Jürgen Rink Livres






Geschichten aus der virtuellen Realität. Ob es um die Jagd nach »Sprites« geht, die man mit dem Mobiltelefon fängt, virtuelle Reisesimulationen in der Namib-Wüste oder Ausflüge in einem Holografie-Sarg, ob um Smartwatches, die Menschen steuern, Avatare, die Leben nach dem Tod fortführen, oder Roboter, die sich verselbstständigen – der Fantasie sind beim Thema künftiger technischer Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Computer, Tablets, Smartphones und Simulationen befördern uns in neue Welten. Wir reisen in die virtuelle Realität bzw. das, was bald Realität werden könnte. Dabei geht es immer um die Menschen in sich rasant verwandelnden Welten. In spannungsreichen, bewegenden Geschichten wird die Vielfalt der virtuellen Möglichkeiten ausgelotet und ein visionärer Blick auf die Auswirkungen der Digitalisierung geworfen.
Künstliche Intelligenz – reale Hochspannung »Woher weißt du, dass das hier die Realität ist?« – »Was soll es sonst sein, wenn nicht die Realität?« – »Eine Simulation.« ... Sie operieren versteckt, sie arbeiten offen, zeigen Gefühle und haben keine Emotionen, herrschen und sind doch vor dem Untergang nicht gefeit. KIs, Künstliche Intelligenzen. Plasma-Zombies, die angeblich dem »Wohl der Menschheit« dienen. Roboter, die in einer Stadt wohnen, die keine Cafés kennt, dafür jedoch mit einem Massaker aufwartet, bei dem keine Panzerung hilft. Welten von morgen – sie sind in diesen Erzählungen nah. Bedrängend nah. Wer sie gelesen hat, wird wissen, wie stark der Sog des Vakuums sein kann, wie unüberwindbar eine Fahrstuhltür, wie verräterisch eine laute Herzfrequenz. Aber auch das bietet dieser Band: Hochspannung ohne Kurzschluss. Und die Sicherheit, dass es hier – so eine KI – nicht ist wie in »diesen stumpfsinnigen Liebesromanen«, die immer dann aufhören, »bevor es richtig zur Sache geht«.
In dem Buch geht es um die Widersprüchlichkeit der Abstinenzfixierung. Tiefenpsychologisch betrachtet wäre die Abstinenzabhängigkeit genau wie die Suchtmittelabhängigkeit eine Ersatzbildung, systemisch betrachtet können wir von einer symmetrischen Verzahnung sprechen und meinen die vermeintlich unauflösbare Bindung zwischen dem/der Abhängigen und seinem/ihrem Suchtmittel bzw. seiner/ihrer Abstinenz.
Können Abhängige kontrolliert Alkohol trinken oder Drogen konsumieren? Diese Frage spaltet die Meinungen unter ExpertInnen in der Suchtkrankenhilfe. Während WissenschaftlerInnen und ForscherInnen die Erfolge von Substitutionsbehandlungen und die Möglichkeit der Löschung eines Suchtgedächtnisses diskutieren, belegen Statistiken der stationären Suchtkrankenhilfe die unbestrittene Wirksamkeit abstinenzorientierter Behandlungen und deren Kosteneffizienz. Ist die Forschung einfach weiter fortgeschritten? Fällt der Abschied von der Abstinenzfixierung schwer? Diese Fixierung, basierend auf der Kontrollverlusthypothese, bleibt für viele Selbsthilfegruppen und SuchtkrankenhelferInnen ein Glaubensbekenntnis. Neu ist die Dimension der Kontrolle – Kontrolle statt Abhängigkeit. Kontrollabhängigkeit könnte eine moderne Ersatzbildung darstellen. Verschiedene Programme für kontrollierten Konsum ersetzen die Abhängigkeit und damit auch die Abstinenz. In diesem Band werden Überlegungen zum kontrollierten Konsum psychotroper Substanzen von renommierten Fachleuten präsentiert, aktuelle Betrachtungen zur Rolle der abstinenzorientierten Behandlung in der Gegenwart und Zukunft angestellt sowie das Konstrukt der Kontrolle im Abhängigkeitskontext aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.