From epidemics in the 17th century and the Lisbon earthquake in 1755 to Guernica in World War II, the essays in this volume trace the development of the catastrophic imagination, relying heavily on pictorial media and different forms of staging. Catastrophe in its modern sense seems to be inextricably linked to its spectacular representation, be it on the stage, on screen or in popular amusement parks. But the modern relationship between catastrophe and spectacle is also increasingly confronting us with the unimaginable side of catastrophe, particularly with regard to the Holocaust and in more recent times to the daily experience of refugees. The essays in this volume elucidate images of the catastrophes that have inspired them by providing a textual commentary that makes it possible to reconsider how the spectacular and the catastrophic are interrelated. Thus, the essays not only deal with the emergence of the modern spectacular imagination of catastrophe in terms of the history of both discourse and media, they also present themselves as a critique of catastrophe, one based on close readings of the scenes and images in question.
Jörg Dünne Livres






Mit dem spatial turn seit den 1980er Jahren ist die Räumlichkeit zu einem Schlüsselthema der Geistes- und Kulturwissenschaften avanciert. Insbesondere die Geographie, die Soziologie und die Ästhetik haben die Wende im Raumdenken eingeläutet und den Weg für die Wiederentdeckung klassischer europäischer Texte aus den Geistes- und Naturwissenschaften bereitet. Der vorliegende Band versammelt erstmals einen repräsentativen Querschnitt raumtheoretischer Grundlagentexte von der Neuzeit bis zur Gegenwart, die sich nicht nur mit der Phänomenologie des Raumes auseinandersetzen, sondern auch über mediale, soziale, politische und ästhetische Räume reflektieren. Kurze Einführungen stellen die jeweiligen Texte und ihre Autoren in ihrem historischen wie theoretischen Zusammenhang vor.
Vernes Erzählung einer Weltumrundung wird literatur-, kultur- und mediengeschichtlich erst verständlich, wenn Weltnetzwerke und Weltspiele aufeinander bezogen werden: Der Zusammenschluss von Verkehrsmitteln und Kommunikationstechniken zum 'Weltverkehr' in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts trifft dabei auf den Willen, die Möglichkeiten und Grenzen dieses Netzwerks nach vorgegebenen Spielregeln auszuloten. Diese Verknüpfung wird im Roman beobachtbar, ebenso wie die blinden Flecke des kolonialen Netzes und die Möglichkeit der Literatur, sie zu reflektieren. Vernes Roman ist ein narratives Experiment, das im Buch in einer Abfolge von rund 80 Essays, Bildern und weiteren Materialien wissenschaftlich nachvollzogen wird.--
Jörg Dünne zeigt, dass das Aufeinandertreffen von Feerie und Katastrophe mehr ist als nur ein Kuriosum der Literatur- und Wissensgeschichte: Dies liegt vor allem an einer Reihe bekannter Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts, die allesamt nicht nur Liebhaber und Autoren von Feerien waren, sondern auch in ihren Romanen je unterschiedliche Verbindungen zwischen spektakulären Tableaus und erdgeschichtlichen Katastrophen herstellen. Am Beispiel kulturtheoretischer Schriften wird deutlich, dass der spektakuläre Katastrophismus nicht nur die literarische Imagination bis weit ins 20. Jahrhundert hinein geprägt hat, sondern auch allgemeine Modelle des Denkens von Historizität. Ergänzt wird das Buch um zahlreiche Dokumente aus Theaterfeerien und populärwissenschaftlichen Katastrophenszenarien, die eine alternative wissens- und imaginationsgeschichtliche Genealogie dessen vor Augen führen, was man die ästhetische und epistemologische Moderne nennt.
Kosmogramme
Geohistorische Skalierungen romanischer Literatur
Als habituelle Praxis bezeichnet das Ethos zugleich eine verinnerlichte Haltung, die umso mehr bindet, wenn sie der Lektüre gilt. Aufs Engste dem Gegenstand ihrer Lektüre verpflichtet, schicken sich in diesem Band siebzig Interpretinnen und Interpreten an, Schlüsselstellen der Literatur und ihrer benachbarten Künste jene Gerechtigkeit, Sensibilität und Geduld widerfahren zu lassen, die ein Lesen als genuin ethische Verantwortung einfordert. Ein solches Ethos der Lektüre findet seinen Niederschlag in Kommentaren, die auf Eindeutigkeiten oder Verallgemeinerungen verzichten und noch im einzelnen Satz, Vers, Wort sowie in jeder Bild- oder Tonspur den Widerstreit mannigfaltiger lectiones difficiliores respektieren. Die Verfasserinnen und Verfasser dieser Seiten wissen sich dabei in einem Verhältnis persönlicher Antwort und Inspiration gebunden: Ihre Kommentare und nicht minder die ausgewählten Texte oder Filme sind als buchstäbliche Lektüre-Gabe dem Literaturwissenschaftler und Romanisten Bernhard Teuber gewidmet.
