Das Buch untersucht, wie Menschen auf Endpunkte in ihrem Leben reagieren, sei es in Bezug auf Beziehungen, Karrieren oder Lebensziele. Es beleuchtet die emotionalen und psychologischen Herausforderungen, die mit dem Ende von etwas Vertrautem verbunden sind, und bietet Einblicke in Bewältigungsmechanismen. Durch persönliche Geschichten und wissenschaftliche Analysen wird deutlich, dass das Akzeptieren von Enden auch neue Chancen und Perspektiven eröffnen kann. Der Autor regt zur Reflexion über den Umgang mit Abschieden und Neuanfängen an.
Hansjörg Znoj Livres




Trauer und Trauerbewältigung
Psychologische Konzepte im Wandel
Die Psychologie der Trauer hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Erkenntnisse erbracht und vermeintliches Wissen als Meinung entlarvt, das wenig mit der Wirklichkeit, viel aber mit Vorstellungen und kulturellen Überlieferungen zu tun hat. Das Buch behandelt große Themen wie die allgemeine Trauer oder die psychologische Therapie komplizierter oder anhaltender Trauer. Der Autor berücksichtigt die möglichen langfristigen Folgen eines Verlustes und zeigt differentialdiagnostisch auf, welche Störungen mit Trauer komorbid sein können. Die Neuauflage berücksichtigt die aktuellen Ergebnisse der Forschung, insbesondere bezüglich der Diagnose „Anhaltende Trauerstörung“ und der Therapie chronischer Trauer.
Der Ratgeber stellt wichtige Informationen über die Reaktionen nach Verlustereignissen verständlich dar. Er wendet sich an Personen, die entweder selbst direkt betroffen sind oder die sich Sorgen um Angehörige oder Freunde machen, weil diese eine wichtige Person verloren haben. Ein großer Verlust kann als Chance begriffen werden, das eigene Leben neu zu überdenken und neu wertschätzen zu lernen. In der Trauer liegt auch eine heilende Kraft verbogen, der Weg dahin ist allerdings mit viel Schmerz verbunden. Die fehlende Möglichkeit, sich mit seinem Partner, Elternteil, Geschwister oder dem eigenen Kind austauschen zu können, tut weh und hinterlässt eine riesige Lücke. Die eigene Trauer ist kaum mittelbar, sie ist einzigartig und fühlt sich auch gar nicht so an, wie sich Trauer anfühlen sollte. Die Unmöglichkeit, die eigene Trauer mitzuteilen, isoliert und macht manchmal auch die Beziehung zu anderen geliebten Menschen schwierig, so dass sich diese zurückziehen. Mögliche Folgen einer unverarbeiteten Trauer sind psychische und körperliche Erkrankungen. Das Ziel des Ratgebers ist es, Trauernden zu helfen, ihre eigene Trauer zuzulassen und sie zu ermutigen, diese schmerzhafte Erfahrung mit anderen zu teilen.
Der Verlust einer nahe stehenden Person oder eines Intimpartners hat unmittelbar starke Auswirkungen auf die Lebensumstände. Er fordert eine hohe Anpassungsleistung und kann zu einer chronischen psychischen Störung führen. Andererseits verkomplizieren bereits existierende Probleme den Trauerprozess und können die bestehenden Störungen intensivieren. Obwohl es nur in seltenen Fällen notwendig ist, Trauerreaktionen therapeutisch zu begleiten oder Folgen eines menschlichen Verlustes psychologisch heilend zu behandeln, besteht ein Bedarf an Information. Dieser Leitfaden richtet sich primär an Therapeuten und andere Fachkräfte, die mit trauernden Menschen konfrontiert werden. Auf drei Aspekte der Trauer geht dieser Band besonders ein: die Multidimensionalität der Trauer, die starke Prägung der individuell gefühlten Trauer durch die kulturellen Bedingungen und die inhärente Adaptivität des Trauerns, welches zugleich Ausdruck des Schmerzes als auch der Anpassung und Weiterentwicklung ist. Aus dieser Betrachtungsweise folgt, dass die Therapie einer komplizierten Trauerreaktion notwendig individualisiert werden muss. Der Leitfaden gibt sowohl Laien als auch professionellen Helfern Hinweise für die Diagnose einer komplizierten Trauer. Weiterhin wird aufgezeigt, wie eine individuell angepasste Behandlung von begleitenden Symptomen und der Verarbeitung eines schweren Verlustes erfolgen kann.