Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, Note: 1,7, Universität Hildesheim (Stiftung), Sprache: Deutsch, Abstract: Habe ich die Haustür wirklich abgesperrt oder nur ins Schloss fallen lassen? Sind die Fenster tatsächlich fest verschlossen oder nur angelehnt? Ich bin Schuld, wenn etwas passiert. Was ist, wenn Diebe kommen? Das halte ich nicht aus! Ich muss sofort noch einmal umdrehen und zu hause nachschauen. Ich habe ohnehin alles mehrfach kontrolliert. Das Risiko ist zu groß. Das halte ich nicht aus. Jeder Mensch vollzieht täglich die verschiedensten Rituale, die den Alltag erleichtern, Sicherheit und Struktur geben und auch eine Zeitersparnis darstellen können, wenn über routinierte Handlungsabläufe nicht mehr nachgedacht werden muss; bereits Kinder versuchen mit kleinen ritualisierten Spielchen ihr Schicksal zu bestimmen, indem beispielsweise das Ergebnis einer Schularbeit vom Vorbeifahren eines roten Autos oder der Schrittzahl bis zur nächsten Ampel abhängig gemacht wird; manche Menschen waschen sich häufiger als andere die Hände oder besitzen ein ausgeprägteres Verständnis für Ordnung und Sauberkeit. Aber was macht schlussendlich den Unterschied aus zwischen normalen sich aufdrängenden Gedanken, die jeder von Zeit zu Zeit erfährt, zu denen, die im oben dargelegten Beispiel eines Betroffenen mit Kontrollzwang beschrieben werden? In der vorliegenden Arbeit wird in einem ersten Schritt knapp die Symptomatik, Epidemiologie und der Verlauf einer Zwangsstörung dargestellt, um im darauf folgenden Kapitel auf die psychologische Ursachenbeschreibung eingehen zu können. Hierbei wird der Fokus auf Salkovskis kognitiv-behaviorales Modell zur Abgrenzung normaler gegenüber klinisch relevanter Gedanken gelegt. Zwangserkrankte verbringen den Großteil ihrer Zeit mit ihren krankhaften Gedanken und, je nach Krankheitsform, mit einhergehenden (routinierten) Handlungen. Aufgrund großer Scham und Angst vor Stigmatisierung findet im Laufe der Zeit ein sozialer Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben statt. Zwänge stellen noch immer eine große Herausforderung für Therapeuten und auch Theoretiker dar. Die Krankheit stand lange am Rande therapeutischer Behandlungsmöglichkeiten. Rückschläge und schwierige Behandlungsepisoden sind bei Betroffenen mit dieser manifestierten Störung nicht selten, aber gerade mit der Erarbeitung verhaltenstherapeutischer Behandlungsstrategien wurde die Möglichkeit der Genesung deutlich verbessert (vgl. Reinecker, 1999, S. 73). Daher wird im vierten Kapitel, vor der zusammenfassenden Schlussbetrachtung, der Ablauf dieser Behandlungsform aufgezeigt.
Undine Thiemeier Livres




Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, Note: 1,3, Universität Hildesheim (Stiftung) (Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Angsterkrankungen treten bei ca. 13 % aller Jugendlichen und Erwachsenen auf und im Laufe ihres Lebens leiden über zehn Prozent aller Menschen unter derart ausgeprägten Ängsten, dass es zu einem hohen Leidensdruck, vermeidenden Verhaltensweisen und deutlichen Einschränkungen im Alltagsleben kommt. Evolutionär betrachtet ist Angst an sich in jedem Menschen angelegt und somit normal, sinnvoll, ja notwendig. Angsterkrankungen können demnach als Übersteigerungen normaler und biologisch determinierter Reaktionen verstanden werden. Eine entscheidende Rolle spielen bei fast allen Formen von Angststörungen Fehlsteuerungen bei Angst - Stress - Reaktionen. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit soll auf der Agoraphobie liegen, da sie unter den Angststörungen die verbreitetste darstellt. Eine ausgeprägte Form dieser Erkrankung macht aus einstmals recht selbständigen Persönlichkeiten nach und nach Hilflose, die wie behinderte Menschen stark von ihrer Umwelt abhängig sind. Leidet man an einer Angsterkrankung oder speziell an der Agoraphobie, stehen verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten von der Selbsthilfe bis hin zur fachärztlichen Behandlung, d.h. einer Verhaltens- / Psychotherapie mit / ohne medikamentöser Unterstützung oder der Kombination des einen mit dem anderen zur Verfügung. Bezogen auf die hier knapp und auszugsartig aufgeführten Möglichkeiten der Behandlung soll mein Schwerpunkt auf der Bibliotherapie, der therapeutischen Verwendung von Büchern, liegen, da die Forschung in diesem Bereich in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen hat. Die Zusammenführung von Agoraphobie mit Bibliotherapie in meiner Arbeit entwickelte sich durch Ergebnisse von Studien, die gezeigt haben, dass Menschen mit Generalisierten Angststörungen, Panikstörungen und Agoraphobie schnellere Fortschritte machen, wenn sie parallel zur Behandlung durch einen Psychologen bzw. Therapeuten mit einer bibliotherapeutischen Anleitung arbeiteten.
