Ein Mensch wird durch seine Geburt in eine spezielle Zeitlichkeit, in eine bestimmte Landschaft, in eine familiäre und soziale Umwelt und in eine geschichtliche Situation gestellt. Sozialisationsebenen ermöglichen, prägende Ereignisse zu verarbeiten. Wo liegen die Grenzen in der Verarbeitung? Über die Erfahrungen des «Alltags» hinaus, wird eine «Frömmigkeit» mit ins Leben hineingenommen. Das Begreifen von Schwäche wird auf die Ebene der Aktivität dele- giert. Zeit heisst Wegstrecke. Und am Ende? Das Begreifen der Gestalt «Jesu Christi», die persönliche Anbindung an IHN, macht die eigene Ambivalenz annehmbar.
Ingeborg Hoffmann-Reß Livres





Angesichts der Tatsache, dass die Gesamtheit der Behinderten weder quantitativ noch qualitativ durch öffentliche Institutionen zu betreuen ist, stellt sich die Frage nach den ergänzenden Hilfen. In der Darstellung von «Seelsorge» weist die vorliegende Studie auf, dass kirchliche Institutionen - wobei der Rolle des Geistlichen ein besonderes Gewicht zukommt - auch das «Unerwartete» wahrzunehmen vermögen.
Kindheit und Jugend im Munchen der Zwanziger Jahre, der Beginn der kunstlerischen Karriere als Sangerin in der Nazizeit, dann Hinwendung zum Privaten mit Heirat und Geburt von drei Kindern wahrend des Krieges, fast sieben Jahre der Evakuierung auf dem Land in Oberbayern, der Kampf ums tagliche Brot als Mutter von inzwischen sechs Kindern in den Funfziger und Sechziger Jahren, die allmahliche Emanzipation von Familie und Ehemann - in den Lebenserinnerungen der heute 91jahrigen Ingeborg Hoffmann-Ress spiegeln sich nahezu alle sozialen und gesellschaftlichen Vorgange wider, die das Leben und den Alltag der Menschen ohne Geld und Besitz im vorigen Jahrhundert gepragt haben