In Donata Riggs Debütroman kehren Maria und ihr Lebensgefährte Albert an den Ort ihrer Kindheit zurück, nachdem Marias Zwillingsschwester Martha Selbstmord begangen hat. In einer Nacht werden Erinnerungen lebendig, und die komplexe Dreiecksbeziehung wird neu beleuchtet. Ein herausforderndes Werk mit schwarzem Humor und einem befreienden Lichtstrahl am Ende.
Donata Rigg Livres



Der Journalist Benedikt wird Kommunikationsberater eines populistischen Politikers, was ihn in Konflikt mit seiner liberalen Erziehung bringt. Er hinterfragt seine Identität und die unbewältigte Trauer seiner Familie, während er zu den Orten seiner Kindheit zurückkehrt, die von familiären Mustern geprägt sind.
Was passiert mit uns, wenn wir uns in zerbrechlichen Lebensräumen und Kontexten bewegen, die suggerieren, Identität zu stiften? Alex Schumann, Ich-Erzählerin des Romans und Vertreterin des akademischen Prekariats, einst Bohème genannt, läuft Gefahr, ihre Wohnung zu verlieren: Sie wird von ihren Vermietern bezichtigt, in den Keller des subventionierten Hauses, in dem sie wohnt, eingebrochen zu sein. Zudem war sie im Sommer bereits unerlaubterweise für mehrere Wochen verreist – zusammen mit einer großen Liebe, die seitdem keine große Liebe mehr ist. Auch von der einstigen Option auf Selbstverwirklichung ist nicht mehr viel übrig, wie Alex regelmäßig von Dario Nikovic, ihrem besten Freund, einem Maler auf Hartz IV, gemeldet bekommt. Zwischen Anklage nach außen und Selbstkritik pendelnd, sträubt sie sich anzuerkennen, dass ihr Traum von einem authentisch-wirksamen Leben gescheitert ist. DIE FACETTE – ein Roman aus dem Innenleben einer Szene, der es nicht gelingt, über ihre Grenzen hinweg auszustrahlen, sondern die sich stattdessen auflöst.