Wie gelingt es uns, die Weihnachtsbotschaft zu retten? Ihr wieder den Ort zu geben, der sie "heutigt", der sie nicht in eine idyllisierte Vergangenheit presst und damit blutleer werden läßt?
Nicht an den Eiern im Nestkann man Ostern erkennen,nicht an den blühenden Zweigen,sondern daran, ob in unserem Lebenbei allem Leiden, das es kennt,das Kreuz beiseite geschoben, ver-rückt ist.In seinen Texten zu Gründonnerstag bis Pfingsten legt Bernd Mönkebüscher poetisch wie realistischkraftvoll Kernaussagen der OsterbotschaftDas Kreuz ist weiterhin da und wirksam in unserem Leben, weiterhin brutale Realität. Ostern ist kein schmerzfreies Halleluja, kein Happy End, das alles auflöst. Ostern bestätigt vielmehr den Gekreuzigten! Es Es war richtig, dass Jesus nicht ausgewichen ist; dass er seinen Weg gegangen Hass in Liebe zu verwandeln, Schuld in Vergebung, Gewalt in Frieden. Und es befreit uns dazu und fordert zugleich dazu auf, das in unserem Leben umzusetzen.Bernd Mönkebüscher, geboren 1966 in Werl, Priesterweihe 1992, seit 2007 Pfarrer in Hamm.
Man kann Mensch und menschlich sein, ohne an Gott zu glauben; aber man kann
nicht an Gott glauben, ohne Mensch und menschlich zu sein. Als Wegbegleitung
durch Advent und Weihnachten legen die Texte Bernd Mönkebüschers den Kern von
deren Botschaft frei: Indem Gott in Jesus ganz Mensch, ganz menschlich wird,
wird die gesamte Welt zum Erfahrungsraum des Göttlichen und der Alltag zur
Herausforderung, es ihm gleichzutun: Zeit und Leben zu verschenken, sich auf
die Seite der Armen, Benachteiligten und Heimatlosen zu stellen - nicht nur
zur Weihnachtszeit ...
Die Kirchturmspitze wie ein Lippenstift - warum nicht? Der Fingerzeig zum Himmel, das, was aus dem Alltäglichen herausragt, muss schön sein, verlockend, reizvoll. Das führt Bernd Mönkebüscher pointiert aus und zeigt so, was Kirche sein könnte, was Kirche ist: Gemeinschaft derer, die nicht argwöhnisch alles beäugen, was nach Lust riecht, nach „Lust auf Gott“, nach Leichtigkeit, nach Freude. Sondern die leidenschaftlich an der Seite aller Liebenden, an der Seite aller Leidenden, an der Seite aller Menschen stehen, indem sie „ins Leben helfen“. Ein leidenschaftliches Plädoyer, das mit den Worten schließt: „Ich möchte endlich unverschämt katholisch sein, stolz darauf, zu einer Kirche zu gehören, die sich nichts und niemandem verschließt; die offen ist für jede und jeden, die nicht verurteilt, ausgrenzt, ausschließt.“
Als Priester aus Leidenschaft blickt Bernd Mönkebüscher nach über 30 Jahren nun wie die Emmausjünger nach dem Tod Jesu auf die katholische Kirche: Missbrauch, Vertuschung, Ausgrenzung, Diskriminierung, Gesprächsverweigerung und Kirchenaustritte. Schonungslos ehrlich und authentisch sieht er der Gebrochenheit ins Angesicht. Auf dem Hintergrund seiner persönlichen Erfahrungen fragt Mönkebüscher nach jener Sehnsucht, die aufbrechen und Jesus weiter nachgehen lässt. Bei einem queeren Gottesdienst schöpft er Hoffnung. Er ist überzeugt: Wunden zeigen zu dürfen und sich gegenseitig zu unterstützen, führt ins Herz des Glaubens.