This book demonstrates how, in the Europe of the seventeenth and eighteenth centuries, literary writers, philosophers, and mathematicians together developed and shaped the idea of modern probability, both scientifically and aesthetically.
Rüdiger Campe Livres






Rethinking emotion
- 389pages
- 14 heures de lecture
The series publishes monographs and edited volumes that showcase significant scholarly work at the various intersections that currently motivate interdisciplinary inquiry in German cultural studies. Topics span all periods of German and German-speaking lands and cultures from the local to the global, with a special focus on demonstrating how various disciplines - history, musicology, art history, anthropology, religious studies, media studies, political theory, literary and cultural studies, among others - and new theoretical and methodological paradigms work across disciplinary boundaries to create knowledge and add to critical understanding in German studies broadly. All works are in English. Three to four new titles will be published annually.
Die Institution im Roman
- 56pages
- 2 heures de lecture
Affekt und Ausdruck
Zur Umwandlung der literarischen Rede im 17. und 18. Jahrhundert
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Fragestellungen, bietet sie ein traditionsreiches Forum für innovative literaturwissenschaftliche Forschung. Alle eingesandten Manuskripte werden doppelt begutachtet. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zu Druckkostenzuschüssen erhalten Sie beim Verlag. Wenden Sie sich dazu bitte an die zuständige Lektorin Dr. Anja-Simone Michalski (anja-simone.michalski [ at ] degruyter.com).
Bella Parrhesia
- 393pages
- 14 heures de lecture
Die Redefreiheit ist ein ambivalentes Gut: In der offenen Rede machen wir von dem Freiheitsrecht Gebrauch, unsere Überzeugungen, persönliches Wissen oder religiöse Glaubenssätze offen auszusprechen. Zugleich kann der explizite Gebrauch der Redefreiheit aber auch Instrument rhetorischer Manipulation sein, durch die dieses Freiheitsrecht selbst in Frage gestellt wird. Der Begriff der Parrhesie trägt diese Spannung in sich aus: Als ein Grundbegriff der attischen Demokratie bezeichnete parrhesia das Recht, die eigenen Überzeugungen in der politischen Versammlung offen auszusprechen. Als Modus der Offenheit oder des ›Wahrsprechens‹ ist Parrhesie aber zugleich eine rhetorische Figur, die als solche die Frage nach ihrer eigenen Wahrhaftigkeit aufwirft. Dennoch scheint gerade die Rhetorik erst die Möglichkeitsbedingungen für den parrhesiastischen Moment herzustellen, in dem Überzeugung, Glauben, Wahrheit erst zur Sprache kommen können. Dieser Vermutung folgend, gehen die in diesem Band versammelten Studien dem historischen Index der Parrhesie in Literatur, Theologie, Politik und Ästhetik nach: Sie untersuchen die rhetorischen und ideengeschichtlichen Konstellationen der Parrhesie in der formativen Periode vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und fügen sich so zu einer Darstellung der Genesis moderner Redefreiheit aus der Rhetorik.
Penthesileas Versprechen
- 378pages
- 14 heures de lecture
Kleists Drama Penthesilea, das dem antiken Amazonenmythos eine entschieden moderne Interpretation gegeben hat, galt lange als unspielbar, ja abseitig. In den letzten Jahrzehnten ist die Tragödie in der Literaturwissenschaft aber ins Zentrum gerückt; auf der Bühne gehört sie mittlerweile zu Kleists meistgespielten Werken. Die Beiträge zu Penthesileas Versprechen gehen den Gründen nach und eröffnen neue Perspektiven. Da ist einmal das radikale Sprachexperiment; am Ende gibt sich die Heldin den Tod mit einem Dolch, den sie aus ihren Worten formt. Zum anderen ist das Drama vom Krieg der Griechen und der Amazonen voller Hinweise auf Politik, Staat und Geschlechterordnung im frühen 19. Jahrhundert. Diese unterschiedlichen Qualitäten des Stücks exemplarisch zu erhellen ist Anliegen des Bandes. Penthesileas Versprechen leistet damit auch einen Beitrag zum Nachdenken über die Lage der Literaturwissenschaft heute. Denn die strittige Frage, ob das Interesse der Interpreten der sprachlichen Verfassung des Textes oder seinen kulturgeschichtlichen Bezügen gelten soll, steht im Fall von Kleists außerordentlichem Stück in jedem Beitrag neu zur Debatte.
Zwischen 1660 und 1800 wurde Wahrscheinlichkeit zur Grundlage der mathematischen Spieltheorie und entwickelte sich zum Schlüsselbegriff in der neuartigen Romanliteratur. Die Doppelgesichtigkeit von Wahrscheinlichkeiten und romanesker Unwahrscheinlichkeit durchzieht seither Wissenschaft und Literatur der Moderne. Während das Wahrscheinliche zuvor vom wahren Wissen ausgeschlossen war, änderte sich dies grundlegend: Exaktes Wissen siedelte sich im Wahrscheinlichen an. Jakob Bernoulli stellte in der postum veröffentlichten „Kunst der Vermutung“ die mathematische Theorie als Formalisierung der rhetorischen und dialektischen Auffassungen von Wahrscheinlichkeit vor. Das Bündnis zwischen Sagen, Schreiben und Rechnen blieb bis zu Kant unbestritten. Zwischen 1660 und 1800 gehörten die Wahrscheinlichkeiten der Mathematiker, Poetiker, des modernen Romans und der Statistik einem gemeinsamen Feld an. Diese Verknüpfung bündelt sich in der neuen Disziplin der Ästhetik, wo sinnliches Erscheinen und logische Probabilität zusammenkommen. Die Studie zeigt die Entstehung des Verbundes von Literatur und Wissenschaft sowie die Bruchlinien in ihren Texten. Wahrscheinlichkeit wird als Paradigma der rhetorischen Figuration des Wissens in der Moderne erkennbar. Die Wissenschaftsgeschichte sucht heute ihren Platz in der Kulturgeschichte und strebt danach, Brücken zwischen Natur- und Geisteswissenschaften zu bauen, was neue Formen der Reflexion und Präsen