Schon seit Kindertagen hat es sich der Erzähler von Christian Hallers neuem Roman zur Angewohnheit gemacht, allen Anforderungen und Erwartungen auszuweichen. Jetzt ist er Anfang zwanzig, auf der Suche nach einem Sinn für sein Leben, und er merkt, dass er sich aus seinen Rückzugsräumen hinaus in die gesellschaftliche Gegenwart begeben muss. Da er mit seinen eigenen poetischen Arbeiten nicht vorankommt, stürzt er sich in das Unterfangen, den unüberschaubaren Nachlass des Dichters Adrien Turel zu sichern sowie in einem kleinen Schweizer Dorf eine Stelle als Lehrer anzutreten. Während sich unerfüllte Hoffnungen und Träume immer mehr in ihm aufstauen, bricht unerwartet der Damm: Eher zufällig kommt er an das Gottlieb Duttweiler-Institut bei Zürich, macht Karriere, der Fluss seines Lebens trägt ihn in höchste gesellschaftliche Kreise. Doch mit dem Einblick in die Machenschaften von Politik und Wirtschaft muss er erkennen: Auch dies kann – trotz Aufstieg und Erfolg – nicht sein Weg sein.
Christian Haller Livres
Haller est l'auteur d'une œuvre étendue, englobant des nouvelles, des romans et des pièces de théâtre. Son écriture aborde souvent l'exploration de l'expérience humaine et de la société. Le style distinctif de Haller et la profondeur de ses observations le distinguent comme une voix littéraire importante. Ses œuvres ont été traduites dans plusieurs langues.






Eines Nachts wird Christian Haller von einem dumpfen Schlag geweckt. Es dauert einige Zeit, bis er begreift, was geschehen ist: Die Terrasse seines Hauses wurde vom Hochwasser in die Tiefe gerissen. Doch nicht nur sein Haus ist in den Grundfesten erschüttert, sein ganzes Leben zeigt plötzlich bedenkliche Risse. Der gerade siebzig Jahre alt gewordene Autor blickt in diesem autobiographischen Roman zurück auf seine Anfänge, auf einen jungen Mann, der immer nur ausgewichen ist, sich weggeduckt hat vor den großen Erwartungen - in den Freundschaften wie in der Liebe. Der jedoch gerade darin eine Kraft gefunden hat, die ihn weiter tragen wird, als selbst die ihm nahestehendsten Menschen für möglich gehalten hätten.
Christian Haller schildert in „Die Welt in all ihrer Brüchigkeit“ den Lebensweg des idealistischen Thyl Osterholz in den turbulenten 70er Jahren. Thyl beginnt beim „Institut für Soziales“ und erlebt einen steilen Aufstieg, während er in einem gnadenlosen Machtkampf zwischen internationalen Berühmtheiten gefangen ist.
Eine jüdische Familie im Bukarest zwischen den Weltkriegen. Eine untergegangene Welt lebt wieder auf, jene elegante, kultivierte Welt, die der rumänischen Hauptstadt Bukarest den Ruf eines "Paris des Ostens" eingetragen hatte. Dort wächst die Mutter des Erzählers zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einer großbürgerlichen Atmosphäre auf und kann scheinbar ohne Sorgen ihre Tage verbringen. Doch bald kündigen sich die Katastrophen des Jahrhunderts an, die auch über diese Familie hereinbrechen werden...
Die Stecknadeln des Herrn Nabokov
- 153pages
- 6 heures de lecture
Das Leben mit neuen Augen sehen Tempo, Geschwindigkeit und rastloses Tun, die Wesensmerkmale des modernen Lebens, lassen uns zusehends blind werden für die Schönheit des Seins. Dafür, was eigentlich zählt im Leben. Christian Haller macht sich in diesem Buch auf den Weg, das Leben zu entdecken, das unter der täglichen Unrast begraben liegt: Ein Leben, das seine eigene, uns unbekannt gewordene Schönheit und Wahrheit besitzt... Was geschieht, wenn jemand keinen Terminkalender führen und nicht erst sein Smartphone hinzuziehen muss, bevor er sich mit einem Freund verabreden kann? Eine Katastrophe? Ein Chaos aus verpassten Terminen? Dabei geht die Welt vielleicht gar nicht unter, wenn jemand nicht über Wochen hinaus verplant ist und wie Christian Haller aus dem Strom der alltäglichen Verrichtungen heraustritt. Die Zeit beginnt sich nämlich für ihn zu dehnen, sie erlaubt ihm, sich umzusehen und sich wie der große Vladimir Nabokov, der, mit einem Netz ausgerüstet, auf die Jagd nach Schmetterlingen ging, mit dem vermeintlich Nutzlosen zu beschäftigen. Er lernt Umwege lieben, freut sich über unspektakuläre Erlebnisse wie eine Fahrradfahrt durch einen Park oder ist vollkommen verblüfft, dass er eine Landschaft, von der er überzeugt ist, sie gut zu kennen, mit neuen Augen sieht. Überhaupt wird er den lange verweilenden Blick schätzen lernen. Dieser Blick bringt ihm die Schönheit von Gegenständen und unverbrauchte Momente näher – er lehrt ihn ein Leben, das keinem Zweck unterstellt ist; ein Leben, das gerade deswegen seine geheime Pracht entfalten kann, weil es zu nichts gut sein muss.
