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Holger Zaunstöck

    Sozietäten, Netzwerke, Kommunikation
    London und das Hallesche Waisenhaus
    Hallesches Waisenhaus und Berliner Hof
    Das Milieu des Verdachts
    Heilen an Leib und Seele
    Gebaute Utopien
    • Gebaute Utopien

      Franckes Schulstadt in der Geschichte europäischer Stadtentwürfe

      Ideale Stadtvorstellungen pragten die Architektur der Fruhen Neuzeit massgeblich. Manche Ideen zur Verbesserung des stadtischen Lebens, die auch in Utopien entworfen worden sind, blieben Konzept, manche wurden verwirklicht.Im Jahr 1698 legte der Theologe August Hermann Francke vor den Toren der Stadt Halle den Grundstein fur eine Schulstadt, die auf den Vorstellungen der pietistischen Gesellschaftsreform basierte. Das Bauensemble umfasste bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ein Waisenhaus von schlossartiger Dimension, mehrere Schulen, eine Bibliothek, eine Druckerei, ein Krankenhaus sowie Wirtschafts- und Funktionsgebaude. Das Modell der Schulstadt strahlte europaweit aus und pragte auch Siedlungsgrundungen an der Ostkuste Nordamerikas und in Sudindien.Der Katalog beschreibt die Wechselwirkung zwischen Architektur, Gesellschaft und alltaglichem Leben bis in die heutige Zeit hinein.

      Gebaute Utopien
    • Heilen an Leib und Seele

      Medizin und Hygiene im 18. Jahrhundert

      Der Katalog dokumentiert die erste große Ausstellung zur Medizin im (Halleschen) Pietismus und ordnet diese durch zahlreiche Forschungsbeiträge umfassend ein. Die Einheit von Körper und Seele sowie eine christliche Lebensführung (und damit das Gemüt) waren die zentralen Koordinaten in der Medizin der Pietisten des 18. Jahrhunderts. Der Körper galt als Werkzeug Gottes in der Welt. Deshalb war es eine fundamentale Pflicht, sich gesund zu halten. Wurde ein Mensch krank, war dies zuallererst als göttlicher Fingerzeig zu verstehen. Die Pietisten entwickelten eine Medizinlehre, die zunächst auf Prävention (Diätetik) und im Krankheitsfall sowohl auf körperliche als auch seelische Therapien setzte. Im traditionellen Medizinverständnis war ein gesunder Körper das Ergebnis eines Gleichgewichts der vier Säfte (Humorallehre), welches wiederum durch ein maßvolles Leben erreicht werden konnte. Dieses Konzept erweiterten die pietistischen Ärzte um den zentralen Aspekt der Frömmigkeit: Ein maßvolles Leben bestand nun nicht allein in der Vermeidung von körperlichen, affektiven und emotionalen Extremen, sondern vor allem in einer christlichen Lebensführung. Zu diesem Zweck wurde in den Franckeschen Stiftungen in Halle eine medizinische Gesamttopografie etabliert mit einem der frühesten Krankenhausbauten für Kinder und Jugendliche überhaupt.

      Heilen an Leib und Seele
    • Das Milieu des Verdachts

      Akademische Freiheit, Politikgestaltung und die Emergenz der Denunziation in Universitätsstädten des 18. Jahrhunderts

      • 410pages
      • 15 heures de lecture

      Die studentische Lebenswelt in Universitätsstädten der Frühen Neuzeit ist ein bislang nicht untersuchtes Feld im Rahmen der Forschungen zur Denunziation. Das Buch fragt vergleichend nach der Emergenz der Denunziation in mehreren Universitätsstädten zwischen dem Ende des 17. Jahrhunderts und dem Epochenumbruch im frühen 19. Jahrhundert, und es stellt der Denkfigur der Denunziation als anthropologischer Konstante einen interpretierenden Entwurf auf empirischer Basis entgegen: Wie und warum wird Denunziationsverhalten ermöglicht, wie sind die Menschen damit umgegangen, und welche Verhaltensweisen wurden entwickelt? Denunziatorisches Verhalten im engeren Sinne wird dabei in einen Gesamtverbund informationeller Kommunikation im Spannungsfeld von Herrschaft und Gesellschaft gestellt. Konzeptionell ist die Arbeit so im Bezugsfeld von politischer Kulturgeschichte, Kommunikationsgeschichte, Stadtgeschichte und der Kulturgeschichte der frühneuzeitlichen Universität verankert. Das Buch stellt die Merkmale denunziatorischen Verhaltens in sozialen, politischen und mentalen Handlungsfeldern dar. Auf diese Weise wird ein Bild des Denunziationsverhaltens in der Frühen Neuzeit entworfen, dass weitergehende Anknüpfungspunkte zur Verfügung stellt: Denn die strukturellen und mentalen Handlungsoptionen eines denunziatorischen Feldes waren Ende des 18. Jahrhunderts bereits voll ausgebildet und boten sich für spätere politische Kulturen der Neuzeit zur Adaption an.

