Ingrid Böhler Livres






Unterschichten und Randgruppen
Forschungsberichte - Fachgespräche. Dokumentation zur internationalen Tagung "Unterschichten und Randgruppen". 4. Dornbirner Geschichtstage, 15.-18. Oktober 1997
Auch 75 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft lässt sich in Österreich wie auch in Deutschland keine klare Haltung im Umgang mit NS-kontaminierten Gebäuden feststellen. Die Frage nach deren adäquater Nutzung oder auch Nicht-Nutzung ist aktueller denn je. Die Ansprüche an diese verstörenden Bauten sind berechtigterweise groß, manchmal unvereinbar, jedenfalls stets verzahnt mit aktuellen politischen und kulturellen Fragestellungen. Die Notwendigkeit von Beweissicherung und Dokumentation zieht weitere Konsequenzen nach sich, etwa Gedenken und Mahnung, aber auch Bildungsaufgaben. Verkomplizierend kommt hinzu, dass durch die NS-Politik aufgeladene Gebäude seit 1945 multiple Nachnutzungen erfahren haben, die selbst Teil der Rezeptionsgeschichte und Reflexion sein müssen. Historiker:innen, Architekt:innen und Künstler:innen stellen sich der Frage: Wie mit dem (un)sichtbar belastenden Erbe umgehen? Der Band versammelt Texte, Interviews, Fotostrecken und künstlerische Interventionen aus unterschiedlichen Perspektiven.
„Kohlschwarz ist seine Gesinnung“
Johann Kohler (1839 – 1916) und seine Zeit
Johann Kohler (1839 - 1916) war einer der prägendsten Protagonisten der konservativ-christlichsozialen Partei Vorarlbergs in einer Zeit der tiefgreifenden sozio-ökonomischen und politischen Veränderung und Modernisierung. Kohler entfaltete sein Engagement für den politischen Katholizismus in vielerlei Kontexten - im Landtag und Reichsrat, als Ortsvorsteher in Schwarzach, wohin er durch die Einheirat in eine wohlhabende Unternehmerfamilie zog, im Presse- und Bildungswesen und in der Raiffeisenbewegung. Zehn Beiträge nehmen nicht nur das öffentliche Wirken und die ihm zu Grunde liegende Weltsicht in den Blick, sondern auch die Wanderjahre des jungen Volksschullehrers und das private Umfeld. Sie „entdecken“ einen aus kleinbäuerlichen Verhältnissen stammenden Mann, dessen Karriere sich Ehrgeiz, Tatkraft sowie prinzipienstrenger Religiosität verdankte, und der machtpolitische Strukturen mitbegründete, die Vorarlberg bis weit ins 20. Jahrhundert hinein bestimmten.
Stationen im 20. Jahrhundert
- 256pages
- 9 heures de lecture
Der Band versammelt 13 Beiträge zu wichtigen politischen Stationen des 20. Jahrhunderts. Der inhaltliche Bogen reicht dabei von der nationalsozialistischen Judenpolitik, General Paulus und dem Trauma von Stalingrad bis zu vergangenen wie aktuellen Entscheidungen im Nahostkonflikt und zum Fall der Berliner Mauer. Die AutorInnen sind vielfach ausgewiesene ExpertInnen in ihrem Forschungsfeld und allesamt langjährige WeggefährtInnen des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, das sie anlässlich seines 25-jährigen Bestehens zum vorliegenden Unternehmen einlud. Mit Beiträgen von: Wolfgang Benz, Rainer Blasius, Torsten Diedrich, Michael Gehler, Klaus Larres, Michael Lemke, Eva Pfanzelter, Reiner Pommerin, Oliver Rathkolb, Hans-Jürgen Schröder, Rolf Steininger, Matthias Uhl und Moshe Zimmermann.
„Dornbirn in Kriegen und Krisen“ bietet eine umfassende Darstellung der Geschichte der Vorarlberger Textilmetropole von 1914 bis 1945. Ingrid Böhler beleuchtet die wechselvolle Entwicklung der Stadt, die zur Drehscheibe der NS-Bewegung im „Ländle“ wird. Demonstrationen, Tumulte und terroristische Anschläge zeugen von einem angespannten Klima. Die Wirtschaft leidet unter Versorgungsengpässen, Hyperinflation und Arbeitslosigkeit. In Zeiten des Niedergangs rationalisieren Unternehmen, während die öffentliche Verwaltung spart und sich die politische Kultur radikalisiert. Die Autorin verknüpft lokalhistorische Ereignisse mit größeren politischen und ökonomischen Strömungen. Thematische Schwerpunkte sind der Erste Weltkrieg, die Ernährungskrise, Arbeitskämpfe sowie die sozioökonomische Struktur Dornbirns. Zudem werden die Aktivitäten der Stadtverwaltung in der Zwischenkriegszeit, Wahlergebnisse, das Zweckbündnis Heimwehr und die nationalsozialistische Machtübernahme behandelt. Die Verfolgung von Behinderten, psychisch Kranken, „Asozialen“ und Juden sowie die Rolle von Zwangsarbeitern werden ebenfalls thematisiert. Dr. Ingrid Böhler, geboren 1964 in Bregenz, hat Geschichte und Germanistik an der Universität Innsbruck studiert und ist am Institut für Zeitgeschichte tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte umfassen die österreichische Zeitgeschichte und Regionalgeschichte.
Österreichischer Zeitgeschichtetag 1993
- 302pages
- 11 heures de lecture
Aus dem Inhalt: Zum Stand der österreichischen Zeitgeschichtsforschung/ Südtirol - verhinderte Selbbestimmung?/ Historische Frauenforschung/ Zwangsarbeit und Arbeitsmigration/ Inszenierungen der Geschichte - Museen und Ausstellungen als „Massenmedien“ der Zeitgeschichte?/ Neuer und alter Antisemitismus Mit Beiträgen von: Thomas Albrich/Erna Appelt/Rudolf Ardelt/Irene Bandhauer- Schöffmann/Ingrid Bauer/Dieter A. Binder/Gerhard Botz/John Bunzl/Helga Embacher/Rainer Erb/Heinz Faßmann/Florian Freund/Michael Gehler/Eva Grabherr/Kurt Greussing/Ernst Hanisch/Michael John/Willibald Katzinger/Helmut Konrad/Helmut Lackner/Albert Lichtblau/Maximilian Liebmann/Siegfried Mattl/Bruce F. Pauley/Günther Pallaver/Bertrand Perz/Oliver Rathkolb/Rolf Steininger/Leopold Steurer/Brunhilde Scheuringer/Erika Thurner/Erika Weinzierl