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Kapitalmarktorientierte Unternehmen in Europa müssen ihre Konzernbilanzen seit 2005 nach den internationalen Rechnungslegungsregeln IAS/IFRS aufstellen. Diese werden von dem privaten Fachgremium IASB in London erarbeitet und von der EU durch ein besonderes Verfahren („Endorsement“) bindend übernommen. Karl-Philipp Wojcik untersucht umfassend die Europarechtskonformität des Endorsement. Detailliert zeigt er rechtliche Schwachstellen dieses Legislativverfahrens auf und macht Verbesserungsvorschläge. Darüber hinaus stellt er ein System konkreter rechtlicher Vorgaben für die Anwendung und die Auslegung der übernommenen IAS/IFRS auf, das künftig für die Wissenschaft und Praxis grundlegend ist. Wojcik weist auf das bestehende faktische Rechtsschutzdefizit für IAS/IFRS-bilanzierungspflichtige Unternehmen gegen fehlerhaft übernommene Standards hin und schlägt konkrete Abhilfe vor. Die Disseration, anregend, außerordentlich fundiert recherchiert und sorgfältig verfasst, ist eine Grundlagenarbeit.
Die Wahlen 2010 haben zu massiven Umwälzungen des politischen Systems Ungarns geführt, die das Land bis zum heutigen Tag transformiert haben. Nur noch zwei der Wendeparteien haben den Einzug ins Parlament geschafft, während sich zwei neue Parteien etabliert haben. Fidesz errang eine erdrückende Mehrheit, welche die Partei bis heute mithilfe zunehmend autoritärer und illiberaler Schachzüge verteidigen konnte. Für Jobbik markierten die Wahlen 2010 den Durchbruch. Mittlerweile hat sich die Partei als zweitstärkste Kraft in Ungarn etabliert. In dem vorliegenden Werk legt Philipp Karl dar, dass der Erfolg von Fidesz und Jobbik nicht nur auf konjunkturellen, kurzfristigen Faktoren beruht, sondern dass ein wichtiger Erklärungsansatz in der politischen Kultur Ungarns zu finden ist. Im Rahmen einer Analyse des politischen Systems vergleicht und bewertet der Autor die vormalige Verfassung Ungarns mit der 2012 in Kraft getretenen Fidesz-Verfassung. Für den interessierten Leser bietet eine französische Zusammenfassung eine fremdsprachige Bereicherung.
Die Bedeutung der Selbstaufmerksamkeit für das menschliche Denken, Fühlen und Handeln ist seit langem auf unterschiedlichen Gebieten der wissenschaftlichen Psychologie erforscht worden. Auf Basis der jüngeren klinisch-psychologischen Forschung ist heute – nach häufig anders lautenden Annahmen und Behauptungen – zu konstatieren, dass eine primär durch die Aspekte der Inflexibilität und, damit zusammenhängend, auch der Chronizität gekennzeichnete habituelle Selbstaufmerksamkeit als dysfunktional und maladaptiv für die Selbstregulation und Befindlichkeit anzusehen ist. Diese „dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit“ stellt einen Risikofaktor für die psychische Gesundheit sowie ein störungsunspezifisches Merkmal klinisch-psychologischer und – wie in dieser Arbeit deutlich gemacht wird – auch bereits subklinischer Befindlichkeitsstörungen dar. Die Weiterentwicklung und Überprüfung eines neuartigen metakognitiven Aufmerksamkeitsflexibilisierungstrainings zeigen, wie eine direkte wirkungsvolle Reduktion dysfunktionaler Selbstaufmerksamkeit und eine Verbesserung der Befindlichkeit bereits bei subklinischen Befindlichkeitsstörungen möglich sind.