      Das Milieu des Verdachts
    • Hallesches Waisenhaus und Berliner Hof

      Beiträge zum Verhältnis von Pietismus und Preußen

      • 242pages
      • 9 heures de lecture

      Preussischer Staat und hallischer Pietismus haben sich gegenseitig stark beeinflusst. Die Geschichte Brandenburg-Preussens zwischen dem ausgehenden 17. Jahrhundert und der Mitte des 18. Jahrhunderts kann nicht ohne die Geschichte des hallischen Pietismus und umgekehrt verstanden, erzahlt und diskutiert werden. Band 48 der Halleschen Forschungen geht den gegenseitigen Beziehungen in 14 Beitragen auf den Grund und zeichnet ein nuancenreiches Bild dieses Wechselspiels. Anhand von konkreten Fallstudien aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen werden aktuelle Forschungsergebnisse in vier ubergeordneten Themenfeldern Berufungen und Institutionen, Netzwerkbildung und politisches Handeln, Theologie und Politik sowie Traditionsbildung und Rezeption.

      Hallesches Waisenhaus und Berliner Hof
    • London und das Hallesche Waisenhaus

      Eine Kommunikationsgeschichte im 18. Jahrhundert

      • 182pages
      • 7 heures de lecture

      Der Personenkreis um August Hermann Francke etablierte seit den 1690er-Jahren ein dichtes, nicht an territorialen Grenzen orientiertes Kommunikationssystem. Ein wesentlicher Bezugspunkt war dabei die Metropole London. London war von zentraler Bedeutung für die Wirkmächtigkeit der vom Halleschen Waisenhaus aus generierten Netzwerke und Handlungsräume sowohl in europäischer als auch in transkontinentaler Perspektive (Indien, Nordamerika). Der aus einer gemeinsamen Tagung der Franckeschen Stiftungen zu Halle und des Deutschen Historischen Instituts London hervorgegangene Sammelband untersucht Akteure, Medien, Verfahrensweisen, Topografien, Themen, Intentionen und Friktionen dieser Kommunikationsgeschichte im 18. Jahrhundert. Aufbauend auf Quellenbefunden werden die hallisch-englischen Kommunikationen und Inhalte im pietistischen Feld in ihren historischen Kontexten untersucht, worüber spannungsreiche, auf die handelnden Menschen fokussierte Lebenswelten sichtbar werden. Der Band leistet so einen äußerst wichtigen Beitrag zur transnationalen Kommunikationsgeschichte der Frühen Neuzeit.

      London und das Hallesche Waisenhaus
    • Die Sozietäten rücken neuerdings wieder verstärkt in den Blick bei der Erforschung des 18. Jahrhunderts. Standen früher vor allem die sogenannten 'Aufklärungsgesellschaften' im Mittelpunkt, zieht nun ein breiteres Spektrum von Gesellschaftsbildungen die Aufmerksamkeit von Geistes- und Kulturwissenschaftlern verschiedenster Disziplinen auf sich. Verbindendes Element ist das gemeinsame Interesse an der Ausbildung von Soziabilität, Netzwerken und Kommunikationsstrukturen. Der im Titel formulierte Dreischritt hat somit programmatischen Charakter: Studien zu einzelnen Sozietäten und Mitgliedern sowie Analysen personeller und institutioneller Netzwerke bilden die Grundlage für ein sich abzeichnendes Bild einer Kommunikationsgeschichte der Vergesellschaftung im 18. Jahrhundert.

