Schachkalender 2024
Taschenkalender für Schachspieler (41. Jahrgang)






Taschenkalender für Schachspieler (41. Jahrgang)
Die Wissenschaftsdisziplin Bionik befasst sich systematisch mit der technischen Umsetzung und Anwendung von Konstruktionen, Verfahren und Entwicklungsprinzipien biologischer Systeme. Sie schließt als interdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsgebiet die Lücke zwischen Biologie über die Physik zur Technik. Unumstritten ist, dass die Natur ein hohes Potenzial für innovative Lösungen besitzt, das es zu erschließen gilt. Dies ist insbesondere für das rohstoffarme Land Deutschland von enormer Bedeutung, weil dessen Prosperität vor allem auf hoher technologischer Kompetenz basiert. Bemerkenswert ist, dass sich die Verbreitung und Anwendung der Bionik in der industriellen Praxis nur auf wenige Einzelfälle beschränkt. Dies ist u. a. darauf zurückzuführen, dass Entwickler und Konstrukteure meist technisch-physikalisch geprägt sind und kaum das biologische Vorwissen besitzen, welches Grundvoraussetzung für die Analogiebildung (d. h. das Übertragen biologischer Prinzipe auf technische Problemstellungen) ist. Darüber hinaus mangelt es an Hilfsmitteln und Methoden, die ein zielgerichtetes Generieren von Problemlösungen in angemessener Zeit und mit vertretbarem Aufwand mit Hilfe der Bionik ermöglichen. Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist es, die Erkenntnisse der Wissenschaftsdisziplin Bionik sowie der technischen Biologie verstärkt in den Produktentwicklungsprozess einzubinden, um so Ideen für innovative technische Lösungen zu finden. Hierzu wurde ein methodisches und branchenunabhängiges Vorgehen zum Anwenden bionischer Effekte im Rahmen der Entwicklung technischer Produkte entwickelt. Es wird ein Ablaufplan mit konkret beschriebenen Teilarbeitsschritten vorgeschlagen, und es wird gezeigt, wie klassische Hilfsmittel und Methoden der Konstruktionsmethodik diesen „bionischen“ Prozess unterstützen können und wie die Methodik in den Entwicklungs- und Konstruktionsprozess nach VDI-Richtlinie 2221 (Methodik zum Entwickeln und Konstruieren technischer Systeme und Produkte) einzuordnen ist. Darüber hinaus wurde für das systematische und zielgerichtete Auslösen von Assoziationen zur Lösungsfindung eine rechnerunterstützte Lösungssammlung mit bionischen Effekten erstellt, die das effiziente Auffinden biologischer Vorbilder mittels mehrerer Suchfunktionen beschleunigt und somit erheblich erleichtert.
Zum 100-jährigen Bestehen des Wohnhauses Pflaumestraße 17 in Leipzig - Böhlitz-Ehrenberg
Im Jahr 1911 beauftragte der Leipziger Buchhändler Wilhelm Radestock die Baufirma Steib mit dem Bau eines Wohnhauses auf seinem Gartengrundstück in Böhlitz-Ehrenberg. Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr und der Neubau wurde bereits am 1. Oktober desselben Jahres übergeben. In nur acht Monaten entstand ein Gebäude mit sechs Wohnungen. Diese kurze Bauzeit wirft die zentrale Frage auf, wie Arbeiter, Handwerker und Bauleitung dies ermöglichten. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Wohnhauses im Jahr 2011 untersucht das Buch die Umstände und den Bauablauf detailliert. Durch die Auswertung von Bauunterlagen, Zeichnungen, Rechnungen sowie umfangreicher Archivrecherchen wird aufgezeigt, dass das Wetter des Jahres 1911 einen entscheidenden Einfluss auf den Bau hatte. Auch die sozialen Netzwerke und Kontakte jener Zeit spielten eine wichtige Rolle. Zudem wird beleuchtet, warum Böhlitz-Ehrenberg als neuer Wohnort gewählt wurde und wer die ersten Mieter waren. Die Publikation enthält auch Informationen zur Architekten- und Baumeister-Dynastie Steib sowie einen Anhang mit Kostenanschlägen und Bedingungen der beteiligten Gewerke.
Auf den Spuren einer Leipziger Buchhandlung
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Leipziger Buchhändlerfamilie Radestock, deren einzelne Vertreter über 150 Jahre im graphischen Gewerbe der Messestadt verankert waren. Im Fokus steht Wilhelm Radestock, genannt der alte Radestock, mit seiner Verlags-, Sortiment- und Antiquariatsbuch- sowie Musikalienhandlung. Geboren 1850, durchlebte er hautnah die Blütezeit der Leipziger Buchbranche und entwickelte sich selber vom Makulaturhändler hin zum anerkannten Buchhändler, wobei er im Herzen immer ein leidenschaftlicher Antiquar blieb. Bereits sein Vater J. G. Radestock war ab 1847 als Makulaturhändler tätig, nachdem er in Leipzig erstmals 1833 als Messmarkthelfer und Buchhändlergehilfe auftaucht. Des Weiteren werden in dieser Publikation die Lebenswege von Franz und Paul Radestock und deren Buchhandlungen bzw. Buchdruckerei geschildert sowie die Firmen Donner & Weydling und die Radestock Buchhandlung GmbH vorgestellt. Der Leser taucht nicht einfach in ein Stück Familiengeschichte ein, sondern nimmt stets im Kontext an einem Kapitel Leipziger Stadt- und Wirtschaftsgeschichte teil. Zahlreiche Abbildungen und schematische Übersichten unterstützen diesen historischen Abriss. Eine lesenswerte Lektüre auch für den geschichtlichen Laien.