Um 1700 war Nering der einflussreichste Architekt Brandenburg-Preußens. Erstmalig ordnet der Autor Nerings Werk kontextuell ein und unterzieht es einer kritischen Analyse. Nering überführte vorrangig den Stil und die Qualität der italienischen Architektur in die Mark, die sich als strenge, nüchterne Architektursprache zwar von der freieren italienischen oder süddeutschen Handhabung abhebt, aber als Berliner Schule einen festen Rang beansprucht. Seine Architektur hatte jene kurfürstliche Rangerhöhung vorweggenommen, die in politischer Perspektive erst durch die Krönung 1701 verwirklicht war. Er hob die höfische wie städtische Architektur auf das Niveau der namhaftesten Höfe des Reiches und bereitete die Prachtarchitektur Schlüters, Eosanders und de Bodts vor.
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Kunst- und Bildgeschichte), Veranstaltung: Das haptische Bild in der italienischen und niederländischen Malerei der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Gérard de Lairesse war einer der erfolgreichsten schaffenden niederländischen Künstler zum Ende des 17. Jahrhunderts und auch sein überliefertes, in viele Sprachen übersetztes Schrifttum zeugt von seiner Wichtigkeit. Und dennoch wird sein Werk seit dem 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit hinein sehr unterschiedlich gewertet. Ja, er wird mitunter sogar für den Niedergang des goldenen Zeitalters der niederländischen Kunst, mit Rembrandt als Hauptakteur, verantwortlich gemacht. Ob dieses Urteil überhaupt zutrifft und was dazu führte, soll folgende Arbeit versuchen darzustellen. Hierfür wird hauptsächlich auf zwei Schriften zurückgegriffen, denn ihrer großen Verbreitung ist es zu verdanken, dass sie uns für solcherlei Untersuchungen auch heute noch zur Verfügung stehen: Grundlagen der Zeichenkunst von 1701, und das Große Mahler-Buch von 1707. Ferner werden zur Verdeutlichung Laisesses kunsttheoretischen Vorstellungen von seinem Werk und dem von Rembrandt kontrastiv gegenübergestellt. Neben dieser Primärliteratur werden vornehmlich drei umfangreiche Monographien von Lyckle de Vries und Alain Roy über Gérard de Lairesse für die Untersuchung in dieser Arbeit herangezogen. Zahlreiche Publikationen aus dem beginnenden 20. Jahrhundert können hier nur zum Teil verarbeitet werden, denn wie wir sehen werden, unterlagen nicht nur die Gemälde des Lairesse, sondern auch seine hinterlassenen Schriftwerke in den vergangenen Jahrhunderten unterschiedlichster Wertschätzung, doch dazu später mehr. Zunächst soll nun aber die Biografie des Protagonisten erläutert werden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Bilderkult, Bildersturm und Bilderflut in der frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hinrichtung als Strafe erfreute sich seit der Antike großer Beliebtheit und erreichte im Mittelalter die Blüte eines unerschöpflichen Straftriebes, was sich in der Häufigkeit der Anwendung und in der zum Teil grotesken Differenzierung ihrer Handhabung zeigt. Hierzu gehört eben nicht die schlichte Hinrichtung als Solches, sondern die Bestrafung in effigie, also die Hinrichtung eines nicht habhaft zu werdenden Straftäters, sei es aus einfacher Abwesenheit, oder weil der Delinquent einfach vor der Umsetzung des Strafmaßes verstorben war. Aber nicht nur die Hinrichtung als Höchstmaß der Strafe wurde in effigie angewandt, auch andere Bestrafungen wurden auf diesem Wege vollstreckt. Es überrascht vielleicht, aber erst im späten 19. Jahrhundert, mit Inkrafttreten des Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich (1872), verschwindet die Scheinbestrafung aus dem Strafrecht Preußens. Heute sind solche Scheinbestrafungen in keinem westeuropäischen strafrechtlichen Regelwerk nachweisbar, obgleich Strafen am Bildnis sehr wohl in Ländern außerhalb Europas und darüber hinaus im deutschen Brauchtum noch heute Anwendung finden. Eine geistes- und rechtsgeschichtliche Auseinandersetzung mit diesem Thema fand hauptsächlich Anfang des 20. Jahrhunderts statt und wird heute vor allem für rechtstheoretische Überlegungen des Verhältnisses zwischen Verbrechen und Strafe untersucht. An dieser Stelle seien die Schriften des Rechtshistorikers Karl von Amira erwähnt. Insbesondere seine Publikation zu den germanischen Todesstrafen bildet die Grundlage vieler aktueller rechts- und kunsthistorischer Arbeiten. In diverser Hinsicht unterliegen die Interpretationen und Schlussfolgerungen Amiras jedoch einer Neubewertung, weshalb als Zentrum der für diese Arbeit zugrundeliegenden Literatur das umfassende Werk des Volkskundlers und Kunsthistorikers Wolfgang Brückners dient: Ausnehmend detailliert und informativ ist seine Publikation Bildnis und Brauch aus dem Jahre 1966. Um die Komplexität dieser Form der Bestrafung zu verstehen, wird sie im 4. Kapitel geistesgeschichtlich dargestellt, jedoch sind einleitend einige Ausführungen zum Begriff Effigies nötig. Ebenso muss in diesem Zusammenhang die Macht des Bildes und mithin ihr Ursprung in Form des Bildzaubers erläutert werden zusammen mit dem Begriff Effigies bilden sie die zentralen Begrifflichkeiten, die für das Verständnis unabdingbare Voraussetzung sind.