Herma Schotkovsky-Storfer Livres






Es gibt Mysterien zwischen Himmel und Erde, die sich nicht in Zahlen und Formeln erfassen oder von der Wissenschaft erklären lassen. Eben solche übersinnlichen, persönlichen Erfahrungen stehen hier im Mittelpunkt. In 18 Wahrnehmungen berichtet Herma Schotkovsky-Storfer von ihren Begegnungen mit verstorbenen Freunden, Familienmitgliedern und geliebten Menschen. Es beginnt eine lyrische Reise durch ein Leben des Verlustes, der Liebe und der Versöhnung. Unterwegs stellen sich universelle Fragen über die persönliche Beziehung zu Gott, dem Jenseits und der Grenze zwischen Leben und Tod. Die Antworten sind tief spirituell und überraschend.
'Sie hatte sich die Ehe wirklich anders vorgestellt. ›Wir sind doch jung!‹, rief sie ins Zimmer. Und wischte sich die Tränen, die aufgestiegen waren, von den Augen. Sie legte die Überdecke über die Betten, strich sie glatt und setzte den selbstgemachten Zierpolster in die Mitte. Sie staubte die Platte am Spiegelschrank ab, rückte die Schmuckkassette und die Haarbürste auf ihre Plätze, hob den Kopf und schaute im Spiegel in ihre enttäuschten Augen. Warum hab ich gerade so einen Langweiler erwischen müssen? Der Mensch hat kein Leben in sich! Kein bisschen Temperament! Manchmal könnte ich, ehrlich wahr, in ihn hineinschießen, dass wenigstens ein bisschen Leben aus ihm herauskommt! Wenn ich ihn anschrei, nimmt er es auch hin, der Depp.'
Angezapft war mein innerer Speicher
und er hörte zu fließen nicht auf
Herma Schotkovsky-Storfer schreibt seit jeher in Schriftsprache und Mundart Lyrik und Prosatexte. Im vorliegenden Band beschreibt die Autorin einfühlsam und mit Grazie Begebenheiten aus dem eigenen Leben und Erfahrungen, in denen sich die Leserschaft leicht findet. Teilweise sind es auch Bilder aus vergangenen Tagen, die die Autorin Revue passieren lässt. Für ihre schriftstellerische Tätigkeit wurde die Autorin mit dem J. F. Perkonig-Hörspielpreis des ORF ausgezeichnet.
Betrachtest du / eine Strasse / voller Leute, / weisst du es bald: / Nicht alle / Gleichalten / sind gleich alt. // Es gibt / die alten Alten, / und es gibt / die jungen Alten. // Bei den / jungen Alten / überstrahlen / die Augen noch / die Furchen / und die Falten.