      Sozietäten, Netzwerke, Kommunikation
    • Sozietätslandschaft und Mitgliederstrukturen

      Die mitteldeutschen Aufklärungsgesellschaften im 18. Jahrhundert

      Gesellschaftliches Substrat der Aufklärung waren die Aufklärungsgesellschaften im Ancien Régime. In Gelehrten und Patriotischen Sozietäten, Freimaurerlogen, Lesegesellschaften und Geheimbünden trafen sich Adelige und Bürgerliche, Gelehrte und Kaufleute, Professoren und Studenten zu gemeinsamer Tätigkeit. Über die Strukturen dieser 'Gesellschaft der Aufklärer' gibt es jedoch bis heute keine prosopographisch fundierten Studien zu einer ausgedehnten Sozietätslandschaft. In seiner vorliegenden Arbeit stellt sich der Autor deshalb anhand der Aufklärungsgesellschaften Mitteldeutschlands die Aufgabe, diese Strukturen systematisch zu analysieren. Wieviele solcher Sozietäten hat es wo und wann im 18. Jahrhundert gegeben? Wer war in ihnen Mitglied? Existierten die Gesellschaften isoliert voneinander oder waren sie über Doppelmitgliedschaften und Sozietätskarrieren verbunden? Läßt sich ein Netzwerk der Aufklärer nachweisen?

      Sozietätslandschaft und Mitgliederstrukturen
    • Die Jugend ist die Zeit des Aufbruchs, der Risikobereitschaft und des Vorwärtsdrängens, aber auch die Zeit großer Fragen und Verunsicherungen. Gerade in den Jahren der Klassischen Moderne scheinen Hoffnung und Enttäuschung nah beieinander zu liegen. Am Beispiel des Jungseins in den Franckeschen Stiftungen wird in Moderne Jugend? einer Reihe von Fragen nachgegangen, die diese Lebensphase definieren: Werden Schule und Bildungsperspektiven eher als Erfolgsgeschichten begriffen oder hinterlassen sie ein Gefühl der Krise oder des Scheiterns? Wie spiegelt sich die Entwicklung der Körperlichkeit in Sport und Sexualität zwischen Individualität und Normativität wider, wie wirken sich Militarisierung und Kriegserfahrung auf die Heranwachsenden aus? Dienen Radio, Literatur und Film eher als Informations-, Indoktrinations- oder als eigenes, modernes Ausdrucksmittel? Zeitgenössische Kunstwerke der Neuen Sachlichkeit und des Realismus vermitteln einen Einblick in diese besondere Lebenszeit, während Dokumente aus dem Archiv der Franckeschen Stiftungen die Jugendlichen selbst zu Wort kommen lassen.

      Moderne Jugend?
    • Der Bürger und seine Stadt

      • 175pages
      • 7 heures de lecture

      Die Autoren betrachten die Wurzeln und Ausprägungen „bürgerschaftlichen Engagements“, d. h. Praktiken und Handlungsfelder, deren Motivation über das hinausgeht, was Verpflichtungen des Standes, der Korporation, der Familie oder die Sorge für das eigene Seelenheil erwarten lassen. Sie entspringen dem Wunsch nach Stabilisierung und Verbesserung des städtischen Gemeinwesens: Hierzu zählen die Sorge für schulische Bildung der Jugend oder die kommunale Armen-, Alten- und Krankenversorgung.

      Der Bürger und seine Stadt
    • Eine moderne Biografie des Fürsten Franz stellt das größte kulturgeschichtliche Desiderat zum Gartenreich Dessau-Wörlitz dar, doch eine substanzielle Biografie ist nicht eben schnell zusammenzuschreiben. Dies würde auf eine pure Kompilation von bereits Bekanntem hinauslaufen. In Zukunft muss es um die problemorientierte Forschung gehen, mit der es möglich wird, zu neuen Erkenntnissen und zu einem komplexeren Verständnis des Gesamtentwurfs Anhalt-Dessau um 1800 zu gelangen. Der biografische Ansatz dient dabei als Klammer: Er kann ein Forschungsfeld eröffnen und strukturieren, das unterschiedliche moderne Fragestellungen aufnimmt und aufeinander bezieht. Biografische Forschung fungiert also als ein Mittel zum Zweck: Ihr Ziel ist es natürlich, Franz von Anhalt-Dessau eine forschungsgesättigte Monografie zu widmen. Denn derzeit fehlt eine Biografie des Fürsten, die das komplexe Wechselspiel von Persönlichkeit und Zeitgeist, von Alltag und epochalem Kulturentwurf, von Gelingen und Misserfolg beschreibt. Auf diesen Weg will sich der vorliegende Band begeben. Er dokumentiert die Ergebnisse der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz- Kommission in Verbindung mit der Kulturstiftung Dessau- Wörlitz 'Politik – Kultur – Kommunikation. Neue Forschungen zur Biografie und Lebenswelt des Fürsten Franz von Anhalt- Dessau (1740–1817) in europäischer Perspektive' von 2006.

      Das Leben des Fürsten