Verena Stössinger Livres






Die Reise zu den Kugelinseln
- 112pages
- 4 heures de lecture
Von ihrer Tante Ursula wird die zehnjährige Jonna auf die Reise zu den kurz zuvor entdeckten ‚Kugelinseln’ mitgenommen. Als Journalistin ist die Tante entschlossen, als Erste über die geheimnisvollen Inseln zu berichten. Ausgestattet mit Laptop, Fotoapparat, Tabellen und Büchern machen sich die beiden auf; zehn Tage wollen sie auf der Hauptinsel bleiben. Sie landen in einer sehr fremden, kargen Welt. Es gibt weder Hotels noch Läden, keine Straßen, keine Post, kein Handynetz und keinen Stromanschluss. Die in lange Kapuzenmäntel gekleideten Menschen essen Wurzeln und kalten Fisch, sind misstrauisch und sprechen eine Sprache, die nicht zu verstehen ist, und die ungewöhnlich großen, eigensinnigen Schafe, die auf dem Inselberg hausen, attackieren die Eindringlinge und versuchen, sie zu vertreiben. Jonna und die Tante erleben in diesen Tagen auch, dass sich ihre Beziehung zueinander verändert. Doch plötzlich scheint der Plan der Tante, nach der Rückkehr als Entdeckerin gefeiert zu werden, gefährdet ... Eine spannende Geschichte über die Entdeckung einer Welt, die jedoch fremd und unverständlich bleibt. Das Buch erinnert an Erzählungen aus dem 19./20. Jahrhundert, die von der Erforschung fremder Welten berichten.
Rund 50 000 Menschen bevölkern die achtzehn schroffen, baumlosen Inseln, die zwischen Island, Schottland und Norwegen im Nordatlantik liegen. Jahrhundertelang blühte hier eine mündliche Tradition mit Balladen, Sagen und Märchen. Daraus ist eine selbstbewusste, erzähl- und experimentierfreudige Literatur auf Färöisch entstanden, die sich von ihren kleinen Inseln aus die großen Themen der Menschheit zu eigen macht. Die vorliegende Anthologie versammelt die besten Geschichten der färöischen Literatur, von ihren Klassikern wie William Heinesen bis zur jüngsten Generation, vertreten u. a. durch Marjun Kjelnæs und Elias Askham. Für deutsche Leser wird so erstmals eine bislang kaum übersetzte Literatur in ihrer ganzen Vielfalt zugänglich.
Bäume fliehen nicht
- 190pages
- 7 heures de lecture
Was macht ein Leben aus, am Ende eines Lebens? Ein Mann begibt sich auf den Weg zurück in seine Kindheit: Gdansk, Kaliningrad, Kurische Nehrung. Als 13-Jähriger, der den Vater schon im ersten Kriegsherbst verlor und die verhungerte Mutter gerade selber begraben hat, ist er 1947 in Berlin gestrandet. Er konnte sein Leben meistern. Aber ihm fehlen diese frühen Jahre. Lässt sich noch etwas davon wiederfinden? Er nimmt seine Frau mit auf die Reise in die fremde Heimat, und das Vergangene bricht dabei beglückend und schmerzhaft auf. Doch jeder Fund, jede Information führt nur zu weiteren Fragen und neuen Widersprüchen. Wer ist man, wenn man so wenig von sich weiss?
Gudrun, eine isländische Mythengestalt, träumt viermal von ihrer Zukunft, will sich jedoch dem Schicksal nicht fügen. Getrieben von Macht und Rache, nimmt sie das Leben anderer in die eigenen Hände und überwindet die Jahrhunderte, die sie von ihrer Geschichte trennen.
Hulden, Trolle und Meerfrauen. Marra, die nachts den Menschen in den Mund greift und die Zähne zählt; Selbstmörder, die zu Seehunden werden, und Fischer, die als Wiedergänger keine Ruhe finden - Astrid hat sich für ein halbes Jahr in den hohen Norden abgesetzt. Auf den Inseln sammelt sie regionale Gespenstersagen. Dabei erlebt sie, wie ihre eigene geordnete Welt zunehmend Risse bekommt. Eine Unbekannte poltert nachts an die Tür. Sie begegnet Paetur, er konfrontiert sie mit der Geschichte und Realität des Landes und bekommt ihr bald sehr nah. Und schließlich taucht die Freundin ihrer Mutter auf und behauptet, Astrids Vater sei zurückgekommen, obwohl er vor langer Zeit ertrunken ist. Ein wunderbar bildsatter Roman vor der Kulisse einer befremdlich rauen Insellandschaft.
Bettina, die Erzählerin, ist verheiratet mit einem Schauspieler und arbeitet - ausgehend von eigenen Erfahrungen - an einer Typologie von Künstlerfrauen. Sie ermöglichst dabei eindrückliche Blicke auf (und unter) die Bretter, die die Welt bedeuten, während sie guten Mutes nach Hamburg reist, zur nächsten Premiere ihres Mannes. Dass dort dann manches ziemlich anders ist als erwartet, hat nicht nur Konsequenzen für ihr Projekt.
Christina Wasa, Königin der Schweden, war so widersprüchlich und faszinierend wie das Barockzeitalter, dem sie entstammte. Dieser originelle und witzige Roman greift ihr Leben auf und kontrastiert es mit einer heutigen weiblichen Biographie irgendwo in einer kleinen Stadt. „Worauf hat der Mensch einen Anspruch im Leben?“ Auf diese Frage geben die beiden Frauen naturgemäß eine höchst unterschiedliche Antwort. Ein Lesespaß - und ein eigenständiger literarischer Weg, mit geschichtlicher Erfahrung umzugehen.
