Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,9, FernUniversität Hagen (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Beginn der europäischen Aufklärung rückte eine philosophisch-kritische Auseinandersetzung mit den gängigen Gesellschaftsmodellen in den Mittelpunkt vor allem französischer, englischer und deutscher Schriftsteller und Denker. Im Zuge der Industrialisierung vollzog sich ein gesellschaftlicher Wandel durch das rasante Anwachsen einer in prekären Lebensumständen lebenden Arbeiterschicht. Dieses Spannungsfeld, bestehend aus einer immer reicher werdenden Schicht aus Industriellen auf der einen Seite und einer praktisch unfreien und abhängigen Masse an Arbeitern auf der anderen Seite, war Anlass und Ansatzpunkt für Marx' weltgeschichtlich so bedeutenden Werkes Das Kapital . Doch der bloße Blick auf dieses Einzelwerk trügt und rückt Marx fälschlicherweise ausschließlich in ein wirtschaftstheoretisches Feld. Marx war jedoch weit mehr. Will man zum Philosophen Marx durchdringen, und dies soll im weiteren Verlauf geschehen, ist es unerlässlich, sich seinen frühen Schriften zu widmen. Die ökonomisch-philosophischen Manuskripte sind hierfür ideal, da in ihnen Ausgang und Ziel des Marx'schen Denkens zusammengenommen enthalten sind. Diese schöpferischen Frühphasen der uns bekannten großen Denker sind geradezu durch derartige Schriften gekennzeichnet. Ob Platons Frühdialoge, Kants De mundi sensibilis atque intelligibilis oder Nietzsches Geburt der Tragödie , die Rekonstruktion der geistigen Entwicklung ihres Schöpfers ist an ihnen möglich, da sie alle bereits auf das Gesamtwerk hinweisen, Perspektivänderungen jedoch sichtbar werden. In unserem Fall fungieren die Manuskripte, welche Marx 26-jährig 1844 im Pariser Exil verfasste, als Schlüsseltext zur philosophischen Interpretation des Marx'schen Gesamtwerkes.
Luise Viktoria Ruß Livres




Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Praktische Kulturphilosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Neben den Gründervätern der modernen philosophischen Anthropologie Scheler und Plessner, entwickelte Arnold Gehlen die These vom Menschen als Mängelwesen, welches ihm zufolge aufgrund seiner angeborenen Ausstattung eine Ausnahme unter allen Lebewesen darstellt. Gehlen formulierte seine These in Anlehnung antiker Vorbilder, darunter Anaxagoras und Platon, welche sich eingehend mit der Rolle des Menschen im Tierreich auseinandersetzten. Obwohl Scheler, Plessner und Gehlen gemeinsam in der Biologie eine Begründung für das menschliche Wesen sehen, stellt Gehlen bei seinem Denkansatz die Defizite des Menschen gegenüber dem Tier in seinen Betrachtungsmittelpunkt. Im Mittelpunkt Gehlens These steht der Schlüsselterminus des Mängelwesens. Diese These vom Menschen als Mängelwesen soll als Untersuchungsgegenstand in der vorliegenden Arbeit herangezogen werden. Neben den Konsequenzen, welche sich unweigerlich daraus ableiten und formulieren lassen, soll die Entwicklungsgeschichte, ausgehend von Johann Gottfried Herder, dargestellt werden. Herder, der mit seiner 1772 erschienenen Abhandlung über den Ursprung der Sprache das Stichwort vom Menschen als Mängelwesen vorgibt, dient Gehlen als Vorläufer. Er wies darin auf die Tatsache hin, Daß der Mensch den Thieren an Stärke und Sicherheit des Instinktes weit nachstehe , war jedoch zeitgleich davon überzeugt, dass Lücken und Mängel doch nicht den Charakter seiner Gattung bilden können. Dieser Keim zum Ersatze , wie Herder konstatiert, führt bei beiden Philosophen zu teils gemeinsamen, aber auch konträren, sich daraus ableitenden Denkansätzen. Inwiefern Gehlen Herders ursprüngliche Idee des Mängelwesens übernimmt, weiterdenkt oder korrigiert soll als Fragestellung die folgenden Kapitel begleiten und in einer abschließenden Gegenüberstellung sein Fazit finden. Gliederung: 1. Vorbemerkungen zur philosophischen Anthropologie 2. Der Mensch als Mängelwesen 2.1 Das Mängelwesen bei Herder 2.1.1 Vernunft und Verstand als Kompensation 2.1.2 Die Sprache 2.1.3 Die Schule als Konsequenz des menschlichen Instinktmangels 2.2 Weiterführende Gedanken Gehlens 2.2.1 Das organische Mängelwesen 2.2.2 Das Instinkt Mängelwesen 2.2.3 Entstehung des Mängelwesens 2.3 Gehlens Handlungstheorie 2.4 Gehlens Institutionenlehre 2.5 Der kulturschaffende Mensch 3. Herder und Gehlen Eine Gegenüberstellung 4. Literaturverzeichnis 5. Quellen
