Kriemhild von Burgund, die Schwester der Könige Gunther, Gernot und Giselher – sie sucht in einer von Männern dominierten Welt voller Machtspiele und Intrigen ihren eigenen Weg. Nach einem furchtbaren Albtraum fasst die junge Prinzessin den Entschluss, niemals einen Mann zu heiraten. Doch als eines Tages Siegfried von Xanten in Worms erscheint, ist plötzlich alles anders. Aber Siegfried ist nicht nur ein strahlender Held, er hat auch seine düsteren Seiten. Was will Siegfried wirklich? Welche Geheimnisse hütet er? Und warum verhält er sich manchmal so sonderbar, ja geradezu verstörend? Während der junge König Giselher dem Mann aus Xanten wie einem Bruder zugetan ist, ruft dessen Aufenthalt in Worms zugleich Neider und Feinde auf den Plan. Allen voran den alten Heermeister Burgunds, Hagen von Tronje. Auch Gunther verfolgt seine eigenen Pläne ohne Rücksicht auf andere. Als er schließlich die schöne Brünhild von Island durch einen arglistigen Betrug zur Frau gewinnt, überstürzen sich die Ereignisse, und nichts ist mehr so, wie es einmal war ... Holger Höcke hat den Sagenstoff des Nibelungenliedes völlig neu erzählt und dabei mit vielen originellen Ideen gewürzt. Ein packender Roman im Spannungsfeld zwischen historischer Realität, Sage und Märchen.
Holger Höcke Livres


Im späten 13. Jahrhundert verfaßt Ulrich von dem Türlin die Arabel , eine Vorgeschichte zu dem einige Jahrzehnte früher entstandenen Willehalm Wolframs von Eschenbach. Die Forschung hat Ulrichs Werk bisher kaum beachtet; man ist bis heute größtenteils der Ansicht, der Autor sei lediglich ein Wolfram-Nachahmer. Diese Studie versucht, eine erste Gesamtinterpretation der Arabel als Rezeptionsphänomen vorzunehmen. Der Vergleich mit dem Willehalm unter verschiedenen thematischen Aspekten zeigt, daß Ulrich eigene Akzente setzt. Er ist zwar bemüht, den Willehalm zu ergänzen; mit seiner idealistisch-optimistischen Sinnstiftung im Zeichen von Minne und höfischer Freude weicht er jedoch gravierend vom Gehalt des Willehalm ab.