An einem heissen Augusttag ist es vorbei mit der Ruhe im sonst eher beschaulichen Berufsalltag der Polizeichefin Yildiz Fidan, die ihren Dienst im Städtchen Kasaba versieht, das auf einer ziemlich abgelegenen Landzunge der Türkei, zwischen Ägäis und Mittelmeer liegt. Eine Tote wird im Pool eines Hauses gefunden, noch dazu eine Ausländerin, wie sich im Laufe der Ermittlungen schnell herausstellt. Wie für die Aufklärung von Todesfällen üblich, wird Yildiz ein Kommissar aus der Bezirkshauptstadt zur Seite gestellt, Turan Kaliman, der die Hintergrundfindung für sie nicht unbedingt erleichtert, da er sich als äusserst sympathisch erweist und Yildiz in einen wahren Gefühlsstrudel reisst. Yildiz Bild der relativ heilen Welt ihrer Umgebung bekommt immer grössere Risse je weiter sie in das Milieu der am Ort lebenden Ausländer eindringt, zumal es nicht bei diesem einen Todesfall bleibt. Fieberhaft versuchen Yildiz und Turan, die Situation in den Griff zu bekommen, müssen jedoch immer wieder erkennen, dass sie den Ereignissen eher ausgeliefert sind, als dass sie sie meistern könnten. Schnell erkennen die beiden, wie sehr sie aufeinander angewiesen sind, sowohl in beruflicher als auch privater Hinsicht. Wird dieses vom Schicksal zusammen gewürfelte Team es schaffen, Licht in das Dunkel zu bringen, bevor es noch mehr Tote geben wird? Eine weitere Information vom Autor: Im meinem ersten Roman, kein Kriminalroman im klassischen Sinn, geht es nicht vorrangig darum zu zeigen, wie es den Protagonisten gelingt, auf brillante Weise einen Mord aufzuklären, was so auch gar nicht stattfindet und wohl in den seltensten Fällen so ist, sondern ich möchte in erster Linie so präzise wie möglich ein Städtchen am Rande der heutigen Türkei schildern, wie ich es immer wieder erlebt habe und noch immer erlebe, eingebettet in eine spannende Geschichte. Ich bemühe mich, das heutige Selbstverständnis der türkischen Bevölkerung, insbesondere das der Frauen, ebenso zu berücksichtigen, wie ich versuche mit Vorurteilen, die vielleicht in der einen oder anderen Hinsicht bestehen sollten aufzuräumen. Ich lebe einen Teil des Jahres vor Ort, weshalb mir dieser Aspekt des Romans auch sehr wichtig ist. Gleichzeitig wage ich den Spagat einer genauen Beschreibung der Umgebung, die ich sehr liebe, ohne den Ort als solchen dem geneigten Leser auf dem silbernen Tablett zu präsentieren. Dies soll als Schutz des Städtchens verstanden werden und deshalb waren teilweise auch Pseudonyme für Städtenamen etc. vonnöten. Zur näheren Erklärung spezifisch türkischer Rituale, Namen oder Gebräuche wurden Fußnoten eingefügt, wenn die Dinge nicht im Text selbst erklärt werden. Obwohl der Ort, die umgebende Landschaft und die darin herrschende Atmosphäre aus den persönlichen Eindrücken heraus so exakt wie möglich wiederzugeben versucht wurden, ist die Handlung des Romans jedoch frei erfunden und basiert in keinerlei Hinsicht auf persönlich Erlebtem!
Rainer Kalmbach Livres
