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Sebastian Theodor Schmitz

    Magisches Denken - Konstrukt oder Tatsache
    Der Unterschied zwischen Bastelei und Ingenieurskunst
    Abriss einer Soziologie der Nekrophilie
    Scham im Zivilisationsprozess
    • Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Soziologie Aachen), Sprache: Deutsch, Abstract: Norbert Elias erörtert in seinem Hauptwerk Über den Prozess der Zivilisation , das zu den Standardwerken der Soziologie zählt, eine prozesshafte Wechselwirkung von Psyche und Gesellschaft. Er unterstreicht damit den Anspruch der Soziologie Modernisierung und gesellschaftliche Entwicklung auf der Makroebene zu erklären, indem er psychische Funktionen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft analysiert. Die hohe Aussagekraft der Zivilisationstheorie (im Folgenden mit ZT abgekürzt) ist auf ihre interdisziplinäre Ausrichtung und ihren Prozesscharakter zurückzuführen. Sie ermöglicht es, langfristige kulturgeschichtliche Vorgänge zu verstehen und zu erklären. Dies unterscheidet sie von der zeitgenössischen soziologischen Theorie und der Beschreibung von Gegenwartstendenzen, die einen engeren Bezugsrahmen wählen. Die Emotion Scham ist in Elias ZT ein zentraler Indikator. Sie ermöglicht es zwei Diagnosen zu stellen. Zum einen verrät sie das Ausmaß der in Selbstzwänge verwandelten Ängste und gibt damit Aufschluss über psychische und kognitive Strukturen (vgl. Elias 1997b: 456). Zum anderen spiegelt sie den Grad der gesellschaftlichen Differenzierung und Integration, also die Verflechtungsdichte zwischen den Individuen, wieder (vgl. Elias 1997a: 10f). Die Analyse von Schamschwellen liegt deshalb im Fokus der empirischen Arbeit von Elias und seinen Schülern. In seinem fünfbändigen Werk Der Mythos vom Zivilisationsprozess übt Hans Peter Duerr eine fundamentale Kritik an der Eliasschen ZT. Sein Ziel ist dabei kein geringeres als die gänzliche Falsifizierung der ZT. Duerr behauptet, dass Scham- und Peinlichkeitsaffekte keiner evolutionären Entwicklung in Richtung eines zunehmenden Standards unterliegen, obwohl er ihre Pluralität in historischen und geographischen Räumen nicht bestreitet (vgl. Duerr 1999: 358). Seine Kritik setzt bei der Prozesshaftigkeit der ZT an. Methodisch versucht er diese anhand einer Vielzahl empirischer Beispiele zu widerlegen, indem er Schamschwellen verschiedener Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart analysiert. So werden Beispiele für unzivilisiertes Verhalten in modernen Gesellschaften und zivilisiertes Verhalten in archaischen Ge-sellschaften aufgezeigt.

      Scham im Zivilisationsprozess
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalität abw. Verhalten, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Soziologie der Sexualität, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgehend von Krafft-Ebings Psychopathia Sexualis, finden sich bis heute einige dutzend wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Nekrophilie. Meist liegen diese in Form kurzer Aufsätze oder Artikel vor. Eine einzige knappe quantitative Studie zur Nekrophilie liefern Jonathan Rosman und Peter Resnick (1989). Das vorhandene Material lässt sich grob in drei Typen gliedern: psychoanalytische Fallanalysen, Verhaltensanalysen und medizinische Einordnungsversuche. Eine einheitliche Definition des Phänomens fällt anhand der wenigen und diesbezüglich uneinheitlichen Texte schwer. Ich möchte daher im Rahmen der vorliegenden Arbeit eine primäre Unterscheidung von latenter und manifester Nekrophilie einführen. Als latent nekrophil sollen erotische Phantasien in Verbindung mit dem Tod oder Leichen, aber auch sexuelle Handlungen, die symbolisch auf den Tod verweisen, bezeichnet werden. Hierzu gehört beispielsweise das lustvolle Totstellen beim Koitus, die Bevorzugung schlafender Sexpartner (sleepy sex), die Erotisierung von Särgen, bleichem Make-up und dergleichen mehr. Tatsächliche sexuelle Handlungen mit und in Gegenwart von Leichen, sei dies in Form von Onanie, Streicheln, Küssen, Koitus, Nekrophagie oder Verstümmelungen sollen jedoch als manifest nekrophil gekennzeichnet werden. Das Gros der verfügbaren Literatur beschäftigt sich fast ausschließlich mit manifest nekrophilen Phänomenen. Dagegen scheinen Beispiele latenter Nekrophilie von höherer soziologischer Relevanz zu sein, da hier soziales Handeln in stärkerem Maße interpretierbar wird. Ziel dieser Arbeit ist die Interpretation nekrophiler Handlungen als soziale Handlungen, wobei eine möglichst hohe Bandbreite an Dimensionen der Nekrophilie, wie sie in der Fachliteratur präsentiert werden, angerissen werden soll.

