Infrastrukturen der Biosicherheit
Zur Macht sozio-technischer Prognoseverfahren am Beispiel des Syndromischen Gesundheitsmonitoring in den USA



Zur Macht sozio-technischer Prognoseverfahren am Beispiel des Syndromischen Gesundheitsmonitoring in den USA
Seit dem spatial turn ist das Interesse an der räumlichen Dimension gesellschaftlicher Verhältnisse gewachsen. Ein zentraler Stichwortgeber ist dabei immer wieder Michel Foucault. Dieses Angebot ist in der deutschen Rezeption bislang wenig systematisch aufgegriffen worden. Der Band verbindet Überblicksartikel und Wiederveröffentlichungen zentraler Beiträge und präsentiert einen interdisziplinären Werkstattbericht. Der Band zeigt, wie die Analyse von Macht- und Herrschaftsphänomenen gewinnt, wenn man die Zentralität von Raum bei Foucault ernst nimmt.
Die wiederentdeckte Vorliebe für innerstädtisches Wohnen und die „Renaissance der Stadt“ verändern den Charakter städtischer Räume nachhaltig. Am Beispiel der historischen Downtown von Los Angeles zeichnet das Buch Veränderungen im Bereich von Sicherheitspolitik, städtischer Governance und sozialer Kontrolle nach, die innerstädtische Restrukturierungsprozesse unmittelbar begleiten. Mit Hilfe des Gouvernementalitäts-Konzepts von Foucault arbeiten die AutorInnen vor allem die Effekte heraus, die sich aus dem ständigen Bezug auf „Urbanität“ im Prozess der Restrukturierung der Innenstadt ergeben, und zeigen, dass Urbanität hier zu einer Leitfigur wird, die im doppelten Sinne der Sicherstellung bedarf: Einerseits sollen lebendige und überraschungsvolle innerstädtische Räume hergestellt und „urbane“ Lebensstile angeregt werden, andererseits muss das Möglichkeitsfeld Stadt vor davon abweichenden und „gefährlichen“ Raumaneignungen aber auch geschützt werden.