Beiträge zur Soziologie der Persönlichkeit
Dritte, gründlich überarbeitete Auflage
In der dritten Ausgabe seiner „Soziologie der Persönlichkeit“ weist Gutsche auf zentrale Fragestellungen der Theorie hin, die aus der häufigen Verwechslung von Persönlichkeitstheorie mit psychologischen Ansätzen resultieren. Viele Sozialwissenschaftler setzen Persönlichkeitsentwicklung mit Sozialisation gleich, während der Autor zwischen psychischen und sozialen Persönlichkeitseigenschaften unterscheidet. Er argumentiert, dass Persönlichkeitsentwicklung nicht ausschließlich im Rahmen der Sozialisation stattfindet. Beispielsweise kann die erfolgreiche Tätigkeit eines Ingenieurs sowohl soziale Prozesse beeinflussen als auch seine eigene Persönlichkeitsentwicklung fördern. Soziologische Persönlichkeitsentwicklung geschieht sowohl im Sozialisationsprozess als auch im sozialen Handeln. Gutsche kritisiert zudem den Begriff des sozialen Milieus als vage und romantisierend, da er sowohl sozialpsychische Lebensstile als auch sozialstrukturelle Verhältnisse umfasst. Stattdessen verwendet er Typologien der sozialen Persönlichkeit oder soziologische Persönlichkeitstypen. In einem weiteren Abschnitt behandelt er gesellschaftspolitische Fragen, insbesondere zur Perspektive der Arbeit. Hierbei nimmt die mögliche Reduzierung der Arbeitszeit im Kontext der digitalen und sozialen Entwicklung breiten Raum ein.
