„Das war nicht meine Frage!“ Mit dieser – mittlerweile schon berühmt gewordenen – Wendung, unterbricht der österreichische Nachrichten-Host Armin Wolf gerne seine im besten Fall weit ausholenden, im schlechtesten Fall klar themenverfehlenden Interviewpartner und -partnerinnen. So etwas würde in der schreibkraft nie passieren, die eher (über)breite Assoziationsräume befürwortet und präzisen Erkenntnisgewinn erst durch mäanderndes Umkreisen und schlingerförmige Annäherung ermöglicht. Eine klassische schreibkraft-Ausgabe wird einem einzigen konkreten Thema gewidmet, an dem sich die Weisheit der Vielen möglichst vielstimmig abarbeiten darf. Erst wenn alle Aspekte beleuchtet wurden ist das Heft „fit to print“. Heft 44 des Grazer Feuilletonmagazins ist jedoch anders: Zu unterschiedlichen Themen wurde nur bei jeweils einem Autor oder einer Autorin nachgefragt. Manche dieser Themen waren bereits für vergangene Nummern vorgesehen, und sind dann doch zugunsten einer dringlicheren Thematik in die Zukunft verschoben worden, andere sind bereits vor deren Erscheinen zu zeitlosen Klassikern avanciert. Gemeinsam ist allen, dass sie in näherer oder fernerer Zukunft in Form eines vollständigen Hefts und in all ihre Nuancen aufgedröselt wiederkehren werden. Ein Reader´s Digest des Unveröffentlichten, ja des noch nicht einmal Geschriebenen. Ein Inhaltsverzeichnis der Zukunft.
Hermann Götz Livres






Der Literatur-Wettbewerb „wir sind lesenswert“ fördert seit 2000 Texte unabhängig von Bekanntheitsgrad oder Professionalisierung der Autor:innen. Der Sonderband der schreibkraft versammelt die Finaltexte der letzten Jahre und zeigt die Entwicklung des Wettbewerbsformats sowie Trends in der deutschsprachigen jungen Literatur.
In Heft 42 widmen wir uns der literarischen Relevanz von Musik und stellen die Frage, ob Dylans Texte auch ohne Musik nobelpreiswürdig wären. Wir erkunden, wie Musik Geschmack und Identität prägt, und beleuchten den Trend, dass ehemalige Popstars plötzlich Bücher schreiben.
Nein nein nein, die schreibkraft ist keine Literaturzeitschrift. Davon gibt es eh genug. Insbesondere in Graz, der Hauptstadt hoffnungsfroher Manuskripte und nach Publikation und Perspektive lechzender Poesie, der Lichtungen im ge- und verdichteten Unterholz der ungelesenen Bücher. Aber doch beschäftigt sie sich nicht nur (wie der Name schon sagt) mit dem Prozess des Schreibens sondern natürlich auch mit der Literatur und all ihren Kontexten. Wie will und kann sich Literatur etwa zeitgemäß vermitteln, was sind ihre puristischen, publizistischen, performativen, hilfreichen und unbeholfenen, guten, schlechten, rechten, linken, liebevollen oder liebestollen Wege und – naturgemäß (hehe) – Umwege zur Leserin (manchmal auch zum Leser, die Minderheit ist mitgemeint)? Und wie geht es ihren Produzentinnen? Wie leben und überleben sie?
verstörend
schreibkraft 40
Verstörend sind dieser Tage zuallererst die Bilder. Niemand hätte gedacht, dass 80 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg und 30 Jahre nach dem Jugoslawienkrieg wieder Menschen in Europa zerfetzt aus Schützengräben kriechen würden, um zu sterben oder weiter zu töten. Niemand hätte gedacht, dass Karin & Co, mit denen wir bei Kinderarzt oder Homöopathin im Warteraum saßen, eines Tages im weißen Schamanen-Gewand gegen Staat und Wissenschaft demonstrieren würden. Verstörend ist zuallererst das unerwartete, unglaubliche, das massive Störgeräusch, das uns aus der Routine kippt, auf die wir uns bislang verlassen konnten. Verstörung ist die Katastrophe vor dem Vertrauensverlust, die Grenze zwischen Ahnung und Gewissheit, wenn alles erstens ganz anders kommt und zweitens eben als man glaubt.
Mit ihren Schleifen schafft die Mosel Unglaubliches: mehr Platz für zauberhafte Städtchen, für viele trutzige Burgen, mehr Raum für Weinberge, mehr fantastische Aussichten und nicht zuletzt viel Platz zum Caravaning. Die traumhafte Landschaft lockt Wanderer, Radfahrer und Wassersportler ebenso wie kulturell Interessierte. Der Journalist Hermann Götz kennt die Menschen an der Mosel, die Region und ihre Geschichte. In diesem besonderen Reiseführer gibt er besondere Empfehlungen und macht Lust auf zahlreiche Aktivitäten, auf Kulinarisches, Kulturelles – und auf die schönsten Stellplätze.
Von märchenhaften Burgen und Schlössern bis hin zu sagenumwobenen Felsen und Weinbergen – das Mittelrheintal hält unzählige faszinierende Orte parat, die sich mit dem Wohnmobil besonders intensiv erkunden lassen. Zahlreiche Städte und Städtchen mit bedeutenden Domen und Kirchen, Palästen und Museen. Hunderte von Liedern und Sagen. Einzigartige Ausflugsziele, kulinarische Highlights sowie praktische Tipps und Empfehlungen machen den nächsten Camping-Ausflug zur unvergesslichen Kultur-Reise mit dem Wohnmobil.
