Was hält die EU auch in Zukunft zusammen? Immer wieder wird auf die Kultur verwiesen: Europa sei eine Wertegemeinschaft, und der Weg aus der Dauerkrise führe über eine Rückbesinnung auf die gemeinsamen kulturellen Bestände. Die Autorinnen und Autoren klopfen dieses Postulat auf seinen Gehalt ab.
Ronald Grätz Livres






Europa steckt seit Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise, die Popularität der Europäischen Union und das Vertrauen in sie erreichen Tiefststände. Vielerorts auf dem Kontinent feiern europaskeptische Parteien Erfolge, in den Medien dominieren negative Krisenberichte und nationale Blickwinkel, und die Beteiligung bei Europawahlen stagniert auf bescheidenem Niveau. Warum wird die Europäische Union von vielen Bürgern so gering geschätzt und von den Medien vernachlässigt? Wie hat sich die Medienberichterstattung über die Europäische Union im Laufe der Zeit entwickelt? Wo liegen Hindernisse für europäische Demokratie, Öffentlichkeit und Bürgerbeteiligung? Können sie überwunden werden? Welche Rolle und Verantwortung haben dabei Politik, Medien und Bürger? Der dritte Band der Reihe MedienKulturen geht diesen Fragen in Essays, Analysen, Länderfallstudien und Diskussionen auf den Grund.
Musik berührt den Geist, den Körper und die Seele gleichermaßen. Sie ist in der Lage, dem Denken, Empfinden und Fühlen Ausdruck zu verleihen und Hörende unmittelbar in ihrem ganzen Dasein zu berühren. Musik ist identitätsstiftend und gemeinschaftsbildend. Doch liegt in diesen Eigenschaften auch eine Janusköpfigkeit: Musik kann Brücken bauen in Konfliktsituationen, wenn die Sprache versagt oder der Dialog an seine Grenzen stößt. Sie kann aber auch den Gruppenzusammenhalt im Krieg stärken, Feindbilder schaffen, Aggressionen wecken und Gewalt legitimieren. Auch »böse Menschen haben Lieder« – doch sollte man ihnen nicht allein das Feld überlassen, wenn es darum geht, Menschen auf die Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft einzustimmen. Die in diesem Band versammelten Beiträge widmen sich dem konstruktiven Potenzial von Musik in den internationalen Beziehungen. Aus verschiedenen Blickwinkeln heraus diskutieren Wissenschaftler, Künstler, Politiker und Kulturakteure, wie Musik dazu beitragen kann, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern, Traumata zu bewältigen, kulturelle Vielfalt zu gestalten und den Friedens- und Demokratieprozess sowohl innerhalb der einzelnen Gesellschaften als auch in den internationalen Beziehungen voranzutreiben. Musik öffnet Welten ist der sechste Band der Reihe »Perspektive Außenkulturpolitik«, die aktuelle Themen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik beleuchtet.
1917 während des Ersten Weltkriegs gegründet, feiert das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) sein 100. Jubiläum 2017 als älteste Mittlerorganisation für auswärtige Kulturbeziehungen. Der letzte württembergische König Wilhelm II., damals Schirmherr der Vorgängerinstitution des ifa, des Deutschen Ausland-Instituts (DAI), hatte es als »ein Werk des Friedens inmitten des Krieges« bezeichnet. Doch unter welchen Bedingungen wurde das DAI initiiert? Inwiefern war die Gründung zu einem Zeitpunkt, als sich eine Beteiligung der Vereinigten Staaten von Amerika aufseiten der Entente abzeichnete, kulturpolitisch, wirtschaftlich oder geopolitisch motiviert? Welche Rolle nahm das DAI während des Nationalsozialismus ein, nachdem es 1933, zusammen mit anderen kulturpolitischen Einrichtungen, ›gleichgeschaltet‹ und ideologisch beeinflusst worden war? Und unter welchen Voraussetzungen kam es zur Neugründung der Organisation als »Institut für Auslandsbeziehungen« in der Bundesrepublik Deutschland 1949? Die Jubiläumspublikation Geschichten, Beziehungen, Perspektiven – 100 Jahre ifa gibt einen Einblick in die Geschichte der Organisation und erklärt, wofür sie heute steht: für friedlichen Austausch und kulturelle Begegnung. Der Band versammelt dazu Beiträge von Frank-Walter Steinmeier, Winfried Kretschmann und Fritz Kuhn sowie Erinnerungen von Wegbegleitern wie Barbara Klemm und Jörg Armbruster.
Seit Jahrzehnten setzt sich Human Rights Watch (HRW) für Menschenrechte ein. Finanziert durch private Spenden, unabhängig von Staaten und Regierungen, kämpfen mehrere Hundert feste Mitarbeiter und zahlreiche Unterstützer weltweit für die Rechte von Verfolgten, von Kindern, Frauen und ethnischen Minderheiten, für das Recht auf Asyl, Meinungsfreiheit und faire Bezahlung. Hat der Kampf gegen Verfolgung, Folter und Vertreibung eine Chance? Wie ist er zu finanzieren? Was müssten die Regierungen tun, was jeder Einzelne? Und welche Zukunft haben die Menschenrechte? Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Prinz Zeid Ra’ad Al Hussein, Kenneth Roth, HRW-Geschäftsführer George Soros, Finanzier und Philanthrop, sowie Aktivisten der Hilfsorganisation »Attack on Schools« sprechen über die Arbeit einer der wichtigsten humanitären Organisationen unserer Zeit. In einem aufrüttelnden Foto-Essay zeigt der renommierte Fotograf Ed Kashi die Menschen, für die Human Rights Watch und andere Helfer aus aller Welt kämpfen.

