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Jürgen Reifenberger

    Zwei Häuser - zwei Welten
    Vergangenheit, Bewältigung, Vergangenheitsbewältigung.
    Standortwechsel
    Neoliberalismus, Krise und die Zukunft des demokratischen Sozialstaats
    • Josef Collina, Oberstudienrat an einem luxuriösen Eliteinternat, erhält das Angebot, in Vorbereitung auf ein Projekt für ein Jahr Erfahrungen an einer Sonderschule zu sammeln. Nach anfänglichem Zögern und trotz starker Vorbehalte sagt er zu, um der Routine und dem täglichen Einerlei seines Lebens zu entgehen – und erlebt ungewohnte Herausforderungen, die ihn an die Grenzen seiner Belastungsfähigkeit bringen. Gleichzeitig spürt er, der ausgebrannt, zynisch und perspektivlos war, erstmals seit langer Zeit wieder, wie anspruchsvoll und fordernd, aber auch anrührend und bewegend die Arbeit mit Kindern ist und wie sehr diese, auch wenn es oft nicht den Anschein hat, den Schutz und die Unterstützung der Erwachsenen brauchen. Zugleich kann er sich der Faszination dieser ihm fremden und rauen Welt nicht entziehen, da selbstverständlich scheinende Voraussetzungen wie Selbstvertrauen, Zuversicht und Geborgenheit erst geschaffen werden müssen. Durch verschiedene Umstände, die mit der Vorgeschichte des Kollegiums zu tun haben, gerät er in ein Geflecht persönlicher Kränkungen und administrativer Fehlentscheidungen, das die Schule an den Rand der Arbeitsunfähigkeit führt. Die daraus entstehenden Belastungen münden in eine persönliche Krise, in der sich für ihn zugleich neue und sinnvolle Perspektiven abzeichnen, die ihm an seiner alten Schule abhanden gekommen waren. Der Text zeichnet das Berührende, das Poetische und das Tragikomische dieser von der Öffentlichkeit oft beargwöhnten Welt nach. Ihm liegen die schenkelklopfenden Blossstellungsmechanismen des Paukerfilm-Genres fern, die gern schwarz-weiss-gezeichnete Knallchargen erzeugen, um sie dann vorzuführen. Er will unterhalten, ohne zu denunzieren. Ein nachdenklicher und zugleich dichter und aktionsreicher Text über das Abenteuer Alltag im öffentlichen Schulwesen.

      Standortwechsel
    • Vergangenheit, Bewältigung, Vergangenheitsbewältigung.

      Zur Geschichte und Theorie eines scheinbar erforschten Themas

      Bewertung und Aufarbeitung vergangener Gewalt sind inzwischen feste Bestandteile operativer Politik und ideologischer Kämpfe. Doch trotz aller Bemühungen erscheint die Zahl heutiger Konflikte im historischen Vergleich unverändert hoch - ein Indiz dafür, dass die Voraussetzungen nachhaltiger Bewältigung noch immer nicht verstanden sind. Ebenfalls ist ungeklärt, was Vergangenheit überhaupt umfasst und in welchem Wirkungsverhältnis früher entstandene - gleichwohl andauernde - Prozesse, Strukturen und Muster zur jeweiligen Gegenwart stehen. Jürgen Reifenberger liefert eine systemische und umfassende politische Theorie, die die derzeit weit verbreitete punktuelle und oberflächliche Perspektive auf einzelne Symptome überwindet.

      Vergangenheit, Bewältigung, Vergangenheitsbewältigung.
    • Die norddeutsche Stadt Hildesheim erlebte gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine Phase wirtschaftlicher Blüte, begleitet von heftigen Glaubens- und Bürgerkonflikten, die in der Zeit der Reformation und Gegenreformation europaweit stattfanden. In diesen wirtschaftlich erfolgreichen, aber politisch instabilen Jahren entstanden zahlreiche Renaissance-Häuser mit aufwendigen farbigen Holzschnitzereien, darunter die Häuser des protestantischen Ratsherrn Hans Storre und des bischöflichen Diplomaten Philip Werner. Diese Bauherren waren politische Gegner und nutzten die Fassaden zur Darstellung ihrer Positionen. In den fast achtzig Allegorien der beiden Häuser spiegeln sich die unterschiedlichen weltanschaulichen, religiösen und politischen Ansichten sowie die Ängste und Vorlieben der damaligen Zeit wider. Das Heft interpretiert die Bilderprogramme im Kontext der zeitgenössischen Konflikte. Zudem wird das Wernersche Haus als das letzte erhaltene Beispiel der berühmten Bilder-Fachwerkhäuser aus der goldenen Epoche gewürdigt, die Hildesheim den Titel „Nürnberg des Nordens“ einbrachten. Die Tradition der bebilderten Renaissancefassaden ging im Zweiten Weltkrieg verloren, wodurch das Wernersche Haus ein bedeutendes kunst- und bauhistorisches Dokument darstellt. Es steht in einem stillen Streitgespräch mit dem wieder aufgebauten Storreschen Haus und zeugt von der politischen Bildersprache jener Zeit. Insgesamt sind 120 Abbildungen, davon 98 f

      Zwei Häuser - zwei Welten