Bauhausmädels
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Als 1919 das Staatliche Bauhaus in Weimar eröffnet wurde, bewarben sich mehr junge Frauen als Männer um die Studienplätze, angezogen vom progressiven Charakter der Schule. Doch die Genderpolitik war alles andere als vorbildlich: Frauen wurden von Gropius und vielen männlichen Lehrenden misstrauisch beäugt, oft in die „Frauenklasse“ der Weberei gedrängt und in ihrer Entfaltung behindert. Dennoch eroberten sie alle Fachbereiche, einschließlich neuer Medien wie Fotografie und traditionell männlicher Bereiche wie Bildhauerei, Industriedesign und Architektur. Künstlerinnen wie Marianne Brandt, Florence Henri, Grete Stern und Ellen Auerbach prägten die Kunst- und Designgeschichte und verkörperten das Bild der „Neuen Frau“ der Weimarer Republik. Zeitgenossen betrachteten sie mit einer Mischung aus Skepsis und Bewunderung als „die Bauhausmädels“. Dieser Band präsentiert fast 400 Porträtfotos von 87 Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen, viele von ihnen lange vergessen. Neue archivarische Funde erweitern das Bild prominenter Bauhaus-Frauen wie Lucia Moholy, die nach der Machtübernahme der Nazis fliehen musste, und Gertrud Arndt, die von der Architektur zur Fotografie wechselte. Marianne Brandt war die erste Frau in der Metallwerkstatt und deren Entwürfe sind bis heute relevant.


