Agnes Weiss-Balazs Livres


Der Holocaust hinterließ tiefgreifende Spuren bei den Überlebenden, die oft ein Leben lang unter den traumatischen Erfahrungen litten. Es ist daher nicht überraschend, dass erst 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Zeitzeugen ihre Erlebnisse niederschrieben. Agnes Weiss-Balazs, eine jüdische Frau aus Rumänien, dokumentierte ihre Erinnerungen. Geboren 1923 in Oradea, lebte sie von 1932 bis 1939 in Bukarest, bevor die Familie zurückkehrte. 1940 marschierten die Ungarn in Siebenbürgen ein. Agnes absolvierte eine Fotolehre, wurde jedoch im Mai 1944 mit ihrer Mutter und Schwester nach Auschwitz deportiert. Mit der Annäherung der Roten Armee begann im Januar 1945 der Todesmarsch, der sie über Ravensbrück nach Neustadt/Glewe führte. Dort erlebte sie die harten Bedingungen in den Baracken, in denen Frauen aus verschiedenen Ländern untergebracht waren. Ihre Erlebnisse beschreiben die grausamen Arbeitsbedingungen, darunter das Tragen schwerer Baumstämme und die Montage von Flugzeugteilen unter extremen Belastungen. Sie schildert die letzten Tage ohne Nahrung und die Befreiung am 2. Mai 1945. Tragischerweise starb ihre 18-jährige Schwester an den Folgen des Lagers. Agnes Weiss-Balazs möchte ihre Erinnerungen bewahren, und ihr eindrucksvolles Zeugnis ergänzt die Forschungsarbeit zur jüdischen Geschichte in Neustadt/Glewe. Professor Roy Wiehn fügte Informationen zur Verfolgung der Juden in Ungarn und Rumänien sowie erklärende Fußnoten hinzu