Die religiöse Entwicklung des Menschen
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Band 10 des Jahrbuchs für konstruktivistische Religionsdidaktik beleuchtet und analysiert, welche Wirkweisen die Alltagspraktiken im Religionsunterricht erzielen. Mit dem analytischen Instrumentarium der Akteurs-Netzwerk-Theorien werden Dinge, Vorgänge, Interaktionen und mediale Gegenstände (z. B. Lehrhandlungen, Rituale, Bodenbilder, Sitzkreis, Schulbuch, Arbeitsblatt, Kerze) im Unterricht als eigenständige Akteure untersucht und in ihrer Wirksamkeit innerhalb der Unterrrichtspraxis ausgewertet. Der Band lenkt damit den Blick auf Wirkweisen im Religionsunterricht, die Lehrkräfte oftmals wenig wahrnehmen oder bedenken.
Der Kern der Religionsstunde wird durch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den zentralen Fragen des Glaubens und der Spiritualität ergründet. Das Buch beleuchtet die wesentlichen Themen und Ziele des Religionsunterrichts und bietet Anregungen zur Reflexion über die Bedeutung von Religion im Alltag. Es richtet sich an Lehrende und Lernende und fördert ein Verständnis für die Relevanz von religiösen Inhalten in der heutigen Gesellschaft. Die praxisorientierten Ansätze und pädagogischen Konzepte unterstützen eine lebendige und zeitgemäße Vermittlung von Religionswissen.
Das Buch bietet einen Perspektivenwechsel im Religionsunterricht und thematisiert, wie Lernende und Lehrende sich verstehen sowie die Auswirkungen der Lehrabsicht auf den Unterricht. Es stellt die Frage, was ein auf „Ethik“ orientierter Religionsunterricht gewinnt oder verliert und bietet neue Wege auf bekanntem Terrain.
Reich Gottes; Religion; Bibel; Glaube; Film; Gottesbild; Lehrmittel; Wahrheit; Gottesfrage; Judenverfolgung; Sekundarstufe 1; Sekundarstufe 2; Kommentar für Lehrperson.
Vorwort zur 2. Auflage 7§§Einführung 9§§1. Die kognitive und moralische Entwicklung - Von Piaget zu Kohlberg 13§§2. Religion als Domäne - Gegenstandsbezogene Entwicklungspsychologie 25§§3. Das 'Übernatürliche' denken - Magie, Wunder, Gebet 37§§4. Vom moralischen zum religiösen Urteil - Fritz Oser 54§§5. Stufen oder Stile der religiösen Entwicklung? - James Fowler und Heinz Streib 68§§6. Zwischen Hybridisierung und Denken in Komplementarität 89§§7. Die Entwicklung de r Vorstellungen vom Menschen - Theologische Anthropologie 103§§8. Die Entwicklung der Spiritualität 125§§9. Die Anbahnung einer Gottesbeziehung - Bindungstheorie und Gottesglaube 141§§10. Die Entwicklung von Gottesvorstellungen 155§§11. Die Entwicklung der Frage nach Gott und dem Leid - Theodizee 172§§12. Die Entwicklung des Christologie- Konzepts 191§§13. Andere Religionen - die Entwicklung der Differenzwahrnehmung 207§§Theologische Inhalte und gegenstandsbezogene Theorie - ein Epilog 219§§Literatur 222§§Personenregister 237
Religionsunterricht besser planen und durchführen
Offene Gespräche über religiöse Fragen zu führen ist eine wichtige Aufgabe für den Religionsunterricht. Doch viele Religionslehrkräfte fühlen sich unbehaglich, wenn vonseiten der Schüler/innen Beiträge kommen, die sie nicht recht einordnen können und die sie in der Vorbereitung nicht eingeplant haben. "Fruchtbare Momente" verstreichen unter Umständen ungenutzt. Man fühlt sich, als wäre man vom Weg abgekommen, hätte sich verirrt. Nun müsste man wissen, wo man gerade ist und welche Wege wohin führen. Das vorliegende Buch möchte genau das erreichen. Zu den wichtigen Themen des Lehrplans bietet es einen Modellrahmen an, der die benötigte Orientierungshilfe leistet. Der Modellrahmen verdichtet die möglichen Verstehensweisen eines Themas. Er kann dazu beitragen, dass jede Religionslehrkraft ihren eigenen Standpunkt genau kennt und ihn in Beziehung zu den Positionen der Schüler/innen, der Fachtheologie und des Lehrplans setzen kann. Sie kennt die Stärken und Schwächen der verschiedenen Positionen und kann die Schüler/innen dabei unterstützen, die jeweils eigene Position weiterzuentwickeln. Das Operieren mit Modellen schützt damit vor Einseitigkeiten und Beliebigkeit, weil es theologische Positionen in einem mehrperspektivischen Netz von Begründungen verortet. So können Religionslehrkräfte die Vielfalt theologischer Positionen bewusst(er) als didaktische Ressource nutzen.