100 fly-bills written by Feridun Zaimoglu in 2018 on the occasion of Jörg Immendorff Retrospective: “I went inside the painter Immendorff ’s pictures. I moved around inside the pictures until I, on my paper, became the painter. I disappeared and Immendorff came to life. This is an act of appropriation as metamorphosis. I, Immendorff, tell of the everyday and the sensational. The book can be taken as a poem in 100 parts. It can be read as 100 selected mirages. I, Immendorff, was once a German painter-partisan. I live on in the paint and in the words.” Feridun Zaimoglu Feridun Zaimoglu, I, Immendorff was originally published in the catalogue Jörg Immendorff: For All Beloved in the World, Haus der Kunst, Munich, Germany and Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid, Spain, Verlag der Buchhandlung Walther König, Feridun Zaimoglu, born in Bolu/Turkey, came in 1965 with his parents to Germany. He lived until 1985 in Berlin and Munich, and then began studying medicine and arts in Kiel where he continues to live. He works as an author and journalist. His essays and critiques of literary have appeared in leading German newspapers. Zaimoglu has developed since 1995 to have become one of the important poets of contemporary German language.
Feridun Zaimoglu Livres
Zaimoglu est un poète et artiste visuel dont les thèmes centraux abordent les défis rencontrés par la deuxième et la troisième génération d'immigrants turcs en Allemagne. Ses œuvres explorent les complexités de l'identité et de l'assimilation, se concentrant sur les perspectives uniques de ceux qui naviguent entre deux cultures. L'écriture de Zaimoglu se caractérise par sa sensibilité et sa profonde perspicacité concernant l'expérience de l'immigrant, offrant aux lecteurs un aperçu stimulant de la vie en diaspora. À travers sa poésie et sa prose, il cherche à éclairer les luttes tout en célébrant la richesse d'une existence multiculturelle.







Die Texte zu Zaimoglus und Senkels Neuübersetzung des Klassikers werden durch ein Gespräch der Autoren ergänzt.
Selbstverschwendung (in drei Bildern)
Salzburger Stefan Zweig Poetikvorlesungen
- 67pages
- 3 heures de lecture
"Das verätzte Ich: Kanak Sprak. Das träumende Fleisch: Hinterland. Die reißende Muskel: Ruß." Im ersten Bild sucht Feridun Zaimoglu einige der Männer auf, die er für seinen Erstling Kanak Sprak befragt hatte. Seitdem sind siebzehn Jahre vergangen; den Übriggebliebenen sind die Gefechte am harten Rand nicht gut bekommen. Im zweiten Bild streift er durch düstere Gegenden, reist in seltsame Kleinstädte, verschwindet und taucht wieder auf in der Nebelwelt: Hier ist das Hinterland der Kollisionen, der Ort der mählichen Auflösung von Ding und Umriß.Im dritten Bild fährt er in ein Grenzgebiet, um sich der Hauptfigur seines Romans Ruß anzuverwandeln. Seine Position als Autor beschreibt Zaimoglu in seiner Poetikvorlesung als die eines Schreibers: "Die Sprache als Welt-an-sich, nicht Mittel, noch Vehikel: In ihr löse ich mich auf – bei jedem Buch fahre ich in die Haut der Hauptfigur. Der Schreiber als Mittel der Geschichten, als sich selbst aufgebender Akteur, als verätzte, träumende und reißende Muskel – davon erzähle ich."
Bloß keinen Grießbrei an Heiligabend
- 271pages
- 10 heures de lecture
Alle Jahre wieder: Weihnachten, das Fest der Liebe und der Völlerei! Zwanzig Autoren servieren uns ein literarisch-kulinarisches Menü vom Allerfeinsten - gewürzt mit einer kräftigen Prise Humor und ergänzt durch Rezepte der bekanntesten Fernsehköche. Nie schmeckt es besser, nie muss man mehr um seine schlanke Linie fürchten, nie wird so viel geschlemmt, gezankt, gelacht. Drei Tage lang dreht sich neben Familie und Geschenken alles nur ums Essen. Weihnachtsplätzchen, Weihnachts-gans, Weihnachtskarpfen, Weihnachtsstollen? natürlich alles selbst gebacken und selbst zubereitet. Grund zur Vorfreude für die einen, zur Panik für die anderen. Und oftmals auch Auslöser unheiliger Katastrophen. Kolja Kleeberg, Alfons Schuhbeck, Christian Rach und Alfred Biolek lassen sich in die Töpfe gucken. Außerdem kredenzen John von Düffel, Alexa Hennig von Lange, Thommie Bayer, Tanja Dückers, Frank Goosen, Feridun Zaimoglu und viele andere komische, traurige, tragische und böse Geschichten rund ums Essen in der Weihnachtszeit.
