Im 17. Jahrhundert wird der Vertrag als zentrale Handlungsform des modernen Privatrechts etabliert, was sich interdisziplinär in Recht, Philosophie, Politik und Literatur zeigt. Sigrid G. Köhler analysiert die Entwicklung des Vertragsbegriffs und dessen Einfluss auf die Formierung des modernen bürgerlichen Subjekts. Sie beleuchtet Werke von Schiller, Kleist und Uhland sowie Aufklärungsdenker wie Hobbes und Rousseau. Der Vertrag wird als Schlüssel zur Handlungsautonomie betrachtet, der dem Individuum ermöglicht, seinen Platz im staatlichen Gefüge selbstbestimmt zu gestalten.
Sigrid G. Köhler Livres






- Wie kommen die Rechte des Menschen in die Welt?- Zur Aushandlung und Vermittlung von Menschenrechten - Grenze, Verhor oder Buhne - statt Menschenrechtserklarung, Kodifikation oder Grundgesetz? Wie kommen die Rechte des Menschen in die Welt? Wo machen sie ihren normativen Anspruch geltend? Welche Rolle spielen Medien, Praktiken und Institutionen bei der Aushandlung und Vermittlung von Menschenrechten im Verhaltnis zur philosophischen oder rechtlichen Begrundung? Diesen Fragen geht dieser interdisziplinare Band nach. Er vereint literatur-, kultur- und rechtswissenschaftliche Beitrage, die historisch (von der Fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart, von Las Casas bis zu Jelinek) wie auch systematisch die Praktiken der Aushandlung und Vermittlung an konkreten Beispielen wie Journaldebatten, Medienskandalen und Vermisstenlisten reflektieren. Zugleich stellen sie theoretische Positionen (u.a. Arendt, Lefort, Luhmann) auf den Prufstand. So wird in diesem Band mediales und institutionelles Handeln als menschenrechtliche Praxis entworfen und auf seine normative Bedeutsamkeit hin befragt. 
- In der Verknüpfung von Recht und Kulturtechnik verfolgt der vorliegende, interdisziplinäre Band eine doppelte Perspektive: Er fragt nach dem medialen und materiellen Umfeld, in dem Recht entsteht. Und er untersucht, wie ‚Recht als Kulturtechnik‘ seine soziokulturelle Umwelt gestaltet. Als ein besonderes Arrangement, das materielle, mediale und intellektuelle Kulturtechniken verschaltet, erzeugt das Recht nicht nur rechtliche Normativität, sondern auch Subjekte, es stiftet Beziehungen und reguliert Gesellschaften, es formt sogar Affekthaushalte nicht nur in Prozessen oder vor Gericht, sondern auch in Literatur, Kultur und Film. Die Beiträge aus Literatur-, Medien- und Rechtswissenschaft fragen nach dem Konnex von Rechtssubjektivität und Kulturtechnik, den rechtlichen Techniken des (Anti-)Kolonialismus und den juridischen Kulturtechniken der digitalen Gegenwart. 
- Lässt sich Recht fühlen? Gibt es normativ gesehen ein richtiges Fühlen? Seit über 200 Jahren dauert eine wissenschaftliche, politische und künstlerische Auseinandersetzung um die Funktion des Gefühls im Recht an. Das Konzept des Rechtsgefühls im engeren Sinne entsteht im 18. Jahrhundert. Es fragt seither nach dem Verhältnis des Menschen zu normativen Ordnungen, nach Verantwortung und Teilhabe und nicht zuletzt nach dem richtigen Urteilen. Der Band folgt diesen historischen und systematischen Suchbewegungen und verbindet sie mit der aktuellen Debatte um »Law and Emotion«. Beiträge aus Rechts-, Literatur-, Geschichts- und Kulturwissenschaft erkunden konzeptionelle und funktionale Dimensionen rechtlichen Fühlens: als Teil der Rechtsprechung und Rechtsgenese, als Form politischen und ästhetischen Urteilens und als Modus der Formierung von Subjekt und Gesellschaft. Reflektiert werden so Deutungsmuster und Pro-blemstellungen, welche die historischen und aktuellen Debatten mit erstaunlicher Persistenz überspannen. 
- Materie- Grundlagentexte zur Theoriegeschichte - Materie ist eine Schlüsselkategorie in der Geschichte der Philosophie. Seit der Antike wird über das Verhältnis von Geist und Materie gestritten, und mit dem Aufkommen der modernen Naturwissenschaften nimmt die Komplexität der Debatte weiter zu: Die Materie wird nun zunehmend dynamisiert, ja sogar »entmaterialisiert«. Der Band präsentiert zentrale Texte der diesbezüglichen Diskussion von Anaxagoras und Aristoteles bis hin zu Albert Einstein, Willard Van Orman Quine und Judith Butler. Er führt umfassend in die Geschichte der philosophischen und naturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem Begriff und dem Phänomen der Materie ein und macht anschaulich, wie Ersterer auch zu einer zentralen Kategorie der Kulturwissenschaften werden konnte, etwa im Bereich der Textwissenschaften, der Gender Studies oder der Material- und Dingkultur. 
- Körper mit Gesicht- 245pages
- 9 heures de lecture
 - Die Studie schließt an die aktuelle Körperdebatte in den Kulturwissenschaften an. Dazu setzt die Autorin verschiedene Theoriekonzepte aus den Gender Studies, der Rhetorik und den Postcolonial Studies kritisch zueinander in Beziehung. Sie geht dabei der Frage nach, ob und unter welchen Bedingungen ein Sprechen möglich ist, welches sich nicht auf Kosten eines als körperhaft gedachten und damit stummen Anderen konstituiert. Die Autorin zeigt, welche poetischen Entwürfe die Literatur der 1980er und 1990er Jahre in dieser Hinsicht anbietet. Hierzu verbindet sie in überzeugender Weise postkoloniale Kritik und literarische Analyse. Eine Bestandsaufnahme aus europäischer Perspektive ermöglichen die Texte von Urs Widmer und Christoph Ransmayr: Beide thematisieren mit Kolonialismus und Autorschaft zentrale Strukturen westlicher Repräsentation. Eine postkoloniale Antwort und Herausforderung formulieren die deutsch-japanische Autorin Yoko Tawada und die Kamerunerin Calixthe Beyala. Sie kulturalisieren den westlichen Blick und bieten eigene Logiken der Repräsentation an, in die sie die europäischen Figuren integrieren. 
- Die amerikanische Philosophin Judith Butler hat in ihrem Buch Bodies that Matter (1993) ein neues Denken der Materialität angeregt, das die Vergänglichkeit, die der Materie traditionellerweise zugesprochen wird, als Produkt einer performativen diskursiven Praxis versteht. Der hier angekündigte Band greift Butlers Neuansatz auf und fragt nach den theoretischen und künstlerischen Konsequenzen eines performativen Materiedenkens. Nachgegangen wird auch den Spuren anderer Denkweisen des Materiellen, die das klassische Konzept von Form und Materie in Frage stellen. Da Materie seit der Antike weiblich, Form hingegen männlich gedacht wird, geraten mit dem Status von Materie, Material und Materialität auch Markierungen der Geschlechterdifferenz in den kritischen Blick. Der Band versammelt Beiträge aus Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft und Philosophie.