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Gabriel Viehhauser-Mery

    Die Darstellung König Salomos in der mittelhochdeutschen Weltchronistik
    Die 'Parzival'-Überlieferung am Ausgang des Manuskriptzeitalters
    • Die 'Parzival'-Überlieferung am Ausgang des Manuskriptzeitalters

      Handschriften der Lauberwerkstatt und der Straßburger Druck

      • 584pages
      • 21 heures de lecture

      Die herausragende literarische Bedeutung von Wolframs Parzival für das deutschsprachige Mittelalter zeigt sich nicht zuletzt darin, dass der Roman aus der höfischen Blütezeit noch am Ende des Mittelalters immer wieder neu abgeschrieben wurde und sogar Aufnahme in das Verlagsprogramm eines Frühdruckers gefunden hat. Die Monographie untersucht vier charakteristische Überlieferungszeugen aus dieser medialen Umbruchszeit des 15. Jahrhunderts und zeichnet die vielfältigen Transformierungsprozesse nach, die der Text in einer knapp 300-jährigen Überlieferungsgeschichte durchlaufen hat. Dabei wird die Eigenart der Handschriften in einer bewussten Synthese divergenter philologischer Ansätze im Spannungsfeld zwischen Traditions- und Situationsgebundenheit verortet, da der alleinige Rekurs auf eine Verderbnis der Überlieferung den Textzeugen ebenso wenig gerecht wird wie der völlige Verzicht auf historische Einordnung. Unter dieser Perspektive werden die späten Parzival-Zeugen als vielschichtige Textensembles verstehbar, die sich einerseits durch die Rückbindung an die frühe, hier erstmals vorgestellte Fassung *m als bedeutsam für die Textgeschichte, andererseits aufgrund ihrer innovativen Layoutverfahren als aussagekräftig für ihre Epoche erweisen.

      Die 'Parzival'-Überlieferung am Ausgang des Manuskriptzeitalters
    • Die Tradition der Darstellung Salomos lässt sich bis in die Bücher des Alten Testaments zurückverfolgen: Sie liefern die frühesten schriftlichen Aufzeichnungen über den König. Gleich zweimal wird dort die Lebensgeschichte Salomos erzählt, im dritten (hebräisch ersten) Buch der Könige (III Rg 1-11) und in den beiden Büchern der Chronik (I Par 28-29, II Par 1-9). Diese beiden Berichte divergieren nicht nur untereinander – auch innerhalb der einzelnen Bücher lassen sich Spuren von verschiedenen Bearbeitern nachweisen, die ihre unterschiedlichen Interessen in die Darstellung König Salomos mit eingebracht und so zu einer doch relativ inkonsistenten Ausformung seiner Geschichte beigetragen haben. Ausführliche Untersuchungen zur Darstellung König Salomos in der deutschen Literatur des Mittelalters liegen bis jetzt nur für die geistliche Dichtung, die Predigtliteratur sowie für den „Salomon und Markolf“–Stoffkreis vor. Mit der vorliegenden Arbeit sollen nun auch die Ausgestaltungen der Salomogeschichte in der volkssprachigen Geschichtsdichtung einer eingehenderen Betrachtung unterzogen werden.

      Die Darstellung König Salomos in der mittelhochdeutschen Weltchronistik