Im Anschluss an Aristoteles suchte Thomas (1225–1274) die Existenz Gottes auf dem Wege formeller Beweisschritte zu begründen. Die thomistischen Gottesbeweise bieten einen der wichtigsten Schlüssel zum Verständnis des mittelalterlichen Weltbildes.
Horst Seidl Livres






Systematické dějiny evropské metafyziky. Má 4 části: v první autor načrtává vlastní filosofické stanovisko, založené na kritickém čtení klasických i moderních autorů; v druhé rozebírá klasickou, aristotelsko-tomistickou gnoseologii a potažmo metafyziku; ve třetí části se věnuje filosofické moderně od Descarta přes Kanta, německý idealismus až po Husserla; čtvrtá část si všímá současné filosofické produkce na tomto poli.
Einführung in die Philosophie des Mittelalters
Hauptprobleme und Lösungen dargelegt anhand der Quellentexte
- 160pages
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Dieser Einführungstext in die mittelalterliche Philosophie bemüht sich, ihre Haupteinsichten herauszustellen, die das antike Erbe erweitern und im Lichte des christlichen Glaubens eine neue Gesamtsicht der Philosophie bieten. Horst Seidl zeigt weiter auf, dass die mittelalterliche Philosophie von der sie ablösenden neuzeitlichen nicht überholt worden ist, vielmehr gegenüber moderner Kritik an ihr verteidigt werden kann, und dass sie auf die tiefen Fragen nach dem Menschen, der Welt und Gott überzeugende Antworten gibt. Seidls Hauptinteresse richtet sich nicht auf philosophiegeschichtliche Fragen, sondern systematisch auf die zentralen Probleme und ihre Lösungen. Er beschränkt sich auf eine kleine Auswahl von Texten mit beispielhafter Bedeutung und zeigt, dass sich aus den Überlegungen verschiedener Denker zu bestimmten Themen zusammenhängende Lehrstücke ergeben, die uns berechtigen, umfassend von einer Philosophie des Mittelalters zu sprechen. Neben den besonders wirkmächtigen Philosophen Augustinus und Thomas von Aquin werden Texte von Boethius, Dionysius Areopagita, Anselm von Canterbury, Peter Abaelard, Albertus Magnus, Duns Scotus, Meister Eckhart, Wilhelm von Ockham, Nikolaus von Kues und vielen anderen mittelalterlichen Theologen und Philosophen ausgewählt und in ihrer Bedeutung gewürdigt.
Viele Zeitfragen in unserer Gesellschaft bieten den Menschen ständig neue Weisen des Lebens, Denkens und Handelns an, die mit altbewährtem Herkommen und guter Sitte brechen und uns zu einer eigenen ethischen Beurteilung herausfordern. Da braucht es die Besinnung auf die traditionelle Ethik des sittlichen Guten, der Tugend und des Naturrechts. Horst Seidl möchte mit seinen philosophischen Erörterungen zum Tagesgeschehen den Lesern für die eigene ethische Urteilsbildung eine Hilfe geben.
Es gibt gegenwärtige Geistesströmungen, die Philosophie und Religion zu einer Einheit eines existentiellen religiösen Denkens verschmelzen, unabhängig von einem christlichen Vorzeichen. Diese Erörterungen thematisieren die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, da Philosophie und Religion zwei unterschiedliche Tätigkeiten des menschlichen Geistes sind. In der abendländischen Geistesgeschichte wurden sie stets als solche anerkannt, ob in Verbundenheit oder Gegnerschaft. Aktuell zeigt sich ein neues Phänomen, das die spezifische Eigenart von Philosophie und Religion in Frage stellt. Die Unterscheidung zwischen Religion als natürlicher Haltung aller Menschen und den speziellen konfessionellen Religionen, die darauf basieren, wird dabei deutlich. Die Religionsphilosophie, die diese Fragen behandelt, ist eine Disziplin der Philosophie und kann nicht für die gesamte Philosophie stehen. Ihre Grenze liegt im religiösen Realismus des Gläubigen, der sich unter göttlicher Autorität sieht und in demütig hörender Haltung agiert. Die Religionsphilosophie muss nicht selbst gläubig sein, um die religiöse Haltung gegenüber göttlicher Autorität anzuerkennen. Dies sollte ein Echtheitskriterium sein, wenn sie kritisch die Inhalte religiöser Lehren prüft.
Die „existentiellen„ Fragen, die heute von anthropologischen Theorien analysiert werden, um in das fragwürdige Wesen des Menschen vorzudringen, müssen uns nicht das schlichte Dasein des Menschen übersehen lassen, von dem die klassischen Anthropologien ausgegangen sind, wobei sie sich auf das Selbstbewußtsein des Geistes stützen, mit dem er sich auch selber gegeben ist. Dieser ontologisch bedeutsame Ansatz führt dann zum Wesen des Menschen, das Leib und Seele, Sinnlichkeit und Geist umfaßt. Die vorliegende Untersuchung, deren Erörterungen sich zwischen Anthropologien der Gegenwart und der Tradition bewegen, kann zeigen, daß der klassische Begriff vom Wesen des Menschen, wenn bezogen auf Fragen über den Menschen heute, „existentielle“ Bedeutung gewinnt.
Sein und Bewußtsein, zwei Kernbegriffe der modernen Bewußtseinsphilosophien, vor allem seit Kant, werden von diesen immer im Gegensatz zur traditionellen Metaphysik bestimmt, obwohl sie ihr der Sache nach entstammen. Die vorliegende Untersuchung beabsichtigt, in einer Gegenüberstellung von Aristoteles und Kant neben dem Verschiedenen auch das Gemeinsame zwischen den traditionellen und den modernen Auffassungen der beiden Begriffe herauszustellen und zu erörtern. Im Ergebnis finden sich Gesichtspunkte, wonach sich die beiden Auffassungen gwissermaßen ergänzen könnten: Die modernen gehen mit dem Bewußtsein auf eine subjektive Erkenntnisbedingung, die traditionellen mit dem Sein der Dinge auf eine objektive reale Erkenntnisvoraussetzung. Die Untersuchung berücksichtigt auch nachkantianische Bewußtseinstheorien (Reinhold, Brentano, Husserl) sowie gegenwärtige Spezialliteratur, in der Absicht, etwas zur Klärung der beiden Begriffe Sein und Bewußtsein beizutragen: Sie erweisen sich als unlösbar aufeinander bezogen.