Aufgrund der Erfahrungen der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) mit den vorhandenen Angeboten an spezialisierter Versorgung für die Zielgruppe der Kinderhospizarbeit in Deutschland, reifte im Laufe der letzten Jahre die Überzeugung, dass es einen Bedarf an einem regelhaften teilstationären Angebot für die Zielgruppe der Kinderhospizarbeit geben muss. Und zwar für den Anteil, der aus der Eingliederungshilfe herausfällt. Das betrifft diejenigen, die dort keinen Platz finden, weil sie entweder dort noch nie angesiedelt waren, wie beispielsweise Herz- oder Onkologiepatienten. Oder wenn Kinder zu krank sind, um dort noch unterzukommen oder zu viel Begleitpersonal notwendig ist. Das AKM erkannte also einen Bedarf an teilstationären Einrichtungen. Anhand der Bedarfsanalyse wollte das AKM erfahren, ob diese Annahme richtig ist. Sollte dies der Fall sein, war klar, dass nach der Schaffung eines entsprechenden teilstationären Angebots durch eine Begleitevaluation zu klären ist, ob die aktuelle Rahmenvereinbarung auf die Situation passt oder wo Anpassungen vorzunehmen sind. Um dies zu klären erfolgte mit der vorliegenden Untersuchung der erste Schritt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vor mehr als 1000 Jahren verstorbene oströmische Prinzessin und römisch-deutsche Kaiserin Theophanu faszinierte bereits Generationen von Historikern. Zunächst soll die Herkunft der späteren Kaiserin Theophanu betrachtet werden. So herrschte lange Zeit über ihre Abstammung, Verwandtschaftsverhältnisse und ihr Alter Unklarheit. Die Heiratsurkunde Ottos II. und Theophanus ließ hier Anlass zu Spekulationen, da man hier nach einer namentlichen Erwähnung ihrer Eltern vergebens suchte. Heute besteht über ihre Herkunft, wie das gleichnamige Kapitel zeigen wird, keine Unsicherheit mehr. Aber auch die exakte Datierung ihrer Geburt gestaltet sich, ob ihrer Berühmtheit, komplizierter als angenommen. Hierauf chronologisch aufbauend werden weitere Aspekte ihres Lebens, angefangen von ihrer Heirat mit Kaiser Otto II., bis hin zu familiären Streitigkeiten, in erster Linie mit ihrer Schwiegermutter Adelheid, untersucht. Der Chronist Thietmar von Merseburg bemerkte zu diesen heraufziehenden Divergenzen Unter ihrem [Adelheids] Ruder gedieh Otto [II.] . Ein Konflikt schien daher bereits in frühen Jahren, auch für Zeitgenossen, unvermeidlich. Die mit dem Tode des Gatten einhergehenden Schwierigkeiten als Kaiserinwitwe und Vormund des jungen Otto III. die ottonischen Familieninteressen zu behaupten, finden ebenfalls in einem Kapitel Würdigung. Neben diesen familiären Gesichtspunkten soll ein kurzer Exkurs zu Theophanus Rolle als consor regnis das Gesamtbild ihres Lebens und ihre Einordnung in die ottonischen Familienbande vervollständigen. Doch liegt nicht immer eine Vielzahl an historischen Quellen vor, sodass ein flüchtiger Blick häufig nicht ausreichend ist. Ein erschwerender Umstand ist die Tatsache, dass von dem Moment an, da Theophanu Konstantinopel verließ, die byzantinischen Quellen über sie schweigen. Nach ihrem Tode 991 zeigte sich, dass Theophanu immer noch die ungeliebte Griechin blieb, welche sie bereits bei ihrer Vermählung war. So setzte die übliche Memorialpflicht erst allmählich mit der Wehrhaftmachung Ottos III. ab 994 ein. Die Arbeit endet mit einer abschließenden Bewertung und Einordnung Theophanus in die ottonischen Familienbande. Auch die Charakterisierungen ihres Wirkens in mittelalterlichen Chroniken, allen voran denen des Reichsbischofes Thietmar von Merseburg, sollen Beachtung finden.