Ich kann nicht anders! Wie Zwangsstörungen das Leben beeinflussen
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Fachbuch aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Hab ich den Herd ausgeschaltet? Sich die Frage einmal nach dem Kochen zu stellen, ist ganz normal. Aber dreimal, zehnmal oder alle 10 Minuten? Wann handelt es sich um eine Zwangsstörung? Fest steht: Sobald Betroffene ihren Alltag nur noch eingeschränkt bewältigen können, tut Hilfe Not ...In diesem Buch werden Ursachen und Erklärungsmodelle von Zwangsstörungen vorgestellt. Außerdem informieren die Autoren über Therapiemöglichkeiten und nehmen eine Abgrenzung zur Zwanghaften Persönlichkeitsstörung vor.Aus dem Inhalt: Ursachen einer Zwangsstörung, Erklärungsmodelle, Verhaltenstherapie, Abgrenzung Zwanghafte Persönlichkeitsstörung und Zwangsstörung, Phänomen Messie
Das Phänomen Rebellion - Antikonformes Handeln zwisches Rigidität und moralischem Anspruch
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Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 2,3, Universität Hildesheim (Stiftung), Sprache: Deutsch, Abstract: Rebellion - eine kurze, prägnante Bezeichnung für ein facettenreiches Phänomen, das seit Menschengedenken existiert und sich in unterschiedlichsten geschichtlichen Zusammenhängen, aber ebenso in der heutigen Zeit zeigt. Sie kann zu Denkanstößen, Bewegungen, (bahnbrechenden) Veränderungen, Fortschritt, Aufmerksamkeit, aber auch zu Belächelung und im schlimmsten Fall zu Angst und Tod führen. Sei es auf politischer, moralischer, sozialer, auf familiärer oder kultureller Ebene: Es gibt immer Individuen, die sich unabhängig von einer durch pubertäre Einflüsse ausgelösten Sturm und Drang-Zeit , im Erwachsenenalter abgrenzen . Dies kann eine Abgrenzung von ihrer unmittelbaren Umwelt sein, wie der Familie oder dem Freundes- und Bekanntenkreis oder das Auflehnen gegen das vorliegende Denken und Handeln des gesellschaftlichen Gros. Es ist immer wieder zu beobachten, dass Personen im Alleingang oder zumindest in einer Minderheit gegen eine große Mehrheit auftreten und dabei rigide ihre Ziele verfolgen. Den Antrieb hierfür stellt ihre Überzeugung von der Richtigkeit der Sache dar. In der vorliegenden Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, wie es kommt, dass bestimmte Menschen Persönlichkeitsfacetten besitzen, die sie vehement an ihren Überzeugungen festhalten und ihnen den Antrieb, die Stärke, Gabe oder Fähigkeit verleihen, sich von dieser inneren Überzeugung lenken zu lassen, ganz gleich, ob es sich hierbei um anerkannte oder zumindest geduldete Werte und Normen, ethische Fragen, Verhaltensweisen oder allgemeine Ansichten handelt, gegen die sie rebellieren. Welche Erklärungsansätze können herangezogen werden, um nachvollziehbar zu machen, warum diese Individuen sich für ihre speziellen Ziele, auch unter Inkaufnahme von für sie negative Folgen, einsetzen, während die Mehrheit im jeweiligen (gesellschaftlichen) Status quo zufrieden oder unzufrieden lebt und in ihm verharrt bzw. sich mit ihm arrangiert?