Ein gefühlvoller Roman und ungewöhnlicher Krimi, in dem Hrafn die letzte Bitte seines sterbenden Vaters erfüllt. Im Fokus steht eine Frau, die in Hawaii lebt und zwei Morde gestanden hat. Hrafn sucht die Wahrheit hinter ihrer Geschichte, die sich als ganz anders herausstellt als die Gerichtsurteile.
Ingibjörg Hjartardottir Livres
Cette auteure explore les profondeurs de la psyché humaine et des structures sociétales à travers une narration imaginative. Ses œuvres sont connues pour leur regard perspicace sur les relations interpersonnelles et abordent souvent des dilemmes moraux complexes. L'auteure a la capacité unique d'entraîner les lecteurs dans ses histoires, pleines de tension et de rebondissements inattendus. Son style est à la fois poétique et urgent, faisant d'elle une voix inoubliable de la littérature contemporaine.





Die Bergfrau
Fjallkonan
Fast fünfzig Jahre sind vergangen, seit die damals elfjährige Rikey ihr Heimattal verlassen hat. Das Framdalur und der Hof Vellir, auf dem sie mit fünf Geschwistern aufwuchs, liegen längst unter einem tiefen Stausee begraben. Nun kehrt Rikey zur Beerdigung ihrer Mutter zurück, in die gleiche Kirche, in der fünfzig Jahre zuvor auch ihr geliebter Vater beerdigt worden war. Damals hatten sich die Bauern aus Framdalur gegen den Stausee gewehrt. Rikeys charismatischer Vater war der Anführer der Landbesitzer gewesen, bis ihn eine Lawine in den Tod riss. Es geschah am Berg „Fallkjonan – Die Bergfrau“. In den Gesprächen mit den Bewohnern des Tals taucht Rikey ein in die Geschehnisse um den Tod ihres Vaters, der auch für das Schicksal des Framdalur und seiner Bewohner einen Wendepunkt markierte, und sie erinnert sich an ihr Versprechen, das sie bis heute nie gebrochen hat. Bald begreift sie, dass die Menschen des Framdalur jeder für sich seine Lebenslügen mit sich herumtrug, einschließlich sie selbst. „Wenn Vater nicht gestorben wäre, wäre das Framdalur immer noch das schönste Tal im ganzen Land.“
Wer ist Súla? Ihr richtiger Name ist Ursula. Aber diesen Namen hat die geheimnisvolle, auf einem Einsiedlerhof lebende Frau nicht mehr benutzt, seit sie im Jahr 1949 nach Island kam. Damals, nach dem zweiten Weltkrieg, ließen sich ungefähr 400 junge deutsche Arbeiterinnen und Arbeiter anwerben, als Landhelfer auf diese abgelegene Insel im Nordatlantik zu ziehen. Das ist der reale, nur wenig bekannte Hintergrund dieses Romans. Etliche Frauen blieben für immer, wie Súla. 50 Jahre später wird sie von der jungen Isländerin Helga besucht, die eine Bachelorarbeit über diese deutschen Landfrauen schreibt. Sie interviewt Súla auf ihrem abgelegenen Bauernhof am äußersten nördlichen Ende Islands. Doch je mehr Fragen Helga ihrer Gesprächspartnerin stellt, desto weniger Antworten gibt es. Denn auch Helga ist nicht die, die sie vorgibt zu sein. Ihr eigenes Geheimnis offenbart sie nur einem: Dem Zuhörer.
Die andere Tochter
Auf nach Sigurhaedir
„Ich war draußen im Schafstall beim Füttern, völlig ahnungslos, als es mir ganz plötzlich durch den Kopf schoss. Wie eine Offenbarung.“ Neun Jahre lebt die im Roman namenlose Journalisitn nun bereits auf dem Bauernhof Sigurhæðir. Jetzt, beim Füttern der Schafe, begreift sie, wie alles zusammenhängt: Die Geiselnahme des Bauern Fridrik, den sie später geheiratet und der sie in einer Neujahrsnacht wieder verlassen hat. Die spätere Verzweiflungstat des Ladenbesitzers Lalli. Die Abhängigkeiten der Menschen in diesem kleinen Tal im Norden Islands. Über viele dieser Vorgänge hat die Journalistin Interviews geführt. Doch erst beim Anblick der Schafe erkennt sie, dass alles mit der Magd zu tun hat, die einst auf Sigurhæðir arbeitete…