Maria Kühn-Ludewig Livres






Die in diesem Buch beschriebene Reisechronik berichtet aus dem Deutschen Historischen Institut Warschau, aus der Polnischen Nationalbibliothek Warschau, aus dem Jüdischen Historischen Institut (ZIH), über Emanuel Ringelblum (1900-1944) und das Untergrundarchiv im Warschauer Ghetto, aus der Universitätsbibliothek Warschau und der Jagiellonischen Bibliothek Krakau.
War es Zuneigung – oder die verlockende großzügige finanzielle Abfindung Katharinas, der sächsischen Prinzessin und verwitweten, kinderlosen Erzherzogin von Österreich –, was den noch ledigen und abenteuerfreudigen Erich I., Herzog von Braunschweig-Lüneburg, bewog, 1496 bei Kaiser Maximilian um ihre Hand anzuhalten? Bekannt war ihm bisher nur ihr unbekümmertes, jagdfreudiges, üppiges Leben am Innsbrucker Hof, der von Katharina nur wenig nennenswerte eigene Verantwortung verlangte, wie es später österreichische Biografen schilderten. Und auch die niedersächsische Geschichtsschreibung übernahm weitgehend dieses Bild und entdeckte trotz zahlreicher Archivquellen nicht die Veränderung der fürstlichen Persönlichkeit zu einer bemerkenswerten Regentin und Landesmutter ihres ihr zur Verantwortung und politischem Handeln übergebenen Territoriums. Erichs häufige Abwesenheit als kaiserlicher Feldhauptmann setzte in den 28 Jahren ihrer Regentschaft nicht nur den notwendigen Respekt ihrer Untertanen für ihre klugen und kenntnisreichen Entscheidungen voraus, sondern wäre ohne absolutes Vertrauen und herzliche Zuneigung des Ehepaares zueinander unmöglich gewesen. Auch wenn hier nur »Lebenssplitter« der bedeutenden Fürstin dargestellt werden, so findet doch erstmalig das außergewöhnliche Wirken dieser Frau an der Schwelle zur Neuzeit in einer ebenso außergewöhnlichen Ehe eine Würdigung.
Eine "unverstorbene Witwe"
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Die in der Literatur immer wieder hervorgehobenen Merkmale des glücklosen Daseins der Fürstin Sidonia (1518-1575) - die späte Heirat mit dem mehr als zehn Jahre jüngeren Herzog Erich II. von BraunschweigLüneburg, ihre Kinderlosigkeit, die Flucht in die sächsische Heimat vor dem spektakulären Hexenprozess, in dem die Fürstin verdächtigt wird, mit Zauberei nach dem Leben ihres Mannes getrachtet zu haben - lassen die vielen einsamen Ehejahre der Fürstin weitgehend in den Hintergrund treten. Selten kam sie selbst zu Wort, und ihre Beweggründe und Befindlichkeiten fanden fast nie Beachtung. Deshalb möchte das vorliegende, reich bebilderte Buch nicht nur fehlende Ereignisse ergänzen und manche bisher bekannte Begebenheiten neu interpretieren, sondern - einem anderen Ansatz folgend - Sidonia und die Menschen ihres Umfeldes selbst in ihren Briefen und Dokumenten sprechen lassen. Auf diese Weise wird der aus Archivalien mehrerer Archive nachgezeichnete Lebensweg auch zu einem interessanten, spannenden „Lesebuch“ der zeitgenössischen, jedoch durchaus verständlichen Sprache des Reformationsjahrhunderts.