Im Park
- 185pages
- 7 heures de lecture
Das Dilemma der Liebe. Eine Dreiecksgeschichte der ganz besonderen Art. Höchst kunstvoll und mit einmaligem Taktgefühl erzählt Christian Haller eine Dreiecksgeschichte der ganz besonderen Art, erzählt er von schmerzlichen Abschieden und neuen Anfängen – und dabei von dem, was im Leben zählt: der Liebe. Erst als er aus dem Krankenhaus in seine Wohnung zurückgekehrt ist, wird sich der Paläontologe Emile Ryffel bewusst, dass sich sein Leben für immer verändert hat. Denn in der Nacht zuvor musste er seine Frau, die engagierte Filmproduzentin Lia, mit Gehirnblutungen in die Universitätsklinik einliefern, wo sie seitdem im Koma liegt. Die Ärzte wissen nicht, ob sie jemals aus eigenen Kräften wieder leben kann. Und als wäre das nicht schon schwierig genug, hat er sich seit kurzem noch in Klara verliebt, eine junge Bekannte seiner Frau. Er weiß, dass er nach Lias Erkrankung die Affäre mit Klara eigentlich beenden sollte, und ist doch nicht fähig dazu. Denn so sehr er Lia liebt, ist er doch zugleich erfüllt von der Sehnsucht, aus den erstarrten Gewohnheiten seines Lebens auszubrechen und sich einmal wieder leicht zu fühlen und unbeschwert zu sein. Um Klarheit über sich und die auf ihn zukommenden Entscheidungen zu bekommen, versucht Emile mit dem Blick des Paläontologen sein Leben und seine Liebe zu Lia und zu Klara zu betrachten. Doch gerade der analytische Blick kommt in dieser Situation an seine Grenzen. Denn seine Frau, die mit dem Überleben kämpft, kann er nicht alleine zurücklassen. Aber genauso wenig will es ihm gelingen, seine Gefühle für Klara zu verleugnen. Höchst kunstvoll und mit einem bewundernswerten Taktgefühl erzählt Christian Haller von diesem Dilemma, in das sich sein Held immer stärker und offenbar immer rettungsloser zu verstricken scheint.
Der seltsame Fremde
Roman
Manchmal sind wir uns selbst am meisten fremd. Clemens Lang ist ein anspruchsvoller Fotograf. Der genaue Blick für die Strudel und Untiefen der Welt ist seine Stärke. Und doch ist er sich selbst am meisten fremd. Das jedenfalls beginnt er zu begreifen, als er sich auf die Reise zu einer bedeutenden Tagung in einer weit entfernten Metropole begibt. Als er eine unerwartete Einladung zu einer Tagung irgendwo im Orient erhält, fühlt er sich enorm geehrt. Doch was ihm zunächst als verlockender Ausbruch aus dem Alltag erschien, entpuppt sich als Albtraum.
„Die Reise durch die Toskana wird zum Alptraum. In der verwinkelten Altstadt Sienas beginnt die Jagd - aber wer jagt wen? Was ist Wahn, was Wirklichkeit? Dieser hervorragend geschriebene Roman ist ein echter Psychothriller, der die Nacken-haare das Sträuben lehrt.“ Brigitte
Sich lichtende Nebel
Novelle - Ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis
Ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis 2023 Kopenhagen 1925: Ein Mann taucht im Lichtkegel einer Laterne auf, verschwindet wieder im Dunkel und erscheint erneut im Licht der nächsten Laterne. Wo ist er in der Zwischenzeit gewesen? Den Beobachter dieser Szene, Werner Heisenberg, führt sie zur Entwicklung einer Theorie, die im weiteren Verlauf ein völlig neues Weltbild schaffen wird: die Quantenmechanik. Der Mann im Dunkel selbst hingegen weiß nichts von der Rolle, die er bei der Entdeckung neuer physikalischer Gesetze gespielt hat – er versucht, den Verlust seiner Frau zu verarbeiten und seinem Leben eine neue Ausrichtung zu geben. Christian Haller, der diese beiden durch den Zufall verknüpften Lebenslinien weiter erzählt, macht daraus ein hellsichtiges literarisches Vexierspiel über Trauer und Einsamkeit, die Grenzen unserer Erkenntnis und die Frage, wie das Neue in unsere Welt kommt.
Christian Haller führt ein normales Leben als Veranstaltungstechniker und ist glücklich mit seiner Freundin. Doch die Berichte über die Gräueltaten des Islamischen Staates lassen ihn nicht kalt. Angesichts der schockierenden Bilder und Nachrichten beschließt er, aktiv zu werden und den IS zu stoppen. Nach wochenlangen Vorbereitungen kontaktiert er kurdische Kämpfer in Nord-Syrien und reist im Herbst 2014 an die Front, ohne seine Familie vorher zu informieren, um sie nicht von seinem Vorhaben abzuhalten. In Syrien wird er schnell in die Kampfhandlungen verwickelt. Er kämpft an der Front, lebt in zerschossenen Häusern und muss ständig auf der Hut vor Terroristen sein. Der brutale Krieg konfrontiert ihn mit unvergesslichen Erlebnissen, er gewinnt und verliert Kameraden. Nach sieben Monaten wird er von der Front abgezogen und kehrt nach Deutschland zurück. In diesem Buch schildert ein Deutscher zum ersten Mal eindringlich, wie der Krieg gegen den IS tatsächlich aussieht und betont die Dringlichkeit, dass die Welt zusammensteht, um zu verhindern, dass ein ganzer Kontinent in Brutalität und Chaos versinkt.