Handbuch Literatur & Raum
- 598pages
- 21 heures de lecture
Raum und Literatur sind untrennbar verbunden: Nicht nur gibt es Räume in der Literatur, sondern Literatur macht Raum, konstruiert Raum, ist selbst Raum. Im Gegensatz zu den bisher vorliegenden transdisziplinären Versuchen wissenschaftlicher Erfassung von Räumlichkeit geht das Handbuch Literatur & Raum synoptisch wie systematisch von spezifisch literaturwissenschaftlichen Überlegungen zur Räumlichkeit als seinem disziplinären Ausgangspunkt aus, um diese sodann hinsichtlich der spezifisch literarischen Leitkategorien 'Reflexivität' und 'Produktivität' zu erproben: Systematisch wird der Zusammenhang von Literatur und Raum dabei anhand von Modellen bzw. Theorien dargestellt, analytisch anhand von Einzelparadigmen aus unterschiedlichen Literaturen sowie Kulturen von der Antike bis zur Gegenwart erkundet und erprobt. Auf diese Weise leistet das Handbuch nicht nur erstmalig eine umfassend systematische Darstellung des Problemfeldes aus literaturwissenschaftlicher Sicht, sondern es liefert zudem eine Bestandsaufnahme literarischer Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten von Räumlichkeit und darüber hinaus auch mit den in Texten konkret modellierten Räumen aus historischer Perspektive.
Die kartographische Imagination
Erinnern, Erzählen und Fingieren in der Frühen Neuzeit
- 443pages
- 16 heures de lecture
Landkarten dienen nicht nur zur Orientierung im physischen Raum, sondern sie steuern auch Imaginationspraktiken. Dünnes Studie widmet sich der frühneuzeitlichen Entstehung solcher Praktiken anhand von exemplarischen Analysen spanisch- und portugiesischsprachiger Texte von Inca Garcilaso de la Vega über Luís de Camões bis hin zu Miguel de Cervantes.
Theatralität und Räumlichkeit
- 260pages
- 10 heures de lecture
S. Friedrich: Vorwort – K. Kramer / J. Dünne: Einleitung – Theatralität und Räumlichkeit – A. Mahler: Performanz. Spielraum des Bedeutens. – Räume des Theaters – J. Söffner: Die Theatralität des Rhapsoden und des Platonischen Dialogs – R. Lüdeke: Nomos und Nomaden. Zum Ort des Politischen im frühneuzeitlichen Theater – D. Fulda: „Bretter, die die Welt bedeuten“. Bespielter und gespielter Raum, dessen Verhältnis zur sozialen Um-Welt sowie Geltungsräume des populären Theaters im 17. und 18. Jahrhundert – C. Pross: Land art. Formen der Inszenierung des kulturellen Raums zwischen Aufklärung und Romantik – K. Merten: „As Lear reproached the winds I could almost / Have quarrelled with that blameless spectacle“: Zur Raumkrise des Theaters in der romantischen Literatur - und zu ihrer Lösung – Theatralität des Raums – N. Rißler-Pipka: Be- und Entgrenzungen: Theatralität und Räumlichkeit in den Abenteuerromanen Jules Vernes – M. Ott: Mallorys Kamera. Zur Inszenierung von Gipfelphotos – K. Hahn: Teatro de signos - Schauräume, Schriftspiele und Körperbilder in Octavio Paz’ Poetologie und Lyrik der 1960er Jahre – S. Marten: Leinwand und Richtertisch. Dimensionen der Räumlichkeit in Alexander Kluges Abschied von gestern (Anita G.) – D. Scholler: Theatralität als Argument digitaler Poesie – B. Steininger: Mattscheibe Windschutzscheibe – Zur Inszenierung Deutschlands auf der Autobahn – W. Nitsch: Schlusswort