Nach den ersten drei industriellen Revolutionen befinden wir uns mitten in der vierten, der Digitalisierung aller Lebensbereiche. Die industriellen Revolutionen waren keine Revolutionen im Sinne eines Umsturzes, sondern technische Neuerungen in der Produktion. Erst in der Rückschau wurde klar, welche Auswirkungen sie auf die gesellschaftliche Entwicklung hatten. Geht es uns heute so wie unseren Vorfahren, dass wir nicht erkennen, was auf uns zukommt? Was passiert mit uns, sind wir noch handlungsfähig? Oder bestimmen über unser zukünftiges Leben einige wenige Giganten – und unser Staat schaut hilflos zu? Vor diesem Hintergrund hat der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e. V. einen Schreibaufruf ausgelobt. Die Geschichten, Gedichte und Essays von 66 Autorinnen und Autoren, darunter die PreisträgerInnen Franziska Bauer, Artur Nickel und Wolfgang Wurm, wollen anregen zum Nachdenken, zur Diskussion und zur kritischen Auseinandersetzung mit der digitalen Revolution. Sie setzen sich mit Humor, Fantasie, Kreativität und teilweise auch Sarkasmus mit den Auswirkungen der Digitalisierung auseinander. Letztendlich geht es darum, auch die digitale Welt menschenfreundlich und sozial zu gestalten.
Wolf-Dieter Krämer Livres



Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten haben Deutsche ungeheure Verbrechen begangen. Und heute? Die Mordserie des 'National-Sozialistischen Untergrunds' (NSU), Brandanschläge, rassistische Überfälle, alltägliche Hetze gegen Bevölkerungsgruppen und demokratische Institutionen – sind sie eine politisch unbedeutende Randerscheinung? Oder macht sich faschistisches Denken längst in der Mitte unserer Gesellschaft breit? NSU = NSX? Verbrechen zu bekämpfen ist Aufgabe des Staates. Aber menschenverachtende politische Meinungen müssen auch politisch beantwortet werden durch eine wachsame, engagierte Zivilgesellschaft. Deshalb hat der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e. V. einen Schreibaufruf ausgelobt. Die Geschichten, Gedichte, Szenen und Reportagen von 67 Autorinnen und Autoren, darunter die Preisträger Digo Chakraverty, Christian Peitzmeier und Inken Weiand, beleuchten facettenreich den alltäglichen Faschismus. Sie wollen anregen zum Nachdenken, zur Diskussion und ermutigen zum eigenen Engagement für eine menschenfreundliche Welt. Texte aus einem Schreibaufruf des Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e. V.