt stehen und die Absurdität ihres Daseins reflektieren.

