Pilsen / Plzen, die zweitgrößte Stadt Böhmens, ist heute vor allem als Standort einer der bedeutendsten Brauereien der Welt sowie der Škoda-Werke bekannt. Doch die Geschichte der einstigen Königsstadt hat mehr zu bieten: verzweigte Handelsbeziehungen, ein reges Wirtschafts- und Kulturleben und eine spezifische Haltung, die in dem Ehrentitel „catholica et semper fidelissima“ – katholisch und immer äußerst treu – zum Ausdruck kam. Aus dem Widerstand gegen die Hussiten und der Treue zum Landesherrn resultierte eine Sonderstellung innerhalb Böhmens, ungeachtet derer Pilsen zu einem Zentrum der tschechischen nationalen Wiedergeburt geworden ist. Auch gilt es seit seiner Gründung als eine Art Resonanzkörper des Verhältnisses von Tschechen und Deutschen. Tobias Weger liefert einen gut lesbaren Überblick zur Geschichte der Europäischen Kulturhauptstadt und stellt Projekte des Kulturhauptstadtjahres vor
Tobias Weger Livres






Großschlesisch? Großfriesisch? Großdeutsch!
‚Stamm‘, ‚Region‘ und Nation in Schlesien und in Friesland, 1918-1945
Ab 1925 entfalteten sich im Nordwesten und im Südosten des Deutschen Reiches grenzüberschreitende ethnoregionale Aktivitäten in einem „großdeutschen“ Sinne. Sie betrafen die deutsch-polnisch-tschechoslowakische und die deutsch-niederländische Grenze – „Schlesien“ und „Friesland“. Wer waren die Protagonisten der so genannten Schlesischen Stammlandbewegung bzw. der Großfriesischen Bewegung? Wie war es um ihr Loyalitätsverhältnis zu ihren jeweiligen Staaten bestellt? Welche Inhalte wurden auf den Schlesischen Kulturwochen bzw. den Großfriesischen Kongressen verhandelt? Wie entwickelten sich beide Tendenzen im Angesicht des Nationalsozialismus und welche Bedeutung hatten sie für die ideologische Unterfütterung der deutschen Expansion während des Zweiten Weltkriegs? In welcher Form lebten beide Strömungen nach 1945 weiter? Auf diese und eine Reihe weiterer Fragen versucht die vorliegende Studie, die aus einer Habilitationsschrift an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg hervorgegangen ist, Antworten beizusteuern. Präsentiert wird ein vielfältiges Spektrum künstlerischer, wissenschaftlicher und pädagogischer Konzepte zwischen Heimatbewegung und völkischer Ideologie.
Das Zentrum der Ostslowakei hat viele Namen: Košice, Kassa, Kaschau, Cassovia … In dieser Namensvielfalt bildet sich eine wechselhafte Entwicklung ab, die sich im Stadtbild noch heute ablesen lässt. Kaschau gehörte zum mittelalterlichen Ungarn, danach seit der Frühen Neuzeit zum Einflussbereich der Habsburger. Ungarn, Slowaken, Deutsche, Juden, Ruthenen und Roma haben die Kultur ebenso geprägt wie die religiöse Vielfalt, aber auch die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen etwa zu Polen, Ungarn, Siebenbürgen oder Deutschland. In seiner Ausdehnung blieb Kaschau lange eher bescheiden, wenngleich die Elisabethkirche und wichtige kulturelle Einrichtungen seine große Bedeutung widerspiegeln. Erst in der Tschechoslowakei wuchs Košice zu einer Großstadt heran, seit 1993 ist es nach Bratislava die zweitgrößte Stadt der Slowakei. Die kleine Geschichte stellt Vergangenheit und Gegenwart der Europäischen Kulturhauptstadt 2013 vor.
Grenzüberschreitende Biographien zwischen Ost- und Mitteleuropa
- 513pages
- 18 heures de lecture
Die in diesem Band enthaltenen Texte befassen sich mit Fragen von Wirkung, Interaktion und Rezeption grenzüberschreitender Biographien zwischen Ost- und Mitteleuropa. Neben methodisch-theoretischen Überlegungen werden aus der Sichtweise von Historikern, Kulturwissenschaftlern sowie Sprach- und Literaturwissenschaftlern Einzel- und Gruppenbiographien aus unterschiedlichen thematischen Zusammenhängen und Zeitepochen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert vorgestellt. Dabei geht es um biographische Optionen des Exils, Grenzüberschreitungen in Religion und Wissenschaft bzw. in Gesellschaft und Politik sowie um ausgewählte Einzelpersönlichkeiten zwischen Deutschland und Polen. Gelungene Grenzüberschreitungen werden ebenso thematisiert wie deren Scheitern aus persönlichen, politischen oder interkulturellen Gründen. Die dem Buch zugrunde liegende Tagung «Grenzüberschreitende Biographien zwischen Ost- und Mitteleuropa» fand im November 2006 aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums der Hochschulpartnerschaft Oldenburg – Toruń/Thorn statt.
"Volkstumskampf" ohne Ende?
- 635pages
- 23 heures de lecture
Das sudetendeutsche Organisationswesen in den westlichen Besatzungszonen bzw. der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1945 und 1955 wird in diesem Buch multiperspektivisch behandelt. Es bezweckt eine Neubewertung der deutsch-tschechischen Beziehungen jenseits von überkommenen «Volksgruppen»-Vorstellungen. Zentral steht in der Arbeit die Frage der Kontinuität: Das sudetendeutsche Verbandsspektrum der Nachkriegszeit war kein Produkt von «Flucht und Vertreibung», sondern setzte zumeist fort, was bereits vor 1945 im sudetendeutschen Milieu angelegt war. Die Studie geht davon aus, dass die Sudetendeutschen nicht identisch sind mit der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei, sondern nur deren «völkisches» Spektrum repräsentierten, das sich nach 1945 in einem neuen Umfeld konstituierte.
Entlang am Main, Liebliches Taubertal, Saaletal, Werratal, Main-Werra, Romantische Straße und Fränkischer Achter, Sehenswürdigkeiten, Wissenswertes, Fahrradverleih und Fahrradreparatur, Übernachtungsmöglichkeiten
Mehr als 1.000 «Fremdarbeiter» waren von 1939 bis 1945 in Olching, Esting und Geiselbullach beschäftigt. In- und ausländische Archivalien, Zeitzeugenberichte sowie Fotografien bilden die Quellengrundlage dieser Studie. Sie untersucht die Mischstruktur des Gebietes und das Schicksal der Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen aus Jugoslawien, dem «Protektorat», Frankreich, Polen, der UdSSR und den Niederlanden. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen variierten je nach Bedarfsträger. Landwirte behandelten die «Fremdarbeiter» häufig nach dem Muster der Gesindewirtschaft. Gewerbliche Arbeitgeber zogen den «Ausländereinsatz» dem Zwangseinsatz deutscher Frauen vor. Für die Bevölkerung konnten abgestufte Verhaltensmuster, überwiegend Indifferenz, nachgewiesen werden. «Fremdarbeiter/innen» und Einheimische erlebten sich in einer gegenseitigen Fremdheitswahrnehmung.
Prag, die Hauptstadt der Tschechischen Republik, zählt zu den historisch und kulturell reizvollsten Städten Europas. Dieses Buch vermittelt in knapper Form seine über 1000-jährige Geschichte und Vielfalt. Es ist in verständlicher Form geschrieben und beschränkt sich auf wesentliche kulturhistorische Informationen. Die Zeiten der Pr? emysliden, der Luxemburger, der Jagiellonen und der Habsburger scheinen darin ebenso auf wie die der Tschechoslowakischen Republik, der deutschen Protektoratsherrschaft, der kommunistischen Diktatur und der nach 1989 erneut zur Freiheit zurückgekehrten Stadt an der Moldau
