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Heinz-Günther Stobbe

    1 janvier 1948
    Religion, Gewalt und Krieg
    Vom Geist der Übertretung und Vernichtung
    Religion und gesellschaftliche Konflikte heute
    • Eine sittenlose Phantasie ohnegleichen und ein fanatischer Atheismus – das sind die beiden Grundpfeiler de Sade’schen Denkens. Diese beiden Säulen stehen keineswegs unverbunden nebeneinander, sondern der Geist der Übertretung, aus dem sich die zügellose Phantasie speist, treibt mit erbarmungsloser Logik den Geist der Gewalt und Vernichtung aus sich hervor. De Sade malt – nach seinen eigenen Worten mit dem Pinsel der Natur – ein „naturgetreues“ Bild einer vollkommen gottlosen Welt, mit einer Unerschrockenheit, die niemand sonst gewagt hat, und einer unerbittlichen Strenge, die keinerlei Ausflüchte erlaubt. Und jeder denkende Mensch, der Gott und die Religion rundheraus und rundherum ablehnt, muss darüber aufklären, ob er eine solche Welt will und, falls nein, erklären, wie ohne Religion eine Alternative gedacht werden sollte. De Sade hat das in aller Klarheit gesehen und die Folgen bejaht, ohne sie zu beschönigen. Darin liegt unbestreitbar seine düstere Größe, die es zu erinnern gilt in einer Gesellschaft, die Tabubruch und Schamlosigkeit ungestraft zum Stilprinzip einer „Spaßkultur“ erheben zu können glaubt, deren Opfer sie mit einer verlogenen Beredsamkeit verschweigt, im Vergleich zu der die libertine Stimme de Sades wie ein Aufschrei der Vernunft wirkt.

      Vom Geist der Übertretung und Vernichtung
    • Religion, Gewalt und Krieg

      • 342pages
      • 12 heures de lecture

      Religiöse Überzeugungen haben großen Einfluss auf die Entstehung wie auch auf die mögliche Entschärfung destruktiver Konfliktlagen. Die Bearbeitung solcher Konflikte muss um die religiösen Überzeugungen und Gehalte wissen, die die jeweilige Auseinandersetzung speisen, aufladen oder überformen. Diese werden jedoch erst beim genauen Hinsehen verständlich. Schon in den frühen Mythen der Menschheit stehen Weltentstehung, Gewalt und Opfer in enger Verbindung. Griechen, Römer und Germanen verknüpften in ganz unterschiedlicher Weise Religion und Krieg, ebenso Maya und Azteken. Ein Schwerpunkt der Darstellung liegt auf den religiösen Denkweisen und den schriftlichen Quellen der drei monotheistischen Religionen, vom Alten Israel über die Kreuzzüge bis zur gewaltideologischen Umdeutung des Korans im Islamismus. So eröffnen sich vielfältig intensive, dichte Einblicke in das prekäre Verhältnis der Religion zu Gewalt und Krieg - als Vorgang innerreligiöser Reflexion wie als welt- und gesellschaftsgestaltende Praxis.

      Religion, Gewalt und Krieg