Der Poststrukturalismus beherrschte die akademischen Debatten der 70er und 80er Jahre zu Literaturtheorie, Geschlechterforschung, Soziologie, Geschichte und Psychoanalyse. Die Autoren beschreiben das poststrukturalistische Denkens anhand der Stichwörter 'Theorie des Sinns', 'Anarchie des Denkens und des Begehrens', 'Macht und Geschichte' und 'Ästhetik der Negativität'. In genauen Lektüren wird die Essenz einzelner poststrukturalistischer Schlüsselwerke herausgearbeitet. Ein Ausblick auf das Wirken des Poststrukturalismus in anderen Disziplinen sowie eine Bibliografie runden den Band ab.
Es gibt keine Medienphilosophie, zumindest nicht im institutionellen Sinn - und trotzdem kursiert dieser Begriff in den aktuellen Debatten. Was also ist Medienphilosophie? Ist sie eine, vielleicht die neue philosophische Fundamentaldisziplin? Die Beiträge des Bandes setzen sich damit auseinander, was ein grundlagenorientiertes Nachdenken über die Medien innerhalb des akademischen Diskurses leisten kann und soll.
Unter 'Web 2.0' versteht man den Trend, Internetseiten so zu gestalten, das
ihre Erscheinungsweise entscheidend durch ihre Nutzer (mit-)bestimmt wird. Das
Spektrum umfaßt Video-, Foto- und Musikportale; Tauschbörsen (legale und
illegale) für Waren und Informationen verschiedenster Art; große und kleine
Online-Communities für die unterschiedlichsten Gruppen und Interessen; die
Textnetze der Blogosphäre und die Szene der wiki-basierten Wissenssammlungen
und manches andere mehr. Mit Nutzerzahlen von weltweit mehreren hundert
Millionen täglich hat das Web 2.0 das Internet endgültig zum Medium der Massen
werden lassen. Und es beginnt, die Welt außerhalb des Netzes nachhaltig zu
beeinflussen, ja zu verändern. Im amerikanischen Wahlkampf hat mit Barrack
Obama erstmals ein Kandidat die meisten seiner aktiven und zahlungskräftigen
Unterstützer über das Internet akquiriert.§§Die vernetzten Öffentlichkeiten im
Web 2.0 erinnern in mancherlei Hinsicht an den Entwurf der aufklärerischen
Öffentlichkeit, wie Jürgen Habermas sie auf eine bis heute gültige Weise
rekonstruiert hat.Ist das Web 2.0 die real gewordene Utopie einer
demokratischen Umnutzung der Massenmedien, und damit der mediale Baustein
einer neuen Form gesellschaftlicher Öffentlichkeit? Oder ist es nur ein
phantastisches Geschäftsmodell?
Mediale Umbrüche erzeugen Reflexionsbedarf. Heute sind Medien allgegenwärtig, ihre philosophische Reflexion ist also notwendiger denn je. Die Medienphilosophie allerdings ist eine noch junge Disziplin. Dieses Buch stellt in seinen einzelnen Kapiteln Beiträge einer philosophischen Erörterung der aktuellen Mediengesellschaft sowie ihrer fortschreitenden medialen Umbrüche vor und liefert zugleich den Entwurf einer pragmatisch orientierten Medienphilosophie.
Im Gegensatz zu seiner objektiven Bedeutung spielt das Telefon im theoretischen Bewußtsein bislang nur eine Nebenrolle. Es ist so stark in unser Alltagsleben integriert, daß es schlechterdings selbstverständlich geworden ist: Gerade sein zunehmend exzessiver Gebrauch, das zeigt das Beispiel des Handys, läßt das »Telefon« als Medium in den Hintergrund treten. Damit ist das Telefon nicht nur das unauffälligste, sondern zugleich das am meisten unterschätzte Kommunikationsmittel der Gegenwart. In einer Zeit, in der die kulturwissenschaftliche Reflexion auf die uns umgebenden elektronischen Technologien von immer grundlegenderer Bedeutung wird, ist es aber unentschuldbar, dem Telefon als dem Zentralmedium seine Aufmerksamkeit zu verweigern. Denn ob wir E-Mails, Faxe, gesprochene Nachrichten verschicken oder empfangen, ob wir im Internet recherchieren oder an Videokonferenzen teilnehmen – es heißt immer: wir telefonieren.