      Abriss einer Soziologie der Nekrophilie
    • Der Unterschied zwischen Bastelei und Ingenieurskunst

      Überlegungen zum wilden Denken bei Claude Lévi-Strauss

      Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Claude Lévi-Strauss und der Strukturalismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Claude Lévi-Strauss untersucht in seinem erstmals 1962 erschienenem Buch Das wilde Denken (Originaltitel: La Pensee Sauvage) die Klassifizierungssysteme schrift-loser Gesellschaften. Er kommt zu dem Schluss, dass ebendiese Strukturen sowohl in ihrer Komplexität, als auch in ihrer Schlüssigkeit, durchaus mit wissenschaftlichen Klassifikationen vergleichbar sind und sogar weitaus genauer sein können. Hieraus wird das eigentliche zentrale Programm des Buches deutlich: Die Erklärung, dass wildes und modernes Denken durch die gleichen intellektuellen Prozesse gekenn-zeichnet sind. Beinahe bescheiden mutet dieses Postulat an, wo sich doch der weit-aus überwiegende Teil der Schrift der strukturalistischen Analyse von Klassifikations-systemen bei nordamerikanischen Naturvölkern widmet. Von einer Selbstverständ-lichkeit dieser Aussage, die sich bei der Lektüre Lévi-Strauss und beim Einstieg in die strukturalistische Methode beinahe automatisch ergibt, kann jedoch, wenn eine weitere Perspektive auf die Wissenschaftslandschaft gewählt wird, nicht die Rede sein. Die Beschäftigung mit fremdem Denken ist vor und nach Lévi-Strauss von evo-lutionistischen Stufenmodellen beeinflusst, die mit dem Strukturalismus unvereinbar sind. Obwohl Lévi-Strauss im wilden- und modernen Denken die gleichen kognitiven Prozesse verortet, sieht er dennoch klare Unterschiede zwischen den beiden For-men. Das wilde Denken bleibt bei ihm ein Terminus, der nicht etwa ironisch verwen-det wird, sondern auf eine Technik verweist: So wird dem wilden Denken die Technik Bastelei (bricolage) zugeordnet, modernes Denken operiert demgegenüber mit Hilfe der Ingenieurskunst. In dieser Arbeit möchte ich zunächst kurz die Genese der Vor-stellungen vom wilden Denken im Rahmen von Stufenmodellen skizzieren, mit denen Lévi-Strauss radikal bricht. Der Vergleich der beiden Typen Bastler und Ingenieur im folgenden Abschnitt weist auf die Tatsache hin, dass Lévi-Strauss trotz der Gleich-heit von wildem und modernem Denken in der strukturalistischen Analyse auf einer Trennung beharrt, woran ich eine kritische Einschätzung anknüpfen werde. In einer Schlussbetrachtung werden meine Ergebnisse zusammengefasst.

      Der Unterschied zwischen Bastelei und Ingenieurskunst
    • Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Sinn und Übersinnlichkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Seele enthält so viele Rätsel wie die Welt mit ihren galaktischen Systemen, vor deren erhabenem Anblick nur ein phantasieloser Geist sein Ungenügen sich nicht zugestehen kann. Bei dieser äußersten Unsicherheit menschlicher Auffassung ist aufklärerisches Getue nicht nur lächerlich, sondern auch betrüblich geistlos (Jung 1976: 414). Mit der Veröffentlichung seines Cours de philosophie positive läutet Auguste Comte zu beginn der 1840er Jahre die Geburtsstunde der akademischen Disziplin Soziologie ein. Das neu erschaffene Fach sollte zugleich Bindeglied und Krone im Reigen der Wissenschaften sein. Wie lässt sich nun dieser hohe Anspruch begründen? Die Aufgabe der Soziologie sah Comte in der Produktion empirischen Wissens über Tatsachen im Kontext eines sich naturgesetzlich durchsetzenden Fortschritts [ ] Das soziologische Denken will er auf Tatsachen und die Naturgesetzlichkeit sozialer Erscheinungen zurückführen. (Rolshausen 2001: 89) Die Soziologie erklärt dieser Auffassung folgend sowohl die Modernisierung und Industrialisierung des Abendlandes, als auch deren Ausbleiben in weniger entwickelten Gesellschaften. Gesellschaftlicher und kulturgeschichtlicher Entwicklung liegt demnach eine exakte Funktion zugrunde. Sind die Variablen mitsamt mathematischen Verhältnissen zueinander bekannt, so lässt sich jede soziale Tatsache rekonstruieren. Es sind, so Comte, objektive Kriterien, die Gesellschaften und wichtiger: deren Fortentwicklung determinieren. Die Beschaffenheiten und die Evolution menschlichen Zusammenlebens werden so auch in der Makroperspektive erklärbar. Und mehr noch: Die Kenntnis der Funktionsgleichung der sozialen Welt impliziert nicht nur, dass sämtliche ihrer Determinanten bekannt und erfassbar sind, es ist hier sogar möglich sozialem Geschehen einen Punkt in der Funktionskurve zuzuweisen und mit anderen Punkten zu vergleichen. Für Comte und Generationen seiner geistigen Nachfolger ist die Entwicklung der Menschheit vor allem und in erster Linie eine Entwicklung des Denkens. Dies kommt in seinem Dreistadiengesetz in prägnanter Weise zum Ausdruck. So wie das Kind zum Erwachsenen heranreift, so befindet sich auch die Menschheit in einem fortwährenden Reifeprozess1, der freilich im Triumph der Wissenschaft über primitive Affektlastigkeit und mythische Irrationalitäten mündet. Das finale positive Stadium Comtes ist durch die Erforschung von Kausalbeziehungen objektivierter Tatsachen geprägt.

      Magisches Denken - Konstrukt oder Tatsache