Mit 13 trinkt Johannes Nathschläger das erste Mal Alkohol. Mit 15 gehört der Rausch zu seinem Leben. Mit 19 verzichtet er erstmals für einen Monat auf den Stoff. Er entdeckt den Sport für sich und nimmt an Wettkämpfen teil. Immer wieder bleibt er für Wochen oder Monate nüchtern. Doch er ist abhängiger denn je und steht kurz davor, sein soziales Leben und seine Gesundheit endgültig zu ruinieren. Panikattacken bringen ihn fast um den Verstand und er droht in Depressionen zu versinken. Ihn quält die Frage, welchen Sinn das Leben haben könnte, einen Sinn, der jenes Vakuum in ihm ausfüllt, das er immer dann spürt, wenn er ohne Alkohol auskommen muss. Eines Tages entdeckt er die Lehren des Arztes und Psychiaters Viktor Frankl für sich und nimmt den längsten und schwierigsten Weg seines Lebens in Angriff: den in die Nüchternheit.
Johannes Nathschläger Livres


Martha Nussbaum und das gute Leben
Der „Capabilities Approach“ auf dem Prüfstand
Was ist ein gutes Leben? Eine der ältesten philosophischen Fragen erlebt unter zeitgenössischen Autoren eine bemerkenswerte Renaissance. Martha Nussbaum, Professorin für Ethik und Rechtswissenschaften an der University of Chicago, hat mit ihrer Version des Capabilities Approach (Fähigkeitenansatz) einen innovativen Debattenbeitrag geliefert. Anders als die meisten Vertreter ihrer Zunft arbeitet sie mit einer konkreten Liste von Fähigkeiten, die sie für so zentral hält, dass ein würdevolles, gutes menschliches Leben ohne sie nicht möglich ist. Johannes Nathschläger setzt sich eingehend mit Martha Nussbaums Begriff des guten Lebens auseinander. Nach einer einführenden Darstellung ihres Capabilities Approach bietet er eine detaillierte Untersuchung der zehn „Befähigungen“, setzt sich mit den beiden häufigsten Kritikpunkten auseinander und geht schließlich der Frage nach, wo sich Nussbaums Ansatz im Feld der philosophischen Theorien des guten Lebens positionieren lässt.