Es ist inzwischen eine Binsenwahrheit: Unsere Gesellschaft ist eine Mediengesellschaft. Medien bestimmen unsere Wahrnehmung, unsere Kommunikation, unsere Lebenswelt. Doch verstanden werden sie in ihrer Funktion und Bedeutung noch lange nicht – gehört z. B. ein Stuhl dazu, wie McLuhan sagt, ein Fußball und ein Wartezimmer (Flusser), das Wahlsystem (Baudrillard), das Dromedar (Virilio), Grammophon, Film, Typewriter (Kittler), Geld, Macht und Einfluß (Parsons), Kunst, Glaube und Liebe (Luhmann)? Was ist das – ein Medium? Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Gebieten geben in Originalbeiträgen pointiert Antwort auf diese Frage. Entstanden ist eine aktuelle Bestandsaufnahme der Bedeutung eines der schillerndsten Schlüsselbegriffe der Gegenwart.
Rund um den Globus dominiert der Fernsehalltag, während das Medium sich in ein digitales Zeitalter wandelt. Trotz seiner zentralen Rolle in der Gesellschaft steht das Fernsehen aufgrund der neuen Medien unter Druck. Die Erfolgsgeschichte des Fernsehens ist einzigartig, doch einige glauben, seine beste Zeit sei vorbei. Die Vielzahl an Programmen hat das Publikum fragmentiert; die einstige familiäre Zusammenkunft vor dem Bildschirm ist einem gespaltenen Zuschauerfeld gewichen. Diese Veränderung könnte dem Medium schaden, zeigt jedoch auch, dass sich seine Funktion wandelt. Kritische Fragen über die Leistungen, Funktionsweise und Auswirkungen des Fernsehens sind daher notwendig. Am Ende des Jahrhunderts, das die Geschichte des Fernsehens prägte, sind sowohl die einst euphorischen Erwartungen als auch die skeptischen Ansichten über das Medium zur Revision fällig. Der Band versammelt zwölf Texte von verschiedenen Autoren, die den aktuellen Stand des Fernsehens reflektieren, dessen Geschichten untersuchen, zukünftige Entwicklungen hinterfragen und das Verhältnis des Mediums zu anderen Medien sowie zu den Zuschauern analysieren.
Das Internet realisiert auf exemplarische Weise die telematische Basistechnologie der Informationsgesellschaft, die aus der Verschmelzung der digitalen Medien mit der Telekommunikationsinfrastruktur hervorgegangen ist. Es symbolisiert aber zugleich auch auf geradezu paradigmatische Weise die Ideen und Ideale, aus denen sich unser gegenwärtiges Bild der zukünftigen Gesellschaft zusammensetzt. Dezentralisierung, Interaktivität, Multimedialität, Transnationalität und -kulturalität sind einige der Stichworte, an welche die optimistischen Beschreibungen der neuen Ära anknüpfen; Isolierung und Entfremdung, haltlose Kommerzialisierung privater und öffentlicher Räume und das Aufkommen neuer Formen eines digitalen Kolonialismus und sozialer Klassenunterschiede befürchten Pessimisten. Mehr als eine Technologie ist das Internet zu einem Mythos geworden, an den sich Hoffnung und Ängste knüpfen. Diesen Mythos gilt es kritisch zu untersuchen. Der Band versammelt dazu Beiträge von Autoren, die sich aus verschiedenen Perspektiven philosophischer, ökonomischer, politischer und kultureller Fragen dem Phänomen der neuen Netzwelt nähern. Gedacht als kritische Ein- und Weiterführung, richten sich die Beiträge an all jene, welche die Gegenwart besser verstehen wollen.