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Sandra Scheuble-Reiter

    Die Katökenreiter im ptolemäischen Ägypten
    Gender Studies in den Altertumswissenschaften
    Söldner und Berufssoldaten in der griechischen Welt
    • Söldner und Berufssoldaten in der griechischen Welt

      Soziale und Politische Gestaltungsräume

      Soldner und Berufssoldaten wurden bislang fast ausschliesslich aus militarhistorischer Sicht und aus der Perspektive der griechischen Polis thematisiert. Demgegenuber liegt den hier versammelten Beitragen ein auf breiter Quellenbasis stehender komparativer, rechts- sowie sozial- und kulturhistorischer Ansatz zugrunde. Die Soldaten selbst geraten als Personen und Akteure in ihrem jeweiligen politischen und sozialen Umfeld in den Blick. Gerade in den letzten Jahren wurden einige neue Inschriften und Papyri publiziert, die nun als korrektives Gegengewicht zur literarischen Uberlieferung herangezogen werden konnen, um die bis heute prasenten Stereotype infrage zu stellen. Die Autorinnen und Autoren entwickeln neue Perspektiven auf der Grundlage von drei grossen Themenkomplexen, die sich der Frage nach der Dichotomie zwischen Burgersoldat und Soldner sowie verschiedenen Aspekten widmen, die Soldner in ihrer Eigenschaft als Einwohner und Mitburger sowie als soziale Individuen und Gemeinschaften betreffen.

      Söldner und Berufssoldaten in der griechischen Welt
    • Aus der Aufteilung des Alexanderreiches unter den sog. Diadochen resultierten zahlreiche Kriege der verschiedenen Prätendenten um die Gewinnung und Konsolidierung ihrer Herrschaftsbereiche. Die Zahl und die Dauer der Auseinandersetzungen trieben die Nachfrage an Soldaten in die Höhe. Wie auch andere Herrscher versuchten die Ptolemäer deshalb griechisch-makedonische Soldaten, vor allem Angehörige der Reiterei, durch Landzuteilungen an sich zu binden. Diesen stellten sie Ländereien von bis zu 27 Hektar in der ägyptischen Chora zur Verfügung. Doch wie verwalteten die Reiter diese Güter? Lebten sie nur von ihren Erträgen oder investierten sie auch in andere Wirtschaftszweige? Wie kamen sie mit ihren ägyptischen Pächtern zurecht? Wie weit verwurzelten sie sich auch mental und religiös in ihrer neuen Heimat? Wie schnell wurde ihr Besitz erblich? Wie weit stiegen Indigene in diese militärische und soziale Elite auf, als die Rekrutierung im griechischen Raum immer schwieriger wurde? Nirgendwo in der hellenistischen Welt kann man diesen und anderen Fragen so gut nachgehen wie in Ägypten dank der Papyri. Die vorliegende Arbeit zeichnet erstmals ein detailliertes und umfassendes Bild einer für das Ptolemäerreich zentralen Elite und liefert damit nicht nur für dieses, sondern auch für die übrigen hellenistischen Reiche einen wichtigen Beitrag zu deren Sozial-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte.

      Die Katökenreiter im ptolemäischen Ägypten