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Eva-Maria Ziege

    Antisemitismus und Gesellschaftstheorie
    Mythische Kohärenz
    • Eva-Maria Ziege untersucht die versteckten Strukturprinzipien des völkischen Antisemitismus und dessen schrittweise Radikalisierung. Ihre Analyse der judenfeindlichen Stereotype zeigt, wie antisemitischer Diskurs funktioniert und sich ständig erneuert. Sie stützt sich auf Pierre Bourdieus Modell der sprachlichen Produktion und Zirkulation, wonach der Wert und Sinn von Diskursen im pragmatischen Zusammenhang eines Marktes entstehen. Die Autorin betrachtet die spezifische Stellung der Produzenten im völkischen Feld, die deren Ausdrucksformen und die strukturelle Zensur beeinflussten. Sie skizziert die politische Topographie einer Bewegung, die sich von den Antisemiten vor 1900 zu den Völkischen vor 1914 entwickelte und nach 1918 antiliberal expandierte, bis sie von den Nationalsozialisten absorbiert und 1936/37 gleichgeschaltet wurde. Ziegels Arbeit hebt die strukturelle Ambivalenz des völkischen Diskurses hervor, der durch paradoxen Positionen seine ideologischen Wirkungen erzielte. Diese mythische Kohärenz führte zu einer strukturellen Radikalisierung des Antisemitismus, die die Vernichtung der Juden „erzwang“. Zudem zeigt die Autorin, wie frauenspezifische Gegendiskurse die Radikalisierung vorantrieben. Ihre Analyse umfasst auch zentrale Themen wie Rassenhygiene und die Frauenbewegung sowie die Begriffe „Männerbund“ und „große Mutter“, und verdeutlicht den Austausch mit nicht-völkischen Diskursen. Sie belegt den heuristischen

      Mythische Kohärenz
    • Antisemitismus und Gesellschaftstheorie

      Die Frankfurter Schule im amerikanischen Exil

      • 346pages
      • 13 heures de lecture

      Während Horkheimer und Adorno an der Dialektik der Aufklärung schrieben, begannen sie mit Vorarbeiten zu einem heute vergessenen empirischen Großprojekt: Bereits 1944 untersuchte das Institut für Sozialforschung in enger Kooperation mit dem Jewish Labor Committee , wie sich der Weltkrieg und der Völkermord an den Juden Europas auf den amerikanischen Antisemitismus auswirkten. Diese Konfrontation mit der Gesellschaft ihres Exils veranlaßte die Protagonisten der Kritischen Theorie zu einer wesentlichen Veränderung ihrer Theoriebildung. Zieges Buch deckt das »missing link« zwischen der Dialektik der Aufklärung und The Authoritarian Personality auf. Es rekonstruiert die Exilarbeiten der Frankfurter Schule nicht nur im wissenschaftlichen, sondern auch im politischen Feld und macht sichtbar, inwiefern sich die »amerikanische Erfahrung« produktiv in ihren Werken niederschlug.

      Antisemitismus und Gesellschaftstheorie