Culture in the Third Reich
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A ground-breaking study that gets us closer to solving the mystery of why so many Germans embraced the Nazi regime so enthusiastically and identified so closely with it.






A ground-breaking study that gets us closer to solving the mystery of why so many Germans embraced the Nazi regime so enthusiastically and identified so closely with it.
The book explores the manipulation of European culture by Nazi Germany, revealing how literature, philosophy, and the arts were distorted to serve ideological goals. David B. Dennis uncovers the extensive efforts of activists to rewrite history and reshape aesthetics, aiming to influence the perception of the 'German mind.' This unprecedented account highlights the intersection of art and propaganda during a tumultuous period in history.
"Es ist wie in einem Traum", notierte Joseph Goebbels, als er im Sommer 1940 das besetzte Paris besichtigte. In der Kultur des Dritten Reiches schienen Wunsch und Wirklichkeit ineinander zu fließen. Völkische Visionen und spektakuläre Inszenierungen trugen zu diesem Gefühl ebenso bei wie klassische Konzerte und populäre Filmkomödien. Kultur nach dem Geschmack der Mehrheit förderte die Akzeptanz des Regimes. Dabei schloss das Dritte Reich an bürgerliche Traditionen an, verweigerte sich aber auch nicht den modernen Trends der Massenkultur. Weil die Kultur der NS-Zeit Raum ließ für unterschiedliche Bedürfnisse und Phantasien, konnte sie auch Krieg, imperiale Herrschaft und Vernichtung legitimieren. Moritz Föllmer stellt diesen Zusammenhang erstmals konsequent in das Zentrum seiner innovativen Darstellung. Er fragt, was Kultur zwischen 1933 und 1945 bedeutete: für überzeugte Nationalsozialisten, für scheinbar unpolitische Zeitgenossen, für Antifaschisten und Juden. Und er lässt Beobachter aus ganz Europa zu Wort kommen.
In der Geschichtswissenschaft gelten die Jahre von 1918 bis 1933 als »Krisenjahre der klassischen Moderne«, die im Nationalsozialismus kulminierten. Anhand unterschiedlicher Themen – vom Parlamentarismus über den Fußballsport bis zu Justiz und Reformbewegung – zeigen die Autorinnen und Autoren des Bandes, dass die »Krise« auch ein Konstrukt war, das zur Legitimation radikaler Gestaltungsvisionen diente – und dass die Weimarer Republik nicht zwangsläufig auf den Nationalsozialismus zulief.
Wie Personen miteinander kommunizierten, war von zentraler Bedeutung für die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Denn es prägte das Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit und damit auch soziale Beziehungen und Politik. Die Sehnsucht, in einer modernen Welt die Überschaubarkeit kommunikativer Näheverhältnisse zu bewahren, war verbreitet und deshalb brisant, weil sie in Deutschland lange Zeit nicht von einer demokratischen Kultur aufgefangen werden konnte. Der Band behandelt ein neues und methodisch interessantes Forschungsfeld, wobei das Spektrum von Gerüchten im frühen 19. Jahrhundert über die nationalsozialistische Umgestaltung des Nachbarschaftslebens bis zu aktuellen Tendenzen der Online-Kommunikation reicht. „… the authors have produced an important and stimulating book. They have taken the discussion of the historical underpinnings of our interpersonal communication to a new level.“ H-Net Reviews "… a highly stimulating, in some places brilliant, introduction to the history of communication in modern Germany that deserves a wide readership.“ German History
Die gesellschaftliche Akzeptanz der europäischen Nationalstaaten war mit der Wende zum 20. Jahrhundert fragil geworden, seit 1917 stellte die Revolution eine reale Bedrohung dar. Industrielle und hohe Beamte im deutschen Kaiserreich waren mit diesen Veränderungen in vielfältiger Weise konfrontiert. Wie sich dies auf ihre Deutung der Nation auswirkte und wie umgekehrt das Leitbild der Nation zur Bewältigung ungewohnter Erfahrungen diente, steht im Mittelpunkt von Föllmers Darstellung. Im Vergleich mit Frankreich zeigt sich die spezifische Problematik der kaiserlichen Bürokratie, die ihr Defizit an demokratischer Legitimation in ethnischem Nationalismus kompensierte. Gleichzeitig wird deutlich, dass die bürgerliche Grundierung des Leitbilds der Nation am Missverhältnis zwischen hohem ethischen Anspruch und mangelnder Einlösung verblasste und so zur Radikalisierung des Nationalismus in der Weimarer Republik beitrug.