Cultural hacking
- 352pages
- 13 heures de lecture






Vor über dreißig Jahren schlug Italo Calvino sechs Merkmale für eine Ästhetik des dritten Jahrtausends vor: Lightness, Quickness, Exactitude, Visibility, Multiplicity und Consistency. Wenn Pop nun tatsächlich - for better or for worse - die Ästhetik der Gegenwart und der nächsten Zukunft maßgeblich prägt, so müßte die begründete Prognose Calvinos entweder vor allem auf Pop anwendbar sein - oder aber Pop auf eine zumindest grandiose Weise mißverstehen. Die fünfzehn Autoren, Gesprächspartner und Herausgeber dieses Bandes überprüfen diese sechs Kategorien anhand der ästhetischen Praxis der Gegenwart. Es überprüfen: Klaus Birnstiel, Maik Brüggemeyer, Max Dax, Karin Deckner, Detlef Diederichsen, Thomas Düllo, Robert Forster, Nadja Geer, Florian Hadler, Konstantin Daniel Haensch, Joseph Imorde, Thomas Meinecke, Michael Multhammer, Philipp Rhensius und Holger Schulze
Eine Kulturwissenschaft des Performativen und des Crossover
»Transformation« bezeichnet einen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungstyp von unterschiedlicher Stärke und Radikalität - ein Wandel, der den Betroffenen ein Umdenken bisheriger Orientierungen abnötigt. Das kulturelle Programm, das diese Orientierung formuliert und als mentales Muster in uns abgelegt ist, ist zugleich beharrlich und formbar, stets gefordert, sich neu aufzustellen. Erstmalig liegt mit diesem Buch eine kulturwissenschaftliche Transformationsforschung vor - nah an den Praktiken und Kompetenzen der Akteure, an den zirkulierenden Energien der kulturellen Felder und im Kontext verzweigter Diskurse. Thomas Düllo zeigt zudem, wie sich eine anwendungsorientierte und den Cultural Studies verpflichtete Kulturwissenschaft mittels des performativen Transformationsprinzips aufstellen kann.
Handlungen und Entwicklungen besitzen ein Grundelement, sonst würden wir sie gar nicht wahrnehmen. Sie sind Bewegungen. Bewegungen sind Bedingungen für Veränderungen – das ist zunächst ganz motorisch gemeint. Thomas Düllo zeigt, wie Narrationen solche Bewegungen aufzeichnen beziehungsweise sie übersetzen – in Romanen, in Filmen, in Fernsehserien, im Alltag.