Ferne Nähe : Tübinger Poetik-Dozentur 2007
- 101pages
- 4 heures de lecture
Feridun Zaimoglu und Ilija Trojanow thematisieren in den Vorlesungen der Tübinger Poetik-Dozentur 2007 ein zentrales poetologisches Problem: die Transformation von Welt in Text und umgekehrt. Zaimoglu befasst sich mit dem "echten Leben", das sowohl auf dem Papier als auch in Städten wie Kiel, Prag oder Wien existiert. Er teilt Erlebnisse aus seinem Alltag, erzählt von der Entstehung von Leyla und seinem neuesten Roman Der Liebesbrand. Dabei zeigt er, wie seine „eigenartigen Bekannten“ durch einen „Riß im Drahtzaun“ zwischen dem echten Leben und der literarischen Welt wechseln, während er sich in seine Mutter und den Erzähler von Leyla verwandelt. Trojanow hingegen berichtet ebenfalls von der Macht der Sprache und kulturellen Geographien. Er schildert, wie er seinen Roman Der Weltensammler verfasste, ein literarisches Museum imaginärer Welten. Mit präziser Recherche entfaltet er die Welt vor unseren Augen und demonstriert, wie sie sich in Text verwandelt – detailgetreu und gleichzeitig phantastisch. Der vorliegende Band Ferne Nähe bietet einen faszinierenden Einblick in das Denken und Schreiben dieser beiden außergewöhnlichen Schriftsteller.
Sie brechen auf aus dem Ghetto, lassen sich weder vereinnahmen noch zu Objekten der Migrantenforschung machen - Kanakas, Migrantinnen der zweiten und dritten Generation. §Feridun Zaimoglu, Feldforscher und inzwischen Leitfigur auf dem Kiez der Kanaken und Kanakas, läßt sie hier selbst zu Wort kommen - die Ausreißerin und die Streetfighterin, die junge Lehrerin, die autonome Kanaka aus der Berliner Hausbesetzerszene, die Putzfrau, die Bardame und das Schlampen-Girlie. Gemeinsam sind ihnen die mehrfach gebrochenen Verhältnisse, die Kampfansage an jede Art der Vereinnahmung, der Wille, in der deutschen Gesellschaft den eigenen Platz selbst zu bestimmen. Jede erzählt ihre Geschichte in diesem babylonischen Straßen-Credo, aus dem Kosmos Kanakistan jenseits aller Rollenzuweisungen. Ihre Statements in anarchistischem Straßendeutsch bereitet Zaimoglu auf die ihm eigene, poetische Weise auf und stellt so einen Kanon der Mißtöne auf.
Was bleibt, wenn das große Glück unerreichbar scheint und das Leben ins Stocken gerät? In eindrucksvollen und feinsinnigen Geschichten thematisiert Feridun Zaimoglu die Suche nach kleinen Glücksmomenten. Er schickt einsame Glücksritter auf ihre Reisen – sei es in sanierten Stadtvierteln deutscher Metropolen, in den Hinterhöfen touristischer Orte oder in archaischen Dörfern. Auf dem Basar der Geschlechter wird hart um Liebe und Beziehungen gefeilscht: Rachelüsterne Ehemänner, bigotte Ex-Freundinnen, romantische Schurken und unkäufliche Verkäuferinnen verstricken sich in die Tauschgeschäfte der Zuneigung. In der preisgekrönten Erzählung "Häute" kollidiert der Wunsch nach Einfachheit mit den rauen Gesetzen des Kapitalismus. Die gebrochenen Helden leben in der modernen westlichen Realität und streben verzweifelt nach Flucht. Doch der Rückweg zu alten Werten und Ritualen bleibt versperrt. Der Leser spürt die Sehnsucht und den Schmerz dieser Charaktere. Zaimoglu, ein Meister der Sprache, begeistert mit alttestamentarischer Kraft und poetischen Bildern. Er fängt den Zauber der flüchtigen Glücksmomente ein, und entgegen aller Wahrscheinlichkeit schlägt das Herz, wenn die Liebe springt.
Abschaum ist eine faszinierende Mischung aus Trainspotting, Der Haß und Christiane F., Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, authentisch erzählt im wilden Stakkato der Straße. Ertan Ongun ist 25 Jahre alt, in Deutschland geboren und aufgewachsen, und es ist seine Geschichte: Er hat sie Feridun Zaimoglu erzählt, die Geschichte eines Kanaken, eines Gangsters und Drogenabhängigen. Sie handelt von toten Freunden, von Schlägereien mit Skins und US-Marines, vom Zusammenhalt der Gruppe und Verrat, von großspurigem Gangstertum und Beschaffungskriminalität, von Mißhandlung in deutschen Gefängnissen, und der Sehnsucht nach Verständnis und Liebe. Feridun Zaimoglu hat Ertan „Stories“ in der kräftigen Sprache mündlichen Erzählens aufgeschrieben und ein Werk geschaffen, das unter die Haut geht - ganz im Sinne seines Helden, der von ihm gefordert hat: „Ich geb dir reinen Stoff, Du bist mein Dealer. Geh und verkauf das Zeug“.
In seinem Kanak-Kultur-Kompendium Kopf und Kragen versammelt Feridun Zaimoglu Reportagen, Erzählungen, gewitzte Kanakiaden, Portraits von Überlebenskünstlern und Pseudo- Interviews, in denen sich berühmte und kuriose Leute um Kopf und Kragen reden. Aber auch stark autobiographische Texte, die von einer desillusionierenden Ankunft im 'Wohlstandsnest ' Deutschland erzählen, von den improvisierten Lebensumständen der Einwandererkinder und von dem Konformitätsdruck, der auf allen Randständigen und Grenzgängern lastet, finden sich in dem Buch. Kopf und Kragen handelt aber eben nicht von 'Türken' und 'Deutschen' oder anderen stereotypen Identitäten, sondern von singulären Charakteren, die zwar irgendwie, irgendwo dazugehören wollen, aber bloß nicht zum Mainstream. Zaimoglu mischt in seinem Kompendium ironisch Szene, Subkultur und große Welt.
In einem spannenden Jahr als Stipendiat der Villa Massimo erkundet Feridun Zaimoglu Rom und begegnet den Römern auf unkonventionelle Weise. Als deutschsprachiger Autor und Deutschtürke fällt er auf, doch das hält ihn nicht davon ab, sich ins Geschehen zu stürzen. Er lernt Italienisch nach seinen Bedürfnissen und meidet die typischen Touristenorte, stattdessen zieht es ihn zu Trödelmärkten und unter Fremde. Sein unerschrockener Begleiter wird Sergej, ein geheimnisvoller Ukrainer, während die ewige Stadt allmählich zu seinem Revier wird. Besonders der Petersplatz fasziniert ihn, da die Erkrankung und der Tod von Johannes Paul II. sowie die Wahl von Benedikt XVI. die Stadt in Atem halten. Auch der Campo dei Fiori wird zu einem bevorzugten Ort, wo das Leben um den Platz herum reichlich Anschauungsmaterial bietet. Zaimoglu schafft ethnographische Studien und literarische Phantasien, während er während der obligatorischen Urlaubsreise im Ferragosto handfesten Kontakt hat. Unbelastet von einer romantischen Italophilie entdeckt er das Bezaubernde der Stadt neu. Mit wacher Beobachtungsgabe und sprachlichem Feingefühl zeigt er uns sein Rom und lässt die Frage offen, ob es sich wirklich so zugetragen hat.



