Die informellen Bilder von Hans Winkler sind ihrem Aussagegehalt nach nur zu verstehen, wenn sie in Beziehung gesetzt werden zu den historischen Erfahrungen, die der Maler als Jugendlicher im Nationalsozialismus, als Infanterist im 2. Weltkrieg und als über drei Jahrzehnte in der DDR verfemter Maler gemacht hat. Das Buch geht den Weg einer biographischen und zeitgeschichtlichen Lektüre des Werks des Thüringer Malers Hans Winkler. Es weist die Verstrickung seiner Kunst in die deutsche politische Geschichte nach und bedient sich dabei auch der Tagebuchaufzeichnungen des Malers. Das Buch zeigt, dass das ästhetische Denken Theodor W. Adornos dem über drei Jahrzehnte in der DDR verfemten Maler zum Bewusstsein seiner selbst als Künstler verhalf und ein ständiger Begleiter seines bildnerischen Schaffens war. Es erschließt so die gesamte Entwicklung des Malers und betreibt damit Kunstgeschichte in einem umfassenden Sinn als Aufarbeitung deutscher Vergangenheit.
Michael Löffelholz Livres
1 janvier 1936





Zwischen Verstörung und Betörung
Hans Winklers Gemälde "Vietnam-Dschungel"
Kleine Werkmonografie zu Hans Winklers Gemälde „Vietnam-Dschungel“ von 1969. Entstanden unter für den Künstler widrigsten Bedingungen, in einer Phase der kunstpolitischen bzw. gesellschaftlichen Ausgrenzung und Diffamierung in der DDR, hebt es sich als großes Tafelgemälde auch im Gesamtwerk Winklers deutlich heraus und steht mit seinem „informellen“ Stil bewusst in einem krassen Gegensatz zum sonst propagierten Sozialistischen Realismus.