Bent Jörgensen Livres




1973 begann Thaddäus Troll, schwäbische Gedichte - die er vorsichtig 'Verse' nannte - zu schreiben. Drei Jahre später fasste er sie in 'O Heimatland' zusammen, seinem einzigen Gedichtband.§Wer Troll kennt, weiß, dass hier weder Lyrik für Damenkränzchen noch ausgewalzte alberne Witzchen zu erwarten waren.§Nein - Troll hielt seinen Landsleuten den Spiegel vor, grob wie das Leben und kein Tabu scheuend: nicht Volksmusik, sondern ein literarischer schwäbischer Blues.§Im Abstand von gut fünfundzwanzig Jahren gelesen, wirken die Texte frisch und unverbraucht. Nicht alles von damals ist gültig geblieben, aber doch viel mehr, als zu erwarten war. Die Neuausgabe hat deshalb ihren Sinn - um der Melancholie und dem Zorn eine Stimme zu geben und gegen einen Zeitgeist, der - immer noch? oder wieder? - von Scheinheiligkeit und Kleingeisterei geprägt ist. schovat popis
Konfessionelle Selbst- und Fremdbezeichnungen
Zur Terminologie der Religionsparteien im 16. Jahrhundert
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Auf den Reichstagen der Reformationszeit standen sich katholische und evangelische Stände gegenüber. Theologen beider Seiten reklamierten in zahlreichen Streitschriften die christliche Wahrheit für sich und warfen ihren Kontrahenten Unglauben vor. Dies brachten sie auch durch die Namen zum Ausdruck, mit der sie die eigene wie die gegnerische Religionspartei belegten. In dieser aufgeheizten Situation war an eine konstruktive Arbeit auf den Reichsta-gen kaum zu denken. Um die Handlungsfähigkeit des Reiches zu erhalten, musste man also einen Sprachgebrauch entwickeln, der eine zielführende Kommunikation zwischen den Ständen aller Konfessionen überhaupt erst ermöglichte - ein Drahtseilakt zwischen politischer Rücksichtnahme und religiösem Selbstverständnis.