Inhaltsangabe:Einleitung: Wie kaum eine andere historische Ausstellung war die Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung in den letzten Jahren Gegenstand öffentlicher Aufmerksamkeit und unzähliger teils heftig geführter wissenschaftlicher und politischer Kontoversen. Zu recht kann daher in vielerlei Hinsicht von einem öffentlichen Konflikt gesprochen werden, der in der vorliegenden Arbeit untersucht wird. Theoretische Basis bilden zunächst allgemeine Konflikttheorien, wobei speziell auf die Bedeutung der Wehrmachtsausstellung als Thema eines öffentlichen Konfliktes eingegangen wird. Untersuchungen früherer NS-Konflikte in der Bundesrepublik Deutschland haben bestimmte Merkmale dieser Konfliktkategorie zutage gefördert, wozu unter anderem die Bedeutung von Werten und Normen, Legitimität und Interpretation, Normalisierung und Dramatisierung als Diskursstrategien, sowie die Bedeutung von NS-Konflikten für die politischer Kultur der Bundesrepublik Deutschland gehören (vgl. Bergmann, Lepsius, Herz/Schwab-Trapp). Diese Erkenntnisse spielen für die vorliegende Arbeit eine entscheidende Rolle. Auf dieser Grundlage werden ausgewählte Redebeiträge aus politischen Debatten (Sitzung der Vollversammlung des Stadtrates München vom 11. Dezember 1996: Manfred Brunner, Dr. Dietmar Keese; Aktuelle Stunde des Deutschen Bundestages in der 163. Sitzung am 13. März 1997: Dr. Alfred Dregger, Otto Schily, Dr. Otto Graf Lambsdorff, Gerhard Zwerenz) analysiert. Hierbei findet die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse Verwendung. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, welche spezifischen Kennzeichen dieser Konflikt trägt, und ob er Gemeinsamkeiten mit anderen NS-Konflikten aufweist, sich also in einen größeren Kontext einordnen lässt. Außerdem sollen die inhaltlichen Schwerpunkte und die Argumentationsstrategien der am Konflikt beteiligten Redner diskutiert werden. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung5 1.1NS-Konflikte seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland5 1.2NS-Konflikte in den achtziger und neunziger Jahren6 1.3Die Wehrmachtsausstellung - Inhalt, Veranstalter, Geschichte9 1.4Forschungsleitende Fragen und Annahmen10 1.5Anmerkungen zur Methode11 2.Begriffe und deren Erläuterungen15 2.1Konflikt - Definitionen und Funktionen15 2.2Öffentlicher Konflikt18 3.NS-Konflikte - theoretische Ansätze26 3.1Nationalsozialismus und kulturelle Ordnung26 3.2Merkmale von NS-Konflikten30 3.3Argumentationsmodi: [ ]
André Freudenberg Livres


Freiheitlich-konservative Kleinparteien im wiedervereinigten Deutschland
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In einer pluralistischen Demokratie sollten eigentlich alle maßgeblichen politischen Strömungen auch im Parteienspektrum vertreten sein. Schaut man jedoch in die deutschen Landtage und den Bundestag, sucht man nach Vertretern einer politischen Richtung fast immer vergebens: Es sind die freiheitlichen Konservativen, jene also, die sich bei den Unionsparteien und der FDP eher unwohl fühlen, mit Rechtsextremen aber erst recht nichts zu tun haben wollen. Welche Versuche es seit der Wiedervereinigung gegeben hat, in diese politische „Marktlücke“ vorzustoßen und warum sie früher oder später allesamt gescheitert sind, soll in diesem Buch ausführlich und fundiert thematisiert werden.