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Anette Ohme-Reinicke

    Soziale Bewegungen
    • Soziale Bewegungen

      Ursprünge und aktuelle Formen

      Die Bezeichnung «Soziale Bewegung» entstand erstmals während der Französischen Revolution und beschreibt den Prozess, in dem Menschen erkennen, dass ihr Schicksal nicht von höheren Mächten bestimmt wird, sondern sie selbst die gesellschaftlichen Verhältnisse gestalten können. Die Arbeiterklasse galt lange als Höhepunkt dieser Entwicklung, bis der Faschismus diesen Verlauf unterbrach. Mit der Entstehung von Studenten-, Ökologie- und Frauenbewegungen entwickelte sich die akademische «Bewegungsforschung», die von Neuen Sozialen Bewegungen sprach, um die Vielzahl an nicht-parteiförmig organisierten Protestgruppen seit den 1960er Jahren zu erfassen. Es wurde jedoch stillschweigend angenommen, dass diese Bewegungen emanzipatorisch und demokratisch orientiert seien. Diese Annahme wurde jüngst durch neue Bürgerbewegungen und rechte Bewegungen in Frage gestellt, wodurch der Begriff der sozialen Bewegung erneut hinterfragt wird. Der vorliegende Band bietet eine Übersicht über die begriffsgeschichtliche Reflexion Sozialer Bewegungen und fokussiert auf die emanzipatorische Dimension des Kampfes um bessere Lebensformen. Eine neue Rezeption des Begriffs, inspiriert von Entwicklungen in Frankreich und den Schriften Hannah Arendts, wird vorgestellt und bietet Perspektiven für ein vertieftes Verständnis sozialer Bewegungen.

      Soziale Bewegungen