Wilfried Stüven Livres





Zwei berührende Geschichten zwischen Ebbe und Flut Johannes Wüst nimmt kurz nach der Jahrtausendwende endlich den Kampf gegen seine Sucht auf. Aber die Krankheit scheint unüberwindbar. An seinem Tiefpunkt angelangt, entscheidet Johannes, dass er dieses Leben nicht weiter leben will. Erst die junge Lisan, die ihm seltsam vertraut erscheint, weist ihm am Strand von Usedom einen Ausweg aus der Verzweiflung. Mit neuem Lebensmut kehrt Johannes an seinen Heimatort Osten zurück. Dort gelingt es ihm endlich an der Seite seines Freundes aus Kindertagen die Kontrolle über sein Leben zurückzuerlangen. Jahre später führt Johannes ein glückliches Leben an der Oste, als ein Brief von seiner Schwester eintrifft. Um der rätselhaften Nachricht auf den Grund zu gehen, tritt Lisan eine Reise nach Barcelona an. Währenddessen bekommt Johannes Besuch von seiner Tochter Bettina, die mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat und bei ihrem Vater Zuflucht sucht. Die Bücher über Johannes bieten mit ihrer Weltanschauung von Liebe und Angst ein Beispiel dafür, wie es auch in der heutigen Zeit möglich ist, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und ein sinnerfülltes Leben zu führen.
Roter Mohn verblasst nicht
Ein bremisch-kretischer Beziehungsroman
Geheimnisse zwischen Bremen und Kreta Kreta, 1976 – durch Zufall trifft eine Gruppe junger Menschen aufeinander und beschließt, die Zeit auf der Insel gemeinsam zu verbringen. Claudia und Rudi verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und sind unzertrennlich. Doch auch Tom verliebt sich in die attraktive Frau. Blind vor Eifersucht setzt Tom eine Lüge in die Welt, die auch nach Jahrzehnten noch weitreichende Folgen hat, denn die kurze Liebe zwischen Claudia und Rudi hat ungeahnte Früchte getragen. Bremen, 2017 – Claudia stößt auf einen Roman, in dem sie ihre eigene Geschichte wiedererkennt. Der Autor ist ihre einstige große Liebe Rudi. Doch auch Tom erfährt von dem Roman. Von seiner nie überwundenen Eifersucht getrieben, beschließt er, nach Kreta zu fliegen und seinen verhassten Rivalen zu töten, um Claudia endlich ganz für sich allein zu haben. Als Claudia von Toms Reise erfährt, hat sie eine schlimme Vorahnung und reist ebenfalls nach Kreta. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Die einzigartige Liebe zu Christina, die unzertrennliche Freundschaft zu Schrubber und eine tiefe Verbindung zum Fluss, der für Johannes stiller Zuhörer und weiser Ratgeber zugleich ist, erfüllen ein zufriedenes Leben an der Oste. Die beschaulichen Tage werden jäh unterbrochen, als sich eine Flaschenpost im Schilfgürtel verfängt und noch am selben Tag ein geheimnisvoller Brief aus Indien eintrifft, in dem von einem immer wiederkehrenden Traum berichtet wird. Schrubbers Tochter Lisan macht sich auf eine ungewisse und abenteuerliche Reise nach Spanien und ihr Vater findet endlich eine Erklärung dafür, warum in seinen „Wattengeln“ so viel Liebe sichtbar wird.
Angst und Liebe, Suche und Sucht sind die Themen von „Im Schatten der Schwebefähre“, die 1949 ihren Ausgang in dem kleinen Dorf Osten an der Oste nehmen. Als Sohn des Kriegsheimkehrers Hermann Wüst und seiner aus Schlesien geflohenen Frau Martha erblickt Johannes das Licht der Welt. Der Roman bewegt sich im Spannungsbogen zwischen dramatischem Einzelschicksal (Psychogramm von Johannes, dem Säufer) und gleichzeitiger Betrachtung einer zunehmend süchtigen Gesellschaft (Soziogramm der Immer-mehr-Menschen). Den ersten Vollrausch erlebt Johannes in einer Zeit, in der das Wort „Komasaufen“ noch keine Bedeutung hatte. Der damit beginnende jahrelange Abstieg ist jedoch bedrückend zeitgemäß. Ungeschminkt und beklemmend werden die würdelosen Abgründe der Sucht zwischen Selbstbetrug und Lügen, zwischen Hochstapelei und Angst vor Entdeckung, zwischen Verzweiflung und Scham aufgezeigt. Die Geschichte endet aber nicht in der Ausweglosigkeit. Die aufreibend, dichte Story beleuchtet den beklemmenden Zusammenhang zwischen Sucht und Angst und ist zugleich ein ermutigendes Zeugnis, die einzigartige Größe in jedem Menschen zu erkennen. Das Drama wird zu einem modernen Märchen und ist nicht zuletzt eine Liebeserklärung an die Oste und die einzigartige Wattlandschaft zwischen Cuxhaven und